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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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528. An Emanuel.

Aus dem Garten

Guten Morgen! Wär' ich nicht darin: so bekämen Sie und Uhl-
felder
Ihre Exemplare und Joh. v. Müllers Brief der mit lauter5
24 kr. angelangten Friedenspredigt, in welche wieder der Teufel
seine Druckfehler ausgesäet. -- Noch diese Woche vielleicht send'
ich Otto's Aufsatz an Cotta; aber den über Littauen nicht, weil man,
wenn man mit zu viel kommt, gar nichts anbringt und weil auch
dieser Aufsatz über etwas schon Gedrucktes weniger Interesse hat.10
Übrigens streich' ich keine Zeile aus; ich weiß nicht, ob ich nicht am
Ende für die große Mühe Teufels Dank statt des seinigen, dafür
bekäme; und den Deutschen kann man ja nur zu kurz, nicht zu weit-
läuftig sein.

N. S. Meine Frau hat sich für heute Nachmittags der Dobenek,15
deren Geburtstag ist, schon zugesagt. -- Freilich komm' ich nicht zu
Ihnen; aber zu wem denn überhaupt? Nicht einmal zu mir*); und
ich und ich sind doch nicht weit auseinander.

529. An Emanuel.
20

Guten Morgen, mein Morgengeber einer Morgengabe! Ihre
Zufriedenheit thut mir sehr wol -- Gestern las mir Amoene viel
Schönes für mich -- und Sie -- aus Ottos Briefen vor. Dienstags
geht sein Buch; nächstens der Brief an ihn. O ich werde schonkommen!25

530. An Christian Otto in Königsberg.

Lieber Otto! Über das Schweigen schweig' ich. -- Morgen
geht deine Finanzen-Würdigung**) an Cotta ab, die ihres möglichen
Einflußes wegen mir nicht schnell genug erscheinen kann. Kein30

*) Und warum? Alle Zeitungen verwunden mich. Glücklich ist meine Frau;
diese denkt an nichts als an Verwundete; und dieß kaum.
**) Der Titel ist, wenn du keinen nachschickst, über das ..... Finanzwesen.
3 Ld'or hab' ich verlangt, weil er mir immer alles bewilligt und weil jeder Autor
herunter muß mit Fodern.35
528. An Emanuel.

Aus dem Garten

Guten Morgen! Wär’ ich nicht darin: ſo bekämen Sie und Uhl-
felder
Ihre Exemplare 〈und Joh. v. Müllers Brief〉 der mit lauter5
24 kr. angelangten Friedenspredigt, in welche wieder der Teufel
ſeine Druckfehler ausgeſäet. — Noch dieſe Woche vielleicht ſend’
ich Otto’s Aufſatz an Cotta; aber den über Littauen nicht, weil man,
wenn man mit zu viel kommt, gar nichts anbringt und weil auch
dieſer Aufſatz über etwas ſchon Gedrucktes weniger Intereſſe hat.10
Übrigens ſtreich’ ich keine Zeile aus; ich weiß nicht, ob ich nicht am
Ende für die große Mühe Teufels Dank ſtatt des ſeinigen, dafür
bekäme; und den Deutſchen kann man ja nur zu kurz, nicht zu weit-
läuftig ſein.

N. S. Meine Frau hat ſich für heute Nachmittags der Dobenek,15
deren Geburtstag iſt, ſchon zugeſagt. — Freilich komm’ ich nicht zu
Ihnen; aber zu wem denn überhaupt? Nicht einmal zu mir*); und
ich und ich ſind doch nicht weit auseinander.

529. An Emanuel.
20

Guten Morgen, mein Morgengeber einer Morgengabe! Ihre
Zufriedenheit thut mir ſehr wol — Geſtern las mir Amoene viel
Schönes für mich — und Sie — aus Ottos Briefen vor. Dienſtags
geht ſein Buch; nächſtens der Brief an ihn. O ich werde ſchonkommen!25

530. An Chriſtian Otto in Königsberg.

Lieber Otto! Über das Schweigen ſchweig’ ich. — Morgen
geht deine Finanzen-Würdigung**) an Cotta ab, die ihres möglichen
Einflußes wegen mir nicht ſchnell genug erſcheinen kann. Kein30

*) Und warum? Alle Zeitungen verwunden mich. Glücklich iſt meine Frau;
dieſe denkt an nichts als an Verwundete; und dieß kaum.
**) Der Titel iſt, wenn du keinen nachſchickſt, über das ..... Finanzweſen.
3 Ld’or hab’ ich verlangt, weil er mir immer alles bewilligt und weil jeder Autor
herunter muß mit Fodern.35
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[216/0232] 528. An Emanuel. [Bayreuth, 17. Mai 1808] Aus dem Garten Guten Morgen! Wär’ ich nicht darin: ſo bekämen Sie und Uhl- felder Ihre Exemplare 〈und Joh. v. Müllers Brief〉 der mit lauter 5 24 kr. angelangten Friedenspredigt, in welche wieder der Teufel ſeine Druckfehler ausgeſäet. — Noch dieſe Woche vielleicht ſend’ ich Otto’s Aufſatz an Cotta; aber den über Littauen nicht, weil man, wenn man mit zu viel kommt, gar nichts anbringt und weil auch dieſer Aufſatz über etwas ſchon Gedrucktes weniger Intereſſe hat. 10 Übrigens ſtreich’ ich keine Zeile aus; ich weiß nicht, ob ich nicht am Ende für die große Mühe Teufels Dank ſtatt des ſeinigen, dafür bekäme; und den Deutſchen kann man ja nur zu kurz, nicht zu weit- läuftig ſein. N. S. Meine Frau hat ſich für heute Nachmittags der Dobenek, 15 deren Geburtstag iſt, ſchon zugeſagt. — Freilich komm’ ich nicht zu Ihnen; aber zu wem denn überhaupt? Nicht einmal zu mir *); und ich und ich ſind doch nicht weit auseinander. 529. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Mai 1808. Donnerstag] 20 Guten Morgen, mein Morgengeber einer Morgengabe! Ihre Zufriedenheit thut mir ſehr wol — Geſtern las mir Amoene viel Schönes für mich — und Sie — aus Ottos Briefen vor. Dienſtags geht ſein Buch; nächſtens der Brief an ihn. O ich werde ſchonkommen! 25 530. An Chriſtian Otto in Königsberg. Bayreuth d. 22. Mai 1808. Lieber Otto! Über das Schweigen ſchweig’ ich. — Morgen geht deine Finanzen-Würdigung **) an Cotta ab, die ihres möglichen Einflußes wegen mir nicht ſchnell genug erſcheinen kann. Kein 30 *) Und warum? Alle Zeitungen verwunden mich. Glücklich iſt meine Frau; dieſe denkt an nichts als an Verwundete; und dieß kaum. **) Der Titel iſt, wenn du keinen nachſchickſt, über das ..... Finanzweſen. 3 Ld’or hab’ ich verlangt, weil er mir immer alles bewilligt und weil jeder Autor herunter muß mit Fodern. 35

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/232>, abgerufen am 30.11.2024.