Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.nach dem gelesenen Jahr in Arkadien bekäm' ich eine erlebte Jahrs- [Spaltenumbruch]
Bayreuth d. 6. Dec. 1805 [Spaltenumbruch] Ihrer Durchlaucht UnterthänigsterJean Paul Fr. Richter5 175. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Dez. 1805]Guten Morgen! Ihr seid beide schöne Milchbrüder eines reichen 176. An Emanuel. [Bayreuth, 15. Dez. 1805]Sogar mit dem Hunde, den Sie auf nichts geladen. Meine Frau 177. An Jacobi in München.15 Bayreuth d. 17 Dec. 1805Lieber Heinrich! Ich bin dir wider meine und für deine Weise Ich konnte -- wenigstens anfangs des Kriegs und deiner An- Wer dich nur gesehen, den fragt' ich, z. B. v. Knebel, Langer- nach dem geleſenen Jahr in Arkadien bekäm’ ich eine erlebte Jahrs- [Spaltenumbruch]
Bayreuth d. 6. Dec. 1805 [Spaltenumbruch] Ihrer Durchlaucht UnterthänigſterJean Paul Fr. Richter5 175. An Emanuel. [Bayreuth, 13. Dez. 1805]Guten Morgen! Ihr ſeid beide ſchöne Milchbrüder eines reichen 176. An Emanuel. [Bayreuth, 15. Dez. 1805]Sogar mit dem Hunde, den Sie auf nichts geladen. Meine Frau 177. An Jacobi in München.15 Bayreuth d. 17 Dec. 1805Lieber Heinrich! Ich bin dir wider meine und für deine Weiſe Ich konnte — wenigſtens anfangs des Kriegs und deiner An- Wer dich nur geſehen, den fragt’ ich, z. B. v. Knebel, Langer- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="70"/> nach dem geleſenen Jahr in Arkadien bekäm’ ich eine erlebte Jahrs-<lb/> zeit daraus. —</p><lb/> <closer> <cb/> <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 6. Dec.</hi> 1805</hi> </dateline><lb/> <cb/> <salute> <hi rendition="#right">Ihrer Durchlaucht<lb/> UnterthänigſterJean Paul Fr. Richter</hi> <lb n="5"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>175. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Dez. 1805]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ihr ſeid beide ſchöne Milchbrüder eines reichen<lb/> Herzens. So bin ich gern Kaſſierer und Großallmoſenier. DankIhm [Uhlfelder] und Ihnen.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>176. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 15. Dez. 1805]</hi> </dateline><lb/> <p>Sogar mit dem Hunde, den Sie auf nichts geladen. Meine Frau<lb/> geht ein Paar Stunden vor mir voraus. Guten Morgen!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>177. An <hi rendition="#g">Jacobi in München.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 17 Dec.</hi> 1805</hi> </dateline><lb/> <p>Lieber Heinrich! Ich bin dir wider meine und für deine Weiſe<lb/> ſehr lange eine Antwort auf dein vorletztes Schreiben aus Dresden,<lb/> worin du mir ein letztes aus Weimar verſprochen, ſchuldig geblieben.<lb/> Noch dazu hatt’ ich mir dich ſelber verſprochen. Jetzt thät’ ich letzteres<lb n="20"/> freilich weniger, wohnt’ ich ſogar auf einem Meierhofe unweit<lb/> München. Aber dieß nimmt mir immer nicht die Hoffnung, dich zu<lb/> ſehen, wenn ich — ſelber komme im Frühling. Gott weiß, welche<lb/> Wolken den Weg und die Zeit dahin überdecken werden; — doch<lb/> fürcht’ ich wenige; das Elend ſucht jetzt mehr im Raum als in der<lb n="25"/> Zeit ſich auszudehnen.</p><lb/> <p>Ich konnte — wenigſtens anfangs des Kriegs und deiner An-<lb/> kunft — keine Zeitung leſen, ohne deine Lage zu berechnen und dein<lb/> Himmelslicht hinter dem Pulverdampf. Vielleicht erſetzt dir —<lb/> wie du wol beſſer wiſſen als ich ahnen kann — <hi rendition="#g">eine ganz neue</hi><lb n="30"/> Zeit den Verluſt der alten.</p><lb/> <p>Wer dich nur geſehen, den fragt’ ich, z. B. v. Knebel, Langer-<lb/> mann. Über Göthe ſchreib mir etwas. Langermann malt dich zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0085]
nach dem geleſenen Jahr in Arkadien bekäm’ ich eine erlebte Jahrs-
zeit daraus. —
Bayreuth d. 6. Dec. 1805
Ihrer Durchlaucht
UnterthänigſterJean Paul Fr. Richter 5
175. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. Dez. 1805]
Guten Morgen! Ihr ſeid beide ſchöne Milchbrüder eines reichen
Herzens. So bin ich gern Kaſſierer und Großallmoſenier. DankIhm [Uhlfelder] und Ihnen. 10
176. An Emanuel.
[Bayreuth, 15. Dez. 1805]
Sogar mit dem Hunde, den Sie auf nichts geladen. Meine Frau
geht ein Paar Stunden vor mir voraus. Guten Morgen!
177. An Jacobi in München. 15
Bayreuth d. 17 Dec. 1805
Lieber Heinrich! Ich bin dir wider meine und für deine Weiſe
ſehr lange eine Antwort auf dein vorletztes Schreiben aus Dresden,
worin du mir ein letztes aus Weimar verſprochen, ſchuldig geblieben.
Noch dazu hatt’ ich mir dich ſelber verſprochen. Jetzt thät’ ich letzteres 20
freilich weniger, wohnt’ ich ſogar auf einem Meierhofe unweit
München. Aber dieß nimmt mir immer nicht die Hoffnung, dich zu
ſehen, wenn ich — ſelber komme im Frühling. Gott weiß, welche
Wolken den Weg und die Zeit dahin überdecken werden; — doch
fürcht’ ich wenige; das Elend ſucht jetzt mehr im Raum als in der 25
Zeit ſich auszudehnen.
Ich konnte — wenigſtens anfangs des Kriegs und deiner An-
kunft — keine Zeitung leſen, ohne deine Lage zu berechnen und dein
Himmelslicht hinter dem Pulverdampf. Vielleicht erſetzt dir —
wie du wol beſſer wiſſen als ich ahnen kann — eine ganz neue 30
Zeit den Verluſt der alten.
Wer dich nur geſehen, den fragt’ ich, z. B. v. Knebel, Langer-
mann. Über Göthe ſchreib mir etwas. Langermann malt dich zu
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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