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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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H: Haus- u. Staatsarchiv Gotha. 4 S. 4°. K (nach Nr. 40): Herzog v.
Goth. 15 [!] Dec. J: Hesperus, Nr. 1, Febr. 1951, S. 15f. B: Nr. 15.
16,2 die] aus der H 14 durch einen] aus von einem H 18 die] davor gestr.
seine H 30 aber] nachtr. H 32 mich] nachtr. H 33 anzuhalten] aus an-
halten H wär' K

Der Herzog hatte die gewünschten Kopien von seinen und Jean Pauls
Briefen gesandt mit der Erlaubnis, etwa noch nötige Änderungen nach
Belieben daran vorzunehmen. "Sie ändern so wenig, als Sie können. Nur
verbitte ich mir alle Gedankenstriche; -- denn die Welt denkt nur, um zu
verläumden, -- und jede Lakune -- denn die Welt sieht sie für einen
ausgetrockneten Morast an, den sie gern wieder mit ihrer Ichheit füllt.
Auch diesen Brief haben Sie die Güte unter die schwarze Wäsche zu
mischen ..." Er entschied sich also für das mit "Oder" bezeichnete Blatt,
d. h. für die Publizierung seines Briefs Nr. 15 an Jean Paul; das andere
Blatt hat sich handschriftlich erhalten (Apelt). 16,10 Ahnen ou anes:
s. Freiheitsbüchlein S. 35 (I. Abt., XII, 18,31). 11ff. In seinem ersten
Brief an Jean Paul (Bd. IV,471, Nr. 354) hatte der Herzog mit Bezug auf
Jean Pauls Bemerkung, er möchte, wie er den Titan der schönsten Königin
gewidmet habe, nun die Ästhetik dem witzigsten Fürsten widmen (Bd. IV,
303,21f.), geschrieben: "Ätsch, Ätsch! schabe Rübchen; ich weiß wohl, daß
die Königinn von Preußen nicht schön ist und ich nicht witzig bin. Aber
vielleicht ist sie witzig und ich schön, und wir verzeihen Ihnen beyde den
Hofischen, nicht Höfischen Qui pro quo." In dem Brief vom 29. Sept. 1804
(an J. P. Nr. 6) hatte er von der "an Facultäten armen Fakultät" gesprochen
und von dem Dekan (Voigt) geschrieben: "der Herr Graf von Jena benutzt
die Rechte des Alters, und wiederkäuet, weil er nicht beissen kann, geifert,
weil er nicht sprudeln kann, und erblindet, weil seine besten Brillen auf
Hallischen Nasen sitzen. Zwar bleibt dem guten Greise ein blaues Auge und
eine lange, ewiglange Nase, die nur zu lang für das Thal Gehennon ist, in
welchem er vergessen absteht. Das mag er immer wissen, denn es ist gut,
sich seines Todes zu erinnern; doch da ich eine pactolische Säug-Amme
dieser sansculottischen und morvaisen Mantel-Brut bin, so ist es meine
Pflicht, diesen tausendäugischen Hippogryphenwurf zu schonen; auch
kommen mir wirklich die Thränen in die Augen, wenn mich die unzähligen
Krötenaugen hungrig und sterbend anklozzen, und ich versprütze mit von
Mitleid unterdrücktem Aerger meine klingende Milch den armen Gelb-
schnäbeln ..." Im Druck des Freiheitsbüchleins blieben diese Stellen ohne
Auslassungszeichen weg. 18-20 Vgl. I. Abt., XII, 302,17-22. 28 Nutri-
toren
der Universität Jena waren außer Weimar und Gotha noch Meiningen
und Koburg.

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H: Apelt. Präsentat: 15ten Dez. 4. Auf der Rücks. von fremder Hand:
*)gr. krious, lat. arietes [Widder]. 17,14 danke] vielleicht denke


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H: Haus- u. Staatsarchiv Gotha. 4 S. 4°. K (nach Nr. 40): Herzog v.
Goth. 15 [!] Dec. J: Hesperus, Nr. 1, Febr. 1951, S. 15f. B: Nr. 15.
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ſeine H 30 aber] nachtr. H 32 mich] nachtr. H 33 anzuhalten] aus an-
halten H wär’ K

Der Herzog hatte die gewünschten Kopien von seinen und Jean Pauls
Briefen gesandt mit der Erlaubnis, etwa noch nötige Änderungen nach
Belieben daran vorzunehmen. „Sie ändern so wenig, als Sie können. Nur
verbitte ich mir alle Gedankenstriche; — denn die Welt denkt nur, um zu
verläumden, — und jede Lakune — denn die Welt sieht sie für einen
ausgetrockneten Morast an, den sie gern wieder mit ihrer Ichheit füllt.
Auch diesen Brief haben Sie die Güte unter die schwarze Wäsche zu
mischen ...“ Er entschied sich also für das mit „Oder“ bezeichnete Blatt,
d. h. für die Publizierung seines Briefs Nr. 15 an Jean Paul; das andere
Blatt hat sich handschriftlich erhalten (Apelt). 16,10 Ahnen ou ânes:
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Brief an Jean Paul (Bd. IV,471, Nr. 354) hatte der Herzog mit Bezug auf
Jean Pauls Bemerkung, er möchte, wie er den Titan der schönsten Königin
gewidmet habe, nun die Ästhetik dem witzigsten Fürsten widmen (Bd. IV,
303,21f.), geschrieben: „Ätsch, Ätsch! schabe Rübchen; ich weiß wohl, daß
die Königinn von Preußen nicht schön ist und ich nicht witzig bin. Aber
vielleicht ist sie witzig und ich schön, und wir verzeihen Ihnen beyde den
Hofischen, nicht Höfischen Qui pro quo.“ In dem Brief vom 29. Sept. 1804
(an J. P. Nr. 6) hatte er von der „an Facultäten armen Fakultät“ gesprochen
und von dem Dekan (Voigt) geschrieben: „der Herr Graf von Jena benutzt
die Rechte des Alters, und wiederkäuet, weil er nicht beissen kann, geifert,
weil er nicht sprudeln kann, und erblindet, weil seine besten Brillen auf
Hallischen Nasen sitzen. Zwar bleibt dem guten Greise ein blaues Auge und
eine lange, ewiglange Nase, die nur zu lang für das Thal Gehennon ist, in
welchem er vergessen absteht. Das mag er immer wissen, denn es ist gut,
sich seines Todes zu erinnern; doch da ich eine pactolische Säug-Amme
dieser sansculottischen und morvaisen Mantel-Brut bin, so ist es meine
Pflicht, diesen tausendäugischen Hippogryphenwurf zu schonen; auch
kommen mir wirklich die Thränen in die Augen, wenn mich die unzähligen
Krötenaugen hungrig und sterbend anklozzen, und ich versprütze mit von
Mitleid unterdrücktem Aerger meine klingende Milch den armen Gelb-
schnäbeln ...“ Im Druck des Freiheitsbüchleins blieben diese Stellen ohne
Auslassungszeichen weg. 18–20 Vgl. I. Abt., XII, 302,1722. 28 Nutri-
toren
der Universität Jena waren außer Weimar und Gotha noch Meiningen
und Koburg.

46.

H: Apelt. Präsentat: 15ten Dez. 4. Auf der Rücks. von fremder Hand:
*)gr. κριους, lat. arietes [Widder]. 17,14 danke] vielleicht denke


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[266/0283] 45. H: Haus- u. Staatsarchiv Gotha. 4 S. 4°. K (nach Nr. 40): Herzog v. Goth. 15 [!] Dec. J: Hesperus, Nr. 1, Febr. 1951, S. 15f. B: Nr. 15. 16,2 die] aus der H 14 durch einen] aus von einem H 18 die] davor gestr. ſeine H 30 aber] nachtr. H 32 mich] nachtr. H 33 anzuhalten] aus an- halten H wär’ K Der Herzog hatte die gewünschten Kopien von seinen und Jean Pauls Briefen gesandt mit der Erlaubnis, etwa noch nötige Änderungen nach Belieben daran vorzunehmen. „Sie ändern so wenig, als Sie können. Nur verbitte ich mir alle Gedankenstriche; — denn die Welt denkt nur, um zu verläumden, — und jede Lakune — denn die Welt sieht sie für einen ausgetrockneten Morast an, den sie gern wieder mit ihrer Ichheit füllt. Auch diesen Brief haben Sie die Güte unter die schwarze Wäsche zu mischen ...“ Er entschied sich also für das mit „Oder“ bezeichnete Blatt, d. h. für die Publizierung seines Briefs Nr. 15 an Jean Paul; das andere Blatt hat sich handschriftlich erhalten (Apelt). 16,10 Ahnen ou ânes: s. Freiheitsbüchlein S. 35 (I. Abt., XII, 18,31). 11ff. In seinem ersten Brief an Jean Paul (Bd. IV,471, Nr. 354) hatte der Herzog mit Bezug auf Jean Pauls Bemerkung, er möchte, wie er den Titan der schönsten Königin gewidmet habe, nun die Ästhetik dem witzigsten Fürsten widmen (Bd. IV, 303,21f.), geschrieben: „Ätsch, Ätsch! schabe Rübchen; ich weiß wohl, daß die Königinn von Preußen nicht schön ist und ich nicht witzig bin. Aber vielleicht ist sie witzig und ich schön, und wir verzeihen Ihnen beyde den Hofischen, nicht Höfischen Qui pro quo.“ In dem Brief vom 29. Sept. 1804 (an J. P. Nr. 6) hatte er von der „an Facultäten armen Fakultät“ gesprochen und von dem Dekan (Voigt) geschrieben: „der Herr Graf von Jena benutzt die Rechte des Alters, und wiederkäuet, weil er nicht beissen kann, geifert, weil er nicht sprudeln kann, und erblindet, weil seine besten Brillen auf Hallischen Nasen sitzen. Zwar bleibt dem guten Greise ein blaues Auge und eine lange, ewiglange Nase, die nur zu lang für das Thal Gehennon ist, in welchem er vergessen absteht. Das mag er immer wissen, denn es ist gut, sich seines Todes zu erinnern; doch da ich eine pactolische Säug-Amme dieser sansculottischen und morvaisen Mantel-Brut bin, so ist es meine Pflicht, diesen tausendäugischen Hippogryphenwurf zu schonen; auch kommen mir wirklich die Thränen in die Augen, wenn mich die unzähligen Krötenaugen hungrig und sterbend anklozzen, und ich versprütze mit von Mitleid unterdrücktem Aerger meine klingende Milch den armen Gelb- schnäbeln ...“ Im Druck des Freiheitsbüchleins blieben diese Stellen ohne Auslassungszeichen weg. 18–20 Vgl. I. Abt., XII, 302,17–22. 28 Nutri- toren der Universität Jena waren außer Weimar und Gotha noch Meiningen und Koburg. 46. H: Apelt. Präsentat: 15ten Dez. 4. Auf der Rücks. von fremder Hand: *)gr. κριους, lat. arietes [Widder]. 17,14 danke] vielleicht denke

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/283>, abgerufen am 24.11.2024.