Willkommen und Dank, lieber Mitbringer! Das Beste was Sie mitgebracht haben, hoff' ich recht bald zu sehen.
556. An Otto.5
[Bayreuth, 27. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein Alter! Blos des herrlichen Sismondi wegen send' ich dir die Jahrbücher. -- Mache keine "Krimasse" bei dem "foldernden" Imbiß (es ist Wunders Rechtschreibung); muß ich doch 180 Folio-Seiten hinein fressen. Der Aufseeser10 Rektor ist gegen ihn ein Sophokles. Schicke mirs Morgen wieder, damit ich seinen Besuch vermeide.
557. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein treuer Emanuel! Ich will Ihnen vor der15 Hand nur herzlich danken und später antworten. -- Hebel aus Karlsruhe hat mir geschrieben und sein Buch geschickt. -- Gestern hab' ich über den Eßtisch hinüber Krause die Hand gereicht und ihm vergeben, um mir eine unerwartete Freude zu machen.
558. An Wunder in Bayreuth.20
[Kopie][Bayreuth, 1. Nov. 1811]
Meine bei meinen Geschäften nur flüchtige Durchsicht Ihres Schauspiels erlaubt mir blos das Urtheil, daß Sie bei der jetzigen Lage oder Niederlage des Buchhandels schwerlich einen Verleger für ein so starkes Werk gewinnen werden. Sie könnten das Mspt25 einer Schauspiel-Gesellschaft ungedruckt antragen, welche am besten über die Einwirkungen solcher Werke auf [das] Publikum urtheilen kann. Die Zertheilung Eines Schauspiels übrigens in 2 Auffüh- rungen könnte wol nur ein Schiller zumuthen und erwarten. In Ermanglung jedes andern Erfolgs bleibt Ihnen doch der Genuß30 des frohen Umgangs mit den Musen unter ungleichartigen Ge- schäften [?] ungestört.
555. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Okt. 1811]
Willkommen und Dank, lieber Mitbringer! Das Beſte was Sie mitgebracht haben, hoff’ ich recht bald zu ſehen.
556. An Otto.5
[Bayreuth, 27. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein Alter! Blos des herrlichen Sismondi wegen ſend’ ich dir die Jahrbücher. — Mache keine „Krimaſſe“ bei dem „foldernden“ Imbiß (es iſt Wunders Rechtſchreibung); muß ich doch 180 Folio-Seiten hinein freſſen. Der Aufſeeſer10 Rektor iſt gegen ihn ein Sophokles. Schicke mirs Morgen wieder, damit ich ſeinen Beſuch vermeide.
557. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein treuer Emanuel! Ich will Ihnen vor der15 Hand nur herzlich danken und ſpäter antworten. — Hebel aus Karlsruhe hat mir geſchrieben und ſein Buch geſchickt. — Geſtern hab’ ich über den Eßtiſch hinüber Krause die Hand gereicht und ihm vergeben, um mir eine unerwartete Freude zu machen.
558. An Wunder in Bayreuth.20
[Kopie][Bayreuth, 1. Nov. 1811]
Meine bei meinen Geſchäften nur flüchtige Durchſicht Ihres Schauſpiels erlaubt mir blos das Urtheil, daß Sie bei der jetzigen Lage oder Niederlage des Buchhandels ſchwerlich einen Verleger für ein ſo ſtarkes Werk gewinnen werden. Sie könnten das Mſpt25 einer Schauſpiel-Geſellſchaft ungedruckt antragen, welche am beſten über die Einwirkungen ſolcher Werke auf [das] Publikum urtheilen kann. Die Zertheilung Eines Schauſpiels übrigens in 2 Auffüh- rungen könnte wol nur ein Schiller zumuthen und erwarten. In Ermanglung jedes andern Erfolgs bleibt Ihnen doch der Genuß30 des frohen Umgangs mit den Muſen unter ungleichartigen Ge- ſchäften [?] ungeſtört.
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555. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Okt. 1811]
Willkommen und Dank, lieber Mitbringer! Das Beſte was Sie
mitgebracht haben, hoff’ ich recht bald zu ſehen.
556. An Otto. 5
[Bayreuth, 27. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein Alter! Blos des herrlichen Sismondi
wegen ſend’ ich dir die Jahrbücher. — Mache keine „Krimaſſe“
bei dem „foldernden“ Imbiß (es iſt Wunders Rechtſchreibung);
muß ich doch 180 Folio-Seiten hinein freſſen. Der Aufſeeſer 10
Rektor iſt gegen ihn ein Sophokles. Schicke mirs Morgen wieder,
damit ich ſeinen Beſuch vermeide.
557. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. Okt. 1811]
Guten Morgen, mein treuer Emanuel! Ich will Ihnen vor der 15
Hand nur herzlich danken und ſpäter antworten. — Hebel aus
Karlsruhe hat mir geſchrieben und ſein Buch geſchickt. — Geſtern
hab’ ich über den Eßtiſch hinüber Krause die Hand gereicht und
ihm vergeben, um mir eine unerwartete Freude zu machen.
558. An Wunder in Bayreuth. 20
[Bayreuth, 1. Nov. 1811]
Meine bei meinen Geſchäften nur flüchtige Durchſicht Ihres
Schauſpiels erlaubt mir blos das Urtheil, daß Sie bei der jetzigen
Lage oder Niederlage des Buchhandels ſchwerlich einen Verleger
für ein ſo ſtarkes Werk gewinnen werden. Sie könnten das Mſpt 25
einer Schauſpiel-Geſellſchaft ungedruckt antragen, welche am beſten
über die Einwirkungen ſolcher Werke auf [das] Publikum urtheilen
kann. Die Zertheilung Eines Schauſpiels übrigens in 2 Auffüh-
rungen könnte wol nur ein Schiller zumuthen und erwarten. In
Ermanglung jedes andern Erfolgs bleibt Ihnen doch der Genuß 30
des frohen Umgangs mit den Muſen unter ungleichartigen Ge-
ſchäften [?] ungeſtört.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/245>, abgerufen am 25.11.2024.
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