-- Freilich ists leichter so wie schöner, Ihnen zu antworten, wenn man dabei zugleich ins geistreiche -- Gesicht sieht. -- Gebe der Himmel Ihrer schönen innern Welt auch eine ähnliche äußere dazu.5
64. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. März 1809]
Mein Emanuel! Ich sage Ihnen Dank für Ihre Note; ich setzte daher dem Briefe noch etwas für eine Familie hinzu, "deren ästhetische Einheit eine höhere verspricht." -- Und noch mehr Dank10 für den schönen Abend; ich sollte immer Geld austragen, um zu bekommen, was man dafür nicht kauft, Freude.
65. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809]
Guten Morgen! Es schmerzt [mich] seine stumme Flucht; jede15 heilt sich schwer.
Hat er Ihnen nicht die von mir geborgte musikalische Zeitung hinter lassen?
66. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809]20
Emanuel! lieber! Dank für den Todtenkranz oder die Grabes Blume des Abgeschiednen. Wohin ist er? -- Dießmal hätt' ich ihn so gern so lange gesehen. Leider wählte er trotzig immer die schlimmste Besuchs Zeit, nämlich meine Arbeitszeit.
Sie begehren ein Gedicht zurück? Ich entsinne mich keines mehr25 bei mir.
Emma sagte, Sie hätten sie für Heute verlangt.
*67. An Thieriot.
Bayreuth d. 3 Apr. 1809
Lieber Thieriot! Sie haben leider das Requiem Ihres Ab-30 schiedes durch den Klavierstimmer und die Kirchhofsblume eines Ab-
63. An Frau von Lochner in Regensburg.
[Kopie][Bayreuth, 29. März 1809]
— Freilich iſts leichter ſo wie ſchöner, Ihnen zu antworten, wenn man dabei zugleich ins geiſtreiche — Geſicht ſieht. — Gebe der Himmel Ihrer ſchönen innern Welt auch eine ähnliche äußere dazu.5
64. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. März 1809]
Mein Emanuel! Ich ſage Ihnen Dank für Ihre Note; ich ſetzte daher dem Briefe noch etwas für eine Familie hinzu, „deren äſthetiſche Einheit eine höhere verſpricht.“ — Und noch mehr Dank10 für den ſchönen Abend; ich ſollte immer Geld austragen, um zu bekommen, was man dafür nicht kauft, Freude.
65. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809]
Guten Morgen! Es ſchmerzt [mich] ſeine ſtumme Flucht; jede15 heilt ſich ſchwer.
Hat er Ihnen nicht die von mir geborgte muſikaliſche Zeitung hinter laſſen?
66. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809]20
Emanuel! lieber! Dank für den Todtenkranz oder die Grabes Blume des Abgeſchiednen. Wohin iſt er? — Dießmal hätt’ ich ihn ſo gern ſo lange geſehen. Leider wählte er trotzig immer die ſchlimmſte Beſuchs Zeit, nämlich meine Arbeitszeit.
Sie begehren ein Gedicht zurück? Ich entſinne mich keines mehr25 bei mir.
Emma ſagte, Sie hätten ſie für Heute verlangt.
*67. An Thieriot.
Bayreuth d. 3 Apr. 1809
Lieber Thieriot! Sie haben leider das Requiem Ihres Ab-30 ſchiedes durch den Klavierſtimmer und die Kirchhofsblume eines Ab-
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[22/0031]
63. An Frau von Lochner in Regensburg.
[Bayreuth, 29. März 1809]
— Freilich iſts leichter ſo wie ſchöner, Ihnen zu antworten, wenn
man dabei zugleich ins geiſtreiche — Geſicht ſieht. — Gebe der
Himmel Ihrer ſchönen innern Welt auch eine ähnliche äußere dazu. 5
64. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. März 1809]
Mein Emanuel! Ich ſage Ihnen Dank für Ihre Note; ich ſetzte
daher dem Briefe noch etwas für eine Familie hinzu, „deren
äſthetiſche Einheit eine höhere verſpricht.“ — Und noch mehr Dank 10
für den ſchönen Abend; ich ſollte immer Geld austragen, um zu
bekommen, was man dafür nicht kauft, Freude.
65. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809]
Guten Morgen! Es ſchmerzt [mich] ſeine ſtumme Flucht; jede 15
heilt ſich ſchwer.
Hat er Ihnen nicht die von mir geborgte muſikaliſche Zeitung
hinter laſſen?
66. An Emanuel.
[Bayreuth, 1. April 1809] 20
Emanuel! lieber! Dank für den Todtenkranz oder die Grabes
Blume des Abgeſchiednen. Wohin iſt er? — Dießmal hätt’ ich
ihn ſo gern ſo lange geſehen. Leider wählte er trotzig immer die
ſchlimmſte Beſuchs Zeit, nämlich meine Arbeitszeit.
Sie begehren ein Gedicht zurück? Ich entſinne mich keines mehr 25
bei mir.
Emma ſagte, Sie hätten ſie für Heute verlangt.
*67. An Thieriot.
Bayreuth d. 3 Apr. 1809
Lieber Thieriot! Sie haben leider das Requiem Ihres Ab- 30
ſchiedes durch den Klavierſtimmer und die Kirchhofsblume eines Ab-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/31>, abgerufen am 16.07.2024.
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