Ihrer Hoheit wag' ich die Daemmerungen -- die Fortsetzung der Friedens Predigt -- mit dem Wunsche zu übersenden, daß ihnen von der Aurora so viel Licht und Farbe zu Theil geworden,5 als Sie in manche Dämmerungen der Völker und des Verfassers selbst durch die Fortdauer und Größe Ihrer Güte brachten! -- Wenigstens hoff' ich, daß der erste Aufsatz: über den Gott in der Geschichte und im Leben, die Zustimmung eines im höhern Sinne geistlichen Fürsten nicht ganz verfehlen werde. Alsdann hat sich10 das Gefühl meiner Dankbarkeit gegen J[hre] H[oheit] zwar nicht befriedigt, aber doch ausgedrückt.
240. An Otto.
[Bayreuth, 21. März 1810]
Mein Unveränderlichster! Ob ich gleich deine Güte voraus15 weiß: so überrascht sie mich doch zumal durch die Größe. Habe Dank für alles und besonders für dein Bruderblatt. Ich hoffe für uns alle eine frohere Zeit. -- Sei so gut und komme abends auf einen Tropfen Thee. Blos Dobeneck wird da sein.
R.20
241. An Otto.
[Bayreuth, 2. Hälfte März 1810]
Guten Morgen, mein Alter! Unsere Vermuthung mit dem Spinnrocken-Surrogat war richtig. Lieb ist mirs, daß der Ober- förster gerade in Frankfurt wohnt.25
242. An Knebel in Jena.
Bayreuth d. 24. März 1810
Verehrter Freund! Wenn Sie nur so viele Briefe an mich schrieben als ich Bücher an Sie: so wär' ich froh und dankbar; denn ich hätte 3 Briefe mehr bekommen, nämlich für Schmelzle,30 Katzenberger und Daemmerungen; -- und in allen dreien einige kritische Worte von meinem so geachteten Kunstrichter. Gibts denn keine Brieffedern und Postpferde mehr in der Welt? Post- meister wenigstens genug, da jeder Fürst jetzt einer ist. Wie sehn'
239. An Fürſt Primas Dalberg.
[Konzept][Bayreuth, 13. März 1810]
Ihrer Hoheit wag’ ich die Daemmerungen — die Fortſetzung der Friedens Predigt — mit dem Wunſche zu überſenden, daß ihnen von der Aurora ſo viel Licht und Farbe zu Theil geworden,5 als Sie in manche Dämmerungen der Völker und des Verfaſſers ſelbſt durch die Fortdauer und Größe Ihrer Güte brachten! — Wenigſtens hoff’ ich, daß der erſte Aufſatz: über den Gott in der Geſchichte und im Leben, die Zuſtimmung eines im höhern Sinne geiſtlichen Fürſten nicht ganz verfehlen werde. Alsdann hat ſich10 das Gefühl meiner Dankbarkeit gegen J[hre] H[oheit] zwar nicht befriedigt, aber doch ausgedrückt.
240. An Otto.
[Bayreuth, 21. März 1810]
Mein Unveränderlichſter! Ob ich gleich deine Güte voraus15 weiß: ſo überraſcht ſie mich doch zumal durch die Größe. Habe Dank für alles und beſonders für dein Bruderblatt. Ich hoffe für uns alle eine frohere Zeit. — Sei ſo gut und komme abends auf einen Tropfen Thee. Blos Dobeneck wird da ſein.
R.20
241. An Otto.
[Bayreuth, 2. Hälfte März 1810]
Guten Morgen, mein Alter! Unſere Vermuthung mit dem Spinnrocken-Surrogat war richtig. Lieb iſt mirs, daß der Ober- förſter gerade in Frankfurt wohnt.25
242. An Knebel in Jena.
Bayreuth d. 24. März 1810
Verehrter Freund! Wenn Sie nur ſo viele Briefe an mich ſchrieben als ich Bücher an Sie: ſo wär’ ich froh und dankbar; denn ich hätte 3 Briefe mehr bekommen, nämlich für Schmelzle,30 Katzenberger und Daemmerungen; — und in allen dreien einige kritiſche Worte von meinem ſo geachteten Kunſtrichter. Gibts denn keine Brieffedern und Poſtpferde mehr in der Welt? Poſt- meiſter wenigſtens genug, da jeder Fürſt jetzt einer iſt. Wie ſehn’
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239. An Fürſt Primas Dalberg.
[Bayreuth, 13. März 1810]
Ihrer Hoheit wag’ ich die Daemmerungen — die Fortſetzung
der Friedens Predigt — mit dem Wunſche zu überſenden, daß
ihnen von der Aurora ſo viel Licht und Farbe zu Theil geworden, 5
als Sie in manche Dämmerungen der Völker und des Verfaſſers
ſelbſt durch die Fortdauer und Größe Ihrer Güte brachten! —
Wenigſtens hoff’ ich, daß der erſte Aufſatz: über den Gott in der
Geſchichte und im Leben, die Zuſtimmung eines im höhern Sinne
geiſtlichen Fürſten nicht ganz verfehlen werde. Alsdann hat ſich 10
das Gefühl meiner Dankbarkeit gegen J[hre] H[oheit] zwar nicht
befriedigt, aber doch ausgedrückt.
240. An Otto.
[Bayreuth, 21. März 1810]
Mein Unveränderlichſter! Ob ich gleich deine Güte voraus 15
weiß: ſo überraſcht ſie mich doch zumal durch die Größe. Habe
Dank für alles und beſonders für dein Bruderblatt. Ich hoffe
für uns alle eine frohere Zeit. — Sei ſo gut und komme abends
auf einen Tropfen Thee. Blos Dobeneck wird da ſein.
R. 20
241. An Otto.
[Bayreuth, 2. Hälfte März 1810]
Guten Morgen, mein Alter! Unſere Vermuthung mit dem
Spinnrocken-Surrogat war richtig. Lieb iſt mirs, daß der Ober-
förſter gerade in Frankfurt wohnt. 25
242. An Knebel in Jena.
Bayreuth d. 24. März 1810
Verehrter Freund! Wenn Sie nur ſo viele Briefe an mich
ſchrieben als ich Bücher an Sie: ſo wär’ ich froh und dankbar;
denn ich hätte 3 Briefe mehr bekommen, nämlich für Schmelzle, 30
Katzenberger und Daemmerungen; — und in allen dreien einige
kritiſche Worte von meinem ſo geachteten Kunſtrichter. Gibts
denn keine Brieffedern und Poſtpferde mehr in der Welt? Poſt-
meiſter wenigſtens genug, da jeder Fürſt jetzt einer iſt. Wie ſehn’
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/105>, abgerufen am 19.05.2024.
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