Guten Morgen, mein Freund! (Seltsam genug, daß die letzten 2 Wörter, also gerade die besten zum Ausdruck des Gegen- theils gemisbraucht werden.) Unser Juden-Franzose ist gestern5 nicht gekommen. -- Ich bitte Sie um den Brief an Petrik für die Post. -- Muskau liegt doch in der Lausitz? -- Von Otto lassen Sie sich, wenn er damit durch ist, den Cottaischen Kalender geben, worin meine Erzählung über die von der Kinderliebe ist.
R.10
358. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Sept. 1810]
Guten Morgen, Emanuel! Verzeihen Sie die Verzögerung; ich konnte den Brief nicht sogleich finden; verloren aber geht bei mir so viel wie bei Ihnen -- nämlich nichts. -- Mit Philodor15 hab' ich noch nicht über den Punkt gesprochen, worüber Sie sehr Recht haben. -- Im Ganzen mag er, wie seine gezirkelte Hand- schrift und seine französische Phrasen-Jagd beweisen, nicht die rechte Innigkeit, die zum Schreiben wie zum Leben gehört, be- wahret haben.20
359. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Sept. 1810]
Herzlichen Dank, Fortgeber! Zum Glück hatt' ich so langes schönes Wetter mich zum Reisen zu entschließen, daß ich mit dem Entschluße zufrieden sein kann, wenn es morgen (wie es Ihnen25 scheint und mir gewiß ist) elend wird.
360. An Otto.
[Bayreuth, Sept. oder Okt. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier Goethe -- von den drei angekom- menen Literaturzeitungen erst eine -- und der gestern angelangte30 Roman von der Fouque. Während euerem Lesen les' ich das Ältere durch, um zu wissen, ob es rezensierbar.
357. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Sept. 1810]
Guten Morgen, mein Freund! (Seltſam genug, daß die letzten 2 Wörter, alſo gerade die beſten zum Ausdruck des Gegen- theils gemisbraucht werden.) Unſer Juden-Franzoſe iſt geſtern5 nicht gekommen. — Ich bitte Sie um den Brief an Petrik für die Poſt. — Muſkau liegt doch in der Lauſitz? — Von Otto laſſen Sie ſich, wenn er damit durch iſt, den Cottaischen Kalender geben, worin meine Erzählung über die 〈von der〉 Kinderliebe iſt.
R.10
358. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Sept. 1810]
Guten Morgen, Emanuel! Verzeihen Sie die Verzögerung; ich konnte den Brief nicht ſogleich finden; verloren aber geht bei mir ſo viel wie bei Ihnen — nämlich nichts. — Mit Philodor15 hab’ ich noch nicht über den Punkt geſprochen, worüber Sie ſehr Recht haben. — Im Ganzen mag er, wie ſeine gezirkelte Hand- ſchrift und ſeine franzöſiſche Phraſen-Jagd beweiſen, nicht die rechte Innigkeit, die zum Schreiben wie zum Leben gehört, be- wahret haben.20
359. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Sept. 1810]
Herzlichen Dank, Fortgeber! Zum Glück hatt’ ich ſo langes ſchönes Wetter mich zum Reiſen zu entſchließen, daß ich mit dem Entſchluße zufrieden ſein kann, wenn es morgen (wie es Ihnen25 ſcheint und mir gewiß iſt) elend wird.
360. An Otto.
[Bayreuth, Sept. oder Okt. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier Goethe — von den drei angekom- menen Literaturzeitungen erſt eine — und der geſtern angelangte30 Roman von der Fouqué. Während euerem Leſen leſ’ ich das Ältere durch, um zu wiſſen, ob es rezenſierbar.
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357. An Emanuel.
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letzten 2 Wörter, alſo gerade die beſten zum Ausdruck des Gegen-
theils gemisbraucht werden.) Unſer Juden-Franzoſe iſt geſtern 5
nicht gekommen. — Ich bitte Sie um den Brief an Petrik für die
Poſt. — Muſkau liegt doch in der Lauſitz? — Von Otto laſſen
Sie ſich, wenn er damit durch iſt, den Cottaischen Kalender geben,
worin meine Erzählung über die 〈von der〉 Kinderliebe iſt.
R. 10
358. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Sept. 1810]
Guten Morgen, Emanuel! Verzeihen Sie die Verzögerung;
ich konnte den Brief nicht ſogleich finden; verloren aber geht bei
mir ſo viel wie bei Ihnen — nämlich nichts. — Mit Philodor 15
hab’ ich noch nicht über den Punkt geſprochen, worüber Sie ſehr
Recht haben. — Im Ganzen mag er, wie ſeine gezirkelte Hand-
ſchrift und ſeine franzöſiſche Phraſen-Jagd beweiſen, nicht die
rechte Innigkeit, die zum Schreiben wie zum Leben gehört, be-
wahret haben. 20
359. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Sept. 1810]
Herzlichen Dank, Fortgeber! Zum Glück hatt’ ich ſo langes
ſchönes Wetter mich zum Reiſen zu entſchließen, daß ich mit dem
Entſchluße zufrieden ſein kann, wenn es morgen (wie es Ihnen 25
ſcheint und mir gewiß iſt) elend wird.
360. An Otto.
[Bayreuth, Sept. oder Okt. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier Goethe — von den drei angekom-
menen Literaturzeitungen erſt eine — und der geſtern angelangte 30
Roman von der Fouqué. Während euerem Leſen leſ’ ich das
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/153>, abgerufen am 04.12.2024.
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