Indeß bleibt ihm sein großes Verdienst um die Levana, durch seine Glanzpresse in jedem Sinn. Und da diese Verschönerung niemand so gut fortsetzen kann als Sie, so gehört auch dieses unter die vielen Ursachen, warum ich Ihnen die zweite Auflage unter folgenden Verhältnissen zum Verlage anbiete:5
1) Das Werk kommt in drei Bändchen heraus, weil wenigstens 9--10 Druckbogen neuer hineingewebter Zusätze dazu kommen --
2) Das Format wird bequemer und kleiner gewählt, ungefähr wie Ludwig's Reise (bei Gräf 1810) so wie auch die Lettern der- selben (die Ihrigen mir durch Thümmel so lieben); nur müßten10 die Zeilen einige mehr und diese selber etwas länger werden --
3) Für den Druckbogen vier Louisd'or in Gold; nach dem Ab- satze von 1000 Exemplaren Einen Louisd'or Nachschuß -- die ganze Auflage zu 2000 Exemplaren --
4) Nach Abdruck des ersten Bändchens erfolgt die Zahlung für15 das erste -- und so fort nach dem Abdruck eines jeden Bändchens --
5) Zur Oster Messe 1812 erschiene das Ganze; und im November finge der Druck an --
6) Zwölf Freiexemplare auf Schreibpapier und zwei Dedikazions- exemplare auf velin --20
7) Ich wünschte auch diese Ausgabe broschiert; doch müssen hier Ihre Verhältnisse über meine Wünsche entscheiden.
Verzeihen Sie die Spuren der Eile meiner Abneigung vor der- gleichen Briefen; ich schreibe lieber ein Buch, als einen Wander- paß für ein Buch.25
Meine Wünsche, mit einem Verleger Klopstocks, Wielands, Göthes, Thümmels in nähere Verbindung zu kommen, brauche ich Ihnen nicht zu sagen, da ja der ganze Brief sie ausspricht.
Antworten Sie mir recht bald.
Unser Thümmel ist hier, so heiter wie unsere Gegend oder wie30 die Jahreszeit, die sein Ebenbild ist.
Leben Sie froh!
Ihr ergebenster Jean Paul Fr. Richter35
Indeß bleibt ihm ſein großes Verdienſt um die Levana, durch ſeine Glanzpreſſe in jedem Sinn. Und da dieſe Verſchönerung niemand ſo gut fortſetzen kann als Sie, ſo gehört auch dieſes unter die vielen Urſachen, warum ich Ihnen die zweite Auflage unter folgenden Verhältniſſen zum Verlage anbiete:5
1) Das Werk kommt in drei Bändchen heraus, weil wenigſtens 9—10 Druckbogen neuer hineingewebter Zuſätze dazu kommen —
2) Das Format wird bequemer und kleiner gewählt, ungefähr wie Ludwig’s Reiſe (bei Gräf 1810) ſo wie auch die Lettern der- ſelben (die Ihrigen mir durch Thümmel ſo lieben); nur müßten10 die Zeilen einige mehr und dieſe ſelber etwas länger werden —
3) Für den Druckbogen vier Louisd’or in Gold; nach dem Ab- ſatze von 1000 Exemplaren Einen Louisd’or Nachſchuß — die ganze Auflage zu 2000 Exemplaren —
4) Nach Abdruck des erſten Bändchens erfolgt die Zahlung für15 das erſte — und ſo fort nach dem Abdruck eines jeden Bändchens —
5) Zur Oſter Meſſe 1812 erſchiene das Ganze; und im November finge der Druck an —
6) Zwölf Freiexemplare auf Schreibpapier und zwei Dedikazions- exemplare auf velin —20
7) Ich wünſchte auch dieſe Ausgabe broſchiert; doch müſſen hier Ihre Verhältniſſe über meine Wünſche entſcheiden.
Verzeihen Sie die Spuren der Eile meiner Abneigung vor der- gleichen Briefen; ich ſchreibe lieber ein Buch, als einen Wander- paß für ein Buch.25
Meine Wünſche, mit einem Verleger Klopſtocks, Wielands, Göthes, Thümmels in nähere Verbindung zu kommen, brauche ich Ihnen nicht zu ſagen, da ja der ganze Brief ſie ausſpricht.
Antworten Sie mir recht bald.
Unſer Thümmel iſt hier, ſo heiter wie unſere Gegend oder wie30 die Jahreszeit, die ſein Ebenbild iſt.
Leben Sie froh!
Ihr ergebenſter Jean Paul Fr. Richter35
<TEI><text><body><divtype="letter"n="1"><pbfacs="#f0236"n="223"/><p>Indeß bleibt ihm ſein großes Verdienſt um die <hirendition="#aq">Levana,</hi> durch<lb/>ſeine <hirendition="#g">Glanzpreſſe</hi> in jedem Sinn. Und da dieſe Verſchönerung<lb/>
niemand ſo gut fortſetzen kann als Sie, ſo gehört auch dieſes unter<lb/>
die vielen Urſachen, warum ich Ihnen die zweite Auflage unter<lb/>
folgenden Verhältniſſen zum Verlage anbiete:<lbn="5"/></p><list><item>1) Das Werk kommt in <hirendition="#g">drei</hi> Bändchen heraus, weil wenigſtens<lb/>
9—10 Druckbogen neuer hineingewebter Zuſätze dazu kommen —</item><lb/><item>2) Das Format wird bequemer und kleiner gewählt, ungefähr<lb/>
wie Ludwig’s Reiſe (bei Gräf 1810) ſo wie auch die Lettern der-<lb/>ſelben (die Ihrigen mir durch Thümmel ſo lieben); nur müßten<lbn="10"/>
die Zeilen einige mehr und dieſe ſelber etwas länger werden —</item><lb/><item>3) Für den Druckbogen vier <hirendition="#aq">Louisd’or</hi> in Gold; nach dem Ab-<lb/>ſatze von 1000 Exemplaren Einen <hirendition="#aq">Louisd’or</hi> Nachſchuß — die<lb/>
ganze Auflage zu 2000 Exemplaren —</item><lb/><item>4) Nach Abdruck des erſten Bändchens erfolgt die Zahlung für<lbn="15"/>
das erſte — und ſo fort nach dem Abdruck eines jeden Bändchens —</item><lb/><item>5) Zur Oſter Meſſe 1812 erſchiene das Ganze; und im November<lb/>
finge der Druck an —</item><lb/><item>6) Zwölf Freiexemplare auf Schreibpapier und zwei Dedikazions-<lb/>
exemplare auf <hirendition="#aq">velin</hi>—<lbn="20"/></item><item>7) Ich wünſchte auch dieſe Ausgabe broſchiert; doch müſſen hier<lb/>
Ihre Verhältniſſe über meine Wünſche entſcheiden.</item></list><lb/><p>Verzeihen Sie die Spuren der Eile meiner Abneigung vor der-<lb/>
gleichen Briefen; ich ſchreibe lieber ein Buch, als einen Wander-<lb/>
paß für ein Buch.<lbn="25"/></p><p>Meine Wünſche, mit einem Verleger Klopſtocks, Wielands,<lb/>
Göthes, Thümmels in nähere Verbindung zu kommen, brauche ich<lb/>
Ihnen nicht zu ſagen, da ja der ganze Brief ſie ausſpricht.</p><lb/><p>Antworten Sie mir recht bald.</p><lb/><p>Unſer Thümmel iſt hier, ſo heiter wie unſere Gegend oder wie<lbn="30"/>
die Jahreszeit, die ſein Ebenbild iſt.</p><lb/><p>Leben Sie froh!</p><lb/><closer><salute><hirendition="#right">Ihr<lb/>
ergebenſter<lb/>
Jean Paul Fr. Richter</hi><lbn="35"/></salute></closer></div></body></text></TEI>
[223/0236]
Indeß bleibt ihm ſein großes Verdienſt um die Levana, durch
ſeine Glanzpreſſe in jedem Sinn. Und da dieſe Verſchönerung
niemand ſo gut fortſetzen kann als Sie, ſo gehört auch dieſes unter
die vielen Urſachen, warum ich Ihnen die zweite Auflage unter
folgenden Verhältniſſen zum Verlage anbiete: 5
1) Das Werk kommt in drei Bändchen heraus, weil wenigſtens
9—10 Druckbogen neuer hineingewebter Zuſätze dazu kommen —
2) Das Format wird bequemer und kleiner gewählt, ungefähr
wie Ludwig’s Reiſe (bei Gräf 1810) ſo wie auch die Lettern der-
ſelben (die Ihrigen mir durch Thümmel ſo lieben); nur müßten 10
die Zeilen einige mehr und dieſe ſelber etwas länger werden —
3) Für den Druckbogen vier Louisd’or in Gold; nach dem Ab-
ſatze von 1000 Exemplaren Einen Louisd’or Nachſchuß — die
ganze Auflage zu 2000 Exemplaren —
4) Nach Abdruck des erſten Bändchens erfolgt die Zahlung für 15
das erſte — und ſo fort nach dem Abdruck eines jeden Bändchens —
5) Zur Oſter Meſſe 1812 erſchiene das Ganze; und im November
finge der Druck an —
6) Zwölf Freiexemplare auf Schreibpapier und zwei Dedikazions-
exemplare auf velin — 20
7) Ich wünſchte auch dieſe Ausgabe broſchiert; doch müſſen hier
Ihre Verhältniſſe über meine Wünſche entſcheiden.
Verzeihen Sie die Spuren der Eile meiner Abneigung vor der-
gleichen Briefen; ich ſchreibe lieber ein Buch, als einen Wander-
paß für ein Buch. 25
Meine Wünſche, mit einem Verleger Klopſtocks, Wielands,
Göthes, Thümmels in nähere Verbindung zu kommen, brauche ich
Ihnen nicht zu ſagen, da ja der ganze Brief ſie ausſpricht.
Antworten Sie mir recht bald.
Unſer Thümmel iſt hier, ſo heiter wie unſere Gegend oder wie 30
die Jahreszeit, die ſein Ebenbild iſt.
Leben Sie froh!
Ihr
ergebenſter
Jean Paul Fr. Richter 35
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/236>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.