dieses Billet darauf und sogleich meinen Brief an den Fürsten Primas; -- um so viel bestehl' ich Sie geradezu. -- Otto wird Ihnen mein Zurücksenden des Krauseschen Blattes, das wie schon manches in einem Tone geschrieben ist, den ich gegen niemand unter mir annähme, und mein fortgehendes Schweigen, er mochte Bücher5 oder Briefchen schicken, vielleicht gesagt haben. Hier sind seine beiden letzten. Er will mich verachten; höchstens hassen kann er mich. Ich selber thue gegen ihn keines von beiden. -- Herzlichen Dank für Ihre Hülfen.
R.10
378. An Fürst Primas Dalberg in Hanau.
[Konzept][Bayreuth, 5. (?) Nov. 1810]
Die zwei ersten und die 3 letzten Seiten des Werkchens, welche von der edeln Königin von Preußen sprechen, mögen dieses Werkchen bei Ihrer Hoheit einführen und vorstellen. Aber hätt' es auch noch15 weniger Werth, so würd' ich es Ihnen doch zusenden, da ich kein anderes, wenn auch schwaches Mittel des Fortdankens für Ihr Fortgeben habe als das Fortschreiben. -- Der Deklamator H. v. Sydow hat mir von Ihnen unter dem Schönsten auch das Schlimmste gesagt, nämlich Ihr körper-gefährliches Geistes-An-20 strengen. Was bei manchem andern Fürsten ein Glück für seine Völker wäre: ists nicht für die Ihrigen; das jetzige Deutschland würde bei jeder Krönung zuviel durch die alte Frage verlieren: ist kein Dalberg da?
379. An Otto.25
[Bayreuth, Anfang Nov. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier ist das Trauerblatt sammt der Trauer-Beilage. Gestern hab' ich schon am Briefe an Th[ürheim] gearbeitet, brachte ihn aber nicht zusammen. Auch möcht' ich wissen, was L[iebmann] begehrt. Die Salzfaktoreien sind, wie30 mir K. R. Fischer gestern sagte, schon besetzt. -- Um Liebmanns Supplik möcht' ich den Umschlag meines Briefes machen. -- Durch- fliege diesen Taschenkalender; der "Postmeister" ist sehr gut. -- Für die Rollwenzel werden wir bald schönes Wetter bekommen.
dieſes Billet darauf und ſogleich meinen Brief an den Fürſten Primas; — um ſo viel beſtehl’ ich Sie geradezu. — Otto wird Ihnen mein Zurückſenden des Krauseschen Blattes, das wie ſchon manches in einem Tone geſchrieben iſt, den ich gegen niemand unter mir annähme, und mein fortgehendes Schweigen, er mochte Bücher5 oder Briefchen ſchicken, vielleicht geſagt haben. Hier ſind ſeine beiden letzten. Er will mich verachten; höchſtens haſſen kann er mich. Ich ſelber thue gegen ihn keines von beiden. — Herzlichen Dank für Ihre Hülfen.
R.10
378. An Fürſt Primas Dalberg in Hanau.
[Konzept][Bayreuth, 5. (?) Nov. 1810]
Die zwei erſten und die 3 letzten Seiten des Werkchens, welche von der edeln Königin von Preußen ſprechen, mögen dieſes Werkchen bei Ihrer Hoheit einführen und vorſtellen. Aber hätt’ es auch noch15 weniger Werth, ſo würd’ ich es Ihnen doch zuſenden, da ich kein anderes, wenn auch ſchwaches Mittel des Fortdankens für Ihr Fortgeben habe als das Fortſchreiben. — Der Deklamator H. v. Sydow hat mir von Ihnen unter dem Schönſten auch das Schlimmſte geſagt, nämlich Ihr körper-gefährliches Geiſtes-An-20 ſtrengen. Was bei manchem andern Fürſten ein Glück für ſeine Völker wäre: iſts nicht für die Ihrigen; das jetzige Deutſchland würde bei jeder Krönung zuviel durch die alte Frage verlieren: iſt kein Dalberg da?
379. An Otto.25
[Bayreuth, Anfang Nov. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier iſt das Trauerblatt ſammt der Trauer-Beilage. Geſtern hab’ ich ſchon am Briefe an Th[ürheim] gearbeitet, brachte ihn aber nicht zuſammen. Auch möcht’ ich wiſſen, was L[iebmann] begehrt. Die Salzfaktoreien ſind, wie30 mir K. R. Fischer geſtern ſagte, ſchon beſetzt. — Um Liebmanns Supplik möcht’ ich den Umſchlag meines Briefes machen. — Durch- fliege dieſen Taſchenkalender; der „Poſtmeiſter“ iſt ſehr gut. — Für die Rollwenzel werden wir bald ſchönes Wetter bekommen.
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dieſes Billet darauf und ſogleich meinen Brief an den Fürſten
Primas; — um ſo viel beſtehl’ ich Sie geradezu. — Otto wird
Ihnen mein Zurückſenden des Krauseschen Blattes, das wie ſchon
manches in einem Tone geſchrieben iſt, den ich gegen niemand unter
mir annähme, und mein fortgehendes Schweigen, er mochte Bücher 5
oder Briefchen ſchicken, vielleicht geſagt haben. Hier ſind ſeine
beiden letzten. Er will mich verachten; höchſtens haſſen kann er
mich. Ich ſelber thue gegen ihn keines von beiden. — Herzlichen
Dank für Ihre Hülfen.
R. 10
378. An Fürſt Primas Dalberg in Hanau.
[Bayreuth, 5. (?) Nov. 1810]
Die zwei erſten und die 3 letzten Seiten des Werkchens, welche von
der edeln Königin von Preußen ſprechen, mögen dieſes Werkchen
bei Ihrer Hoheit einführen und vorſtellen. Aber hätt’ es auch noch 15
weniger Werth, ſo würd’ ich es Ihnen doch zuſenden, da ich kein
anderes, wenn auch ſchwaches Mittel des Fortdankens für Ihr
Fortgeben habe als das Fortſchreiben. — Der Deklamator H.
v. Sydow hat mir von Ihnen unter dem Schönſten auch das
Schlimmſte geſagt, nämlich Ihr körper-gefährliches Geiſtes-An- 20
ſtrengen. Was bei manchem andern Fürſten ein Glück für ſeine
Völker wäre: iſts nicht für die Ihrigen; das jetzige Deutſchland
würde bei jeder Krönung zuviel durch die alte Frage verlieren: iſt
kein Dalberg da?
379. An Otto. 25
[Bayreuth, Anfang Nov. 1810]
Guten Morgen, Alter! Hier iſt das Trauerblatt ſammt der
Trauer-Beilage. Geſtern hab’ ich ſchon am Briefe an Th[ürheim]
gearbeitet, brachte ihn aber nicht zuſammen. Auch möcht’ ich
wiſſen, was L[iebmann] begehrt. Die Salzfaktoreien ſind, wie 30
mir K. R. Fischer geſtern ſagte, ſchon beſetzt. — Um Liebmanns
Supplik möcht’ ich den Umſchlag meines Briefes machen. — Durch-
fliege dieſen Taſchenkalender; der „Poſtmeiſter“ iſt ſehr gut. — Für
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/159>, abgerufen am 04.12.2024.
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