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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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selber nicht vermag --, daß mir etwas Philosophisches oder Dichte-
risches oder anderes einfällt, was ich zum Verlegen fortschicken
könnte. -- Ja, fiele mir sogar etwas Passendes ein, das sich zu
einem Honorar qualifizierte, so mangelte jetzt, wenn nicht der Ver-
leger, doch der ganze Buchhandel; denn gerade jetzt, wo alles mar-5
schiert, kommen Bücher und Buchhändler und Manuskripte gar nicht
in Kurs.

Ich könnte noch hinzusetzen, daß ich hoffe, die Kommission werde
gewis auch darin Napoleon nachahmen, daß sie wie er Wissen-
schaften und Künste beschützt. Indeß Ihnen, H. Präsident, sollte10
ich dieß alles kaum herschreiben, nicht nur aus Schonung für Ihre
mit Geschäften überladne Zeit, sondern auch aus reiner Überzeugung
von Ihrer Denkungsart über Recht und Wissenschaft. Und nur
eben diese Überzeugung ist meine Entschuldigung und meine Ver-anlassung, daß ich mich mit aller Hoffnung zuerst an Sie gewandt.15

380. An Emanuel.

Guten Morgen! Hier ist das, was ich gestern in 5 Minuten
hingeströmt. Manches ist ernsthaft darin. Manches verstehen zum
Glück nur Sie. Senden Sie es denn gütig ab; ein gutes Wort bei20
Zehelein wird auch nicht verloren sein. -- Eiligst!

381. An Emanuel.

Guten Morgen, Meiner! Da ich im Garten bin und also ohne
Siegel Ihren Brief zurück senden müßte: so les' ich ihn lieber25
ruhig nachher (d. h. nach Abgang des Boten) und füge vielleicht
etwas bei.

N. S. Nicht einmal Streusand hab' ich wie Sie sehen werden.
Dörnberg hat mir geantwortet. Also 1 Porzion.

382. An Emanuel.30

Mein guter Emanuel! Ich sinne nach und finde, daß ich nichts
an Wangenheim zu schreiben habe als: Ergebenster. Wirken kann


ſelber nicht vermag —, daß mir etwas Philoſophiſches oder Dichte-
riſches oder anderes einfällt, was ich zum Verlegen fortſchicken
könnte. — Ja, fiele mir ſogar etwas Paſſendes ein, das ſich zu
einem Honorar qualifizierte, ſo mangelte jetzt, wenn nicht der Ver-
leger, doch der ganze Buchhandel; denn gerade jetzt, wo alles mar-5
ſchiert, kommen Bücher und Buchhändler und Manuſkripte gar nicht
in Kurs.

Ich könnte noch hinzuſetzen, daß ich hoffe, die Kommiſſion werde
gewis auch darin Napoleon nachahmen, daß ſie wie er Wiſſen-
ſchaften und Künſte beſchützt. Indeß Ihnen, H. Präſident, ſollte10
ich dieß alles kaum herſchreiben, nicht nur aus Schonung für Ihre
mit Geſchäften überladne Zeit, ſondern auch aus reiner Überzeugung
von Ihrer Denkungsart über Recht und Wiſſenſchaft. Und nur
eben dieſe Überzeugung iſt meine Entſchuldigung und meine Ver-anlaſſung, daß ich mich mit aller Hoffnung zuerſt an Sie gewandt.15

380. An Emanuel.

Guten Morgen! Hier iſt das, was ich geſtern in 5 Minuten
hingeſtrömt. Manches iſt ernſthaft darin. Manches verſtehen zum
Glück nur Sie. Senden Sie es denn gütig ab; ein gutes Wort bei20
Zehelein wird auch nicht verloren ſein. — Eiligſt!

381. An Emanuel.

Guten Morgen, Meiner! Da ich im Garten bin und alſo ohne
Siegel Ihren Brief zurück ſenden müßte: ſo leſ’ ich ihn lieber25
ruhig nachher (d. h. nach Abgang des Boten) und füge vielleicht
etwas bei.

N. S. Nicht einmal Streuſand hab’ ich wie Sie ſehen werden.
Dörnberg hat mir geantwortet. Alſo 1 Porzion.

382. An Emanuel.30

Mein guter Emanuel! Ich ſinne nach und finde, daß ich nichts
an Wangenheim zu ſchreiben habe als: Ergebenſter. Wirken kann

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[157/0172] ſelber nicht vermag —, daß mir etwas Philoſophiſches oder Dichte- riſches oder anderes einfällt, was ich zum Verlegen fortſchicken könnte. — Ja, fiele mir ſogar etwas Paſſendes ein, das ſich zu einem Honorar qualifizierte, ſo mangelte jetzt, wenn nicht der Ver- leger, doch der ganze Buchhandel; denn gerade jetzt, wo alles mar- 5 ſchiert, kommen Bücher und Buchhändler und Manuſkripte gar nicht in Kurs. Ich könnte noch hinzuſetzen, daß ich hoffe, die Kommiſſion werde gewis auch darin Napoleon nachahmen, daß ſie wie er Wiſſen- ſchaften und Künſte beſchützt. Indeß Ihnen, H. Präſident, ſollte 10 ich dieß alles kaum herſchreiben, nicht nur aus Schonung für Ihre mit Geſchäften überladne Zeit, ſondern auch aus reiner Überzeugung von Ihrer Denkungsart über Recht und Wiſſenſchaft. Und nur eben dieſe Überzeugung iſt meine Entſchuldigung und meine Ver-anlaſſung, daß ich mich mit aller Hoffnung zuerſt an Sie gewandt. 15 380. An Emanuel. [Bayreuth, 17. Juli 1807] Guten Morgen! Hier iſt das, was ich geſtern in 5 Minuten hingeſtrömt. Manches iſt ernſthaft darin. Manches verſtehen zum Glück nur Sie. Senden Sie es denn gütig ab; ein gutes Wort bei 20 Zehelein wird auch nicht verloren ſein. — Eiligſt! 381. An Emanuel. [Bayreuth, 21. Juli 1807] Guten Morgen, Meiner! Da ich im Garten bin und alſo ohne Siegel Ihren Brief zurück ſenden müßte: ſo leſ’ ich ihn lieber 25 ruhig nachher (d. h. nach Abgang des Boten) und füge vielleicht etwas bei. N. S. Nicht einmal Streuſand hab’ ich wie Sie ſehen werden. Dörnberg hat mir geantwortet. Alſo 1 Porzion. 382. An Emanuel. 30 [Bayreuth, 21. Juli 1807] Mein guter Emanuel! Ich ſinne nach und finde, daß ich nichts an Wangenheim zu ſchreiben habe als: Ergebenſter. Wirken kann

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/172>, abgerufen am 27.11.2024.