Guten Abend, Alter! Mein Briefchen an Krause sende mit umkehrender Post-Emma wieder. -- Wann willst du denn mündlich mit mir sprechen? Den dritten März ist dieß eben so gut neben5 meinem Kanape möglich als jeden andern März.
617. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. März 1812]
Guten Morgen, mein Emanuel! Freilich ist eine solche Frage über Einquartieren nur aufzuwerfen, fast so schlimm als sie be-10 jahen. -- Auch ich trug und trage gern an allgemeiner Bürde, nur suppliziere ich, damit ich gerechter beladen werde. -- Die Mutter gesteht doch viel ein. Aber nur Verstand, nicht Liebe kommt mit den Jahren. Eine Mutter kann unmöglich einer 14jährigen Tochter liebenswürdiger erscheinen als einer 7jährigen, sondern umgekehrt;15 ob wol achtungwerther.
618. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. März 1812]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Sie haben mir einen schönern Brief geschickt als ihn die Eile einiger massen würdig beantworten20 kann. Ich werd' es Seebeck geben und später der [?] Schuckmann.
619. An Otto.
[Bayreuth, 8. März 1812]
Dieß hab' ich heute von Krause erhalten. Alles soll er zurück haben, aber ohne ein Dakapo der Versöhnung, bei diesem Dakapo25 der Verläumdung. Und ohne ein Wort. Baireuth wird mir seit dem Adel und dem Einquartieren, so ekel, daß ich am Ende doch meine zwei letzten Menschen gegen Nürnberg vertausche.
620. An Otto.
[Bayreuth, 9. März 1812]30
Guten Morgen, Alter! Hier Dippoldt, der mir jetzt mehr ge- fallen, so wie sein Held zehnmal mehr als dessen jetzt lebender Dualismus. Sonst sind anderer Aehnlichkeiten viele; im J[ahre]
616. An Otto.
[Bayreuth, 3. März 1812]
Guten Abend, Alter! Mein Briefchen an Krause ſende mit umkehrender Poſt-Emma wieder. — Wann willſt du denn mündlich mit mir ſprechen? Den dritten März iſt dieß eben ſo gut neben5 meinem Kanapé möglich als jeden andern März.
617. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. März 1812]
Guten Morgen, mein Emanuel! Freilich iſt eine ſolche Frage über Einquartieren nur aufzuwerfen, faſt ſo ſchlimm als ſie be-10 jahen. — Auch ich trug und trage gern an allgemeiner Bürde, nur ſuppliziere ich, damit ich gerechter beladen werde. — Die Mutter geſteht doch viel ein. Aber nur Verſtand, nicht Liebe kommt mit den Jahren. Eine Mutter kann unmöglich einer 14jährigen Tochter liebenswürdiger erſcheinen als einer 7jährigen, ſondern umgekehrt;15 ob wol achtungwerther.
618. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. März 1812]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Sie haben mir einen ſchönern Brief geſchickt als ihn die Eile einiger maſſen würdig beantworten20 kann. Ich werd’ es Seebeck geben und ſpäter der [?] Schuckmann.
619. An Otto.
[Bayreuth, 8. März 1812]
Dieß hab’ ich heute von Krause erhalten. Alles ſoll er zurück haben, aber ohne ein Dakapo der Verſöhnung, bei dieſem Dakapo25 der Verläumdung. Und ohne ein Wort. Baireuth wird mir ſeit dem Adel und dem Einquartieren, ſo ekel, daß ich am Ende doch meine zwei letzten Menſchen gegen Nürnberg vertauſche.
620. An Otto.
[Bayreuth, 9. März 1812]30
Guten Morgen, Alter! Hier Dippoldt, der mir jetzt mehr ge- fallen, ſo wie ſein Held zehnmal mehr als deſſen jetzt lebender Dualiſmus. Sonſt ſind anderer Aehnlichkeiten viele; im J[ahre]
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616. An Otto.
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Guten Abend, Alter! Mein Briefchen an Krause ſende mit
umkehrender Poſt-Emma wieder. — Wann willſt du denn mündlich
mit mir ſprechen? Den dritten März iſt dieß eben ſo gut neben 5
meinem Kanapé möglich als jeden andern März.
617. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. März 1812]
Guten Morgen, mein Emanuel! Freilich iſt eine ſolche Frage
über Einquartieren nur aufzuwerfen, faſt ſo ſchlimm als ſie be- 10
jahen. — Auch ich trug und trage gern an allgemeiner Bürde, nur
ſuppliziere ich, damit ich gerechter beladen werde. — Die Mutter
geſteht doch viel ein. Aber nur Verſtand, nicht Liebe kommt mit
den Jahren. Eine Mutter kann unmöglich einer 14jährigen Tochter
liebenswürdiger erſcheinen als einer 7jährigen, ſondern umgekehrt; 15
ob wol achtungwerther.
618. An Emanuel.
[Bayreuth, 6. März 1812]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Sie haben mir einen ſchönern
Brief geſchickt als ihn die Eile einiger maſſen würdig beantworten 20
kann. Ich werd’ es Seebeck geben und ſpäter der [?] Schuckmann.
619. An Otto.
[Bayreuth, 8. März 1812]
Dieß hab’ ich heute von Krause erhalten. Alles ſoll er zurück
haben, aber ohne ein Dakapo der Verſöhnung, bei dieſem Dakapo 25
der Verläumdung. Und ohne ein Wort. Baireuth wird mir ſeit
dem Adel und dem Einquartieren, ſo ekel, daß ich am Ende doch
meine zwei letzten Menſchen gegen Nürnberg vertauſche.
620. An Otto.
[Bayreuth, 9. März 1812] 30
Guten Morgen, Alter! Hier Dippoldt, der mir jetzt mehr ge-
fallen, ſo wie ſein Held zehnmal mehr als deſſen jetzt lebender
Dualiſmus. Sonſt ſind anderer Aehnlichkeiten viele; im J[ahre]
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/268>, abgerufen am 16.07.2024.
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