Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.wahrlich keine neue Form von nöthen hat, da er hell und leuchtend d. 26. Mai5 In der Dichtkunst gibt es zuweilen Maschinengötter, in der Ge- Sage mir doch -- ich bitte dich -- deine in Nürnberg durch die Ich arbeite theils an einem großen komischen Werke -- ignosce!10 Ich und die Meinigen sind kerngesund. Ich wünsch' es dir und15 Lebe froher; aber schreibe bald. Dein alter Jean Paul Fr. Richter25 757. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Mai 1813]Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier haben Sie die beiden 758. An Emanuel. [Bayreuth, 29. Mai 1813]Guten Morgen und Gottlob, daß Sie wieder da sind. Sie werden wahrlich keine neue Form von nöthen hat, da er hell und leuchtend d. 26. Mai5 In der Dichtkunſt gibt es zuweilen Maſchinengötter, in der Ge- Sage mir doch — ich bitte dich — deine in Nürnberg durch die Ich arbeite theils an einem großen komiſchen Werke — ignosce!10 Ich und die Meinigen ſind kerngeſund. Ich wünſch’ es dir und15 Lebe froher; aber ſchreibe bald. Dein alter Jean Paul Fr. Richter25 757. An Emanuel. [Bayreuth, 26. Mai 1813]Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier haben Sie die beiden 758. An Emanuel. [Bayreuth, 29. Mai 1813]Guten Morgen und Gottlob, daß Sie wieder da ſind. Sie werden <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0339" n="324"/> wahrlich keine neue Form von nöthen hat, da er hell und leuchtend<lb/> iſt. So halt’ ich deine Noten zu <hi rendition="#aq">Schelling’s</hi> akademiſcher Rede über<lb/> die Schönheit ꝛc. ꝛc. für ein dialektiſches Meiſterſtück; und ich rühme<lb/> dieſes um ſo unparteiiſcher, da ich jene früher ſelber bewunderte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 26. Mai</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>In der Dichtkunſt gibt es zuweilen Maſchinengötter, in der Ge-<lb/> ſchichte nur Göttermaſchinen 〈Gottmaſchinen〉 (<hi rendition="#aq">machinae ex deo</hi>).</p><lb/> <p>Sage mir doch — ich bitte dich — deine in <hi rendition="#aq">Nürnberg</hi> durch die<lb/> Eßglocke geſtörte Äußerung über die Erinnerung hinter dem Tode.</p><lb/> <p>Ich arbeite theils an einem großen komiſchen Werke — <hi rendition="#aq">ignosce!</hi><lb n="10"/> — theils an einer Sammlung ernſter Aufſätze (unter dem Titel:<lb/> Muſeum von <hi rendition="#aq">J. P.</hi>), worunter verbeſſert der über die erſten<lb/> Pflanzen und Thiere ꝛc. und ein langer über den organiſchen Magne-<lb/> tiſmus vorkommt, für welchen letzten ich mich bekenne.</p><lb/> <p>Ich und die Meinigen ſind kerngeſund. Ich wünſch’ es dir und<lb n="15"/> den Deinigen; und grüße mit froher Erinnerung dein liebes<lb/> Schweſterpaar. — In deinem Hauſe würd’ ich dich, ohne deine und<lb/> meine Zerſtreuungen, ganz anders genoſſen haben als in <hi rendition="#aq">Nürnberg.</hi><lb/> So würd’ ich da alle deine herrlichen Bruchſtücke leicht in Ein<lb/> Ganzes zuſammen regiſtrieren, zumal da ich dieſes Zuſammenkitten<lb n="20"/> der <hi rendition="#aq">membra disjecta</hi> längſt an meinen eignen Arbeiten gelernt.</p><lb/> <p>Lebe froher; aber ſchreibe bald.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Dein<lb/> alter<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> </div> </div> <div type="letter" n="1"> <head>757. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 26. Mai 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Hier haben Sie die beiden<lb/> alten und noch einen neuen Brief von der <hi rendition="#aq">Lux,</hi> dieſer Schweſter<lb/> von <hi rendition="#aq">Thier[iots] Eva. — Weig</hi> hat heute nur die Intelligenzblätter<lb n="30"/> ohne Zeitung gebracht. — Der Himmel heitere ſich und uns auf.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>758. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. Mai 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen und Gottlob, daß Sie wieder da ſind. Sie werden<lb/> in Ihrem Schalter die Briefe der <hi rendition="#aq">Lux</hi> gefunden [haben], denen<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [324/0339]
wahrlich keine neue Form von nöthen hat, da er hell und leuchtend
iſt. So halt’ ich deine Noten zu Schelling’s akademiſcher Rede über
die Schönheit ꝛc. ꝛc. für ein dialektiſches Meiſterſtück; und ich rühme
dieſes um ſo unparteiiſcher, da ich jene früher ſelber bewunderte.
d. 26. Mai 5
In der Dichtkunſt gibt es zuweilen Maſchinengötter, in der Ge-
ſchichte nur Göttermaſchinen 〈Gottmaſchinen〉 (machinae ex deo).
Sage mir doch — ich bitte dich — deine in Nürnberg durch die
Eßglocke geſtörte Äußerung über die Erinnerung hinter dem Tode.
Ich arbeite theils an einem großen komiſchen Werke — ignosce! 10
— theils an einer Sammlung ernſter Aufſätze (unter dem Titel:
Muſeum von J. P.), worunter verbeſſert der über die erſten
Pflanzen und Thiere ꝛc. und ein langer über den organiſchen Magne-
tiſmus vorkommt, für welchen letzten ich mich bekenne.
Ich und die Meinigen ſind kerngeſund. Ich wünſch’ es dir und 15
den Deinigen; und grüße mit froher Erinnerung dein liebes
Schweſterpaar. — In deinem Hauſe würd’ ich dich, ohne deine und
meine Zerſtreuungen, ganz anders genoſſen haben als in Nürnberg.
So würd’ ich da alle deine herrlichen Bruchſtücke leicht in Ein
Ganzes zuſammen regiſtrieren, zumal da ich dieſes Zuſammenkitten 20
der membra disjecta längſt an meinen eignen Arbeiten gelernt.
Lebe froher; aber ſchreibe bald.
Dein
alter
Jean Paul Fr. Richter 25
757. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Mai 1813]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier haben Sie die beiden
alten und noch einen neuen Brief von der Lux, dieſer Schweſter
von Thier[iots] Eva. — Weig hat heute nur die Intelligenzblätter 30
ohne Zeitung gebracht. — Der Himmel heitere ſich und uns auf.
758. An Emanuel.
[Bayreuth, 29. Mai 1813]
Guten Morgen und Gottlob, daß Sie wieder da ſind. Sie werden
in Ihrem Schalter die Briefe der Lux gefunden [haben], denen 35
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(2016-11-22T15:17:09Z)
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Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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