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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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287. An Emanuel.

Guten Tag! Hier mein toller Aufsatz, sogar mit Otto's gün-
stigem Urtheil, das ich mir ganz ungünstig drohte. Morgen Vor-
mittags können Sie mir ihn wieder schicken.5

288. An Otto.

Guten Morgen, mein Alter! Überlaufe doch das Marionetten-
Programm. Dir hätt' ich das vorige mal etwas Besseres ge-
wünscht. -- Mit deinem Preis-Urtheil hast du mich wahrhaft10
überrascht. Ich hatte sogar ein versiegeltes Blättchen beilegen
wollen, mit tadelnden zweifelnden Fragen über diese und jene Stelle.
-- Deine Bemerkungen hab' ich dankbar benützen können. -- Hast
du die "Zeiten" durch?

R.15
289. An Emanuel.

Guten Morgen, Lieber! Vielen Dank für die wehmüthig-süße
Erinnerung an Vergangenheit, die Sie mich mit Ihnen theilen
lassen. -- Und Dank für Ihre Einfälle. -- Die eine Stelle ist leider20
Satire auf das philosophische System-Machen überhaupt.

N. S. Besuchen Sie doch die 2 neu angelegten köstlichen Aus-
sichts-Altane in der Birke.

[am Rande gestrichen: Den Antonini hab' ich noch nicht.]

2. N. S. Ich verstand Ihre Frage falsch; allerdings hab' ich25
den Antonius von A[möne] bekommen und gelesen. Wollen
Sie ihn?

290. An Göschen in Leipzig.

Hier kommt mein Aufsatz für den Kriegs Kalender, aber leider30
um 10 Quartseiten stärker als der vorige, ungeachtet aller meiner
Verkürzungen; denn es ließe sich daraus leichter ein Buch machen
als ein Büchelchen.

287. An Emanuel.

Guten Tag! Hier mein toller Aufſatz, ſogar mit Otto’s gün-
ſtigem Urtheil, das ich mir ganz ungünſtig drohte. Morgen Vor-
mittags können Sie mir ihn wieder ſchicken.5

288. An Otto.

Guten Morgen, mein Alter! Überlaufe doch das Marionetten-
Programm. Dir hätt’ ich das vorige mal etwas Beſſeres ge-
wünſcht. — Mit deinem Preis-Urtheil haſt du mich wahrhaft10
überraſcht. Ich hatte ſogar ein verſiegeltes Blättchen beilegen
wollen, mit tadelnden zweifelnden Fragen über dieſe und jene Stelle.
— Deine Bemerkungen hab’ ich dankbar benützen können. — Haſt
du die „Zeiten“ durch?

R.15
289. An Emanuel.

Guten Morgen, Lieber! Vielen Dank für die wehmüthig-ſüße
Erinnerung an Vergangenheit, die Sie mich mit Ihnen theilen
laſſen. — Und Dank für Ihre Einfälle. — Die eine Stelle iſt leider20
Satire auf das philoſophiſche Syſtem-Machen überhaupt.

N. S. Beſuchen Sie doch die 2 neu angelegten köſtlichen Aus-
ſichts-Altane in der Birke.

[am Rande gestrichen: Den Antonini hab’ ich noch nicht.]

2. N. S. Ich verſtand Ihre Frage falſch; allerdings hab’ ich25
den Antonius von A[möne] bekommen und geleſen. Wollen
Sie ihn?

290. An Göſchen in Leipzig.

Hier kommt mein Aufſatz für den Kriegs Kalender, aber leider30
um 10 Quartſeiten ſtärker als der vorige, ungeachtet aller meiner
Verkürzungen; denn es ließe ſich daraus leichter ein Buch machen
als ein Büchelchen.

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[111/0124] 287. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Juni 1810] Guten Tag! Hier mein toller Aufſatz, ſogar mit Otto’s gün- ſtigem Urtheil, das ich mir ganz ungünſtig drohte. Morgen Vor- mittags können Sie mir ihn wieder ſchicken. 5 288. An Otto. [Bayreuth, 19. Juni 1810] Guten Morgen, mein Alter! Überlaufe doch das Marionetten- Programm. Dir hätt’ ich das vorige mal etwas Beſſeres ge- wünſcht. — Mit deinem Preis-Urtheil haſt du mich wahrhaft 10 überraſcht. Ich hatte ſogar ein verſiegeltes Blättchen beilegen wollen, mit tadelnden zweifelnden Fragen über dieſe und jene Stelle. — Deine Bemerkungen hab’ ich dankbar benützen können. — Haſt du die „Zeiten“ durch? R. 15 289. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Juni 1810] Guten Morgen, Lieber! Vielen Dank für die wehmüthig-ſüße Erinnerung an Vergangenheit, die Sie mich mit Ihnen theilen laſſen. — Und Dank für Ihre Einfälle. — Die eine Stelle iſt leider 20 Satire auf das philoſophiſche Syſtem-Machen überhaupt. N. S. Beſuchen Sie doch die 2 neu angelegten köſtlichen Aus- ſichts-Altane in der Birke. 2. N. S. Ich verſtand Ihre Frage falſch; allerdings hab’ ich 25 den Antonius von A[möne] bekommen und geleſen. Wollen Sie ihn? 290. An Göſchen in Leipzig. Bayreuth d. 19. Jun. 1810 Hier kommt mein Aufſatz für den Kriegs Kalender, aber leider 30 um 10 Quartſeiten ſtärker als der vorige, ungeachtet aller meiner Verkürzungen; denn es ließe ſich daraus leichter ein Buch machen als ein Büchelchen.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/124>, abgerufen am 26.11.2024.