Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.76. An Emanuel. [Bayreuth, 13. April 1809]Guten Morgen, Alter! Sie haben sehr Recht, und ich hatte 77. An Hofgerichtsrat Nikolaus Vogt in Frankfurt a. M. [Konzept][Bayreuth, Mitte April 1809]Mit freudiger Dankbarkeit nehm' ich den Ehrenplatz in Ihrem Oefters werd' ich -- da ich mir das Vergnügen der körperlichen20 78. An Emanuel. [Bayreuth, 23. April 1809]25Guten Morgen! Warum nicht, Lieber? Warum nicht das 79. An Emanuel. [Bayreuth, 23. April 1809]30Dank, Rechter! -- Auch mich entflammt die Gesinnung, wenn 76. An Emanuel. [Bayreuth, 13. April 1809]Guten Morgen, Alter! Sie haben ſehr Recht, und ich hatte 77. An Hofgerichtsrat Nikolaus Vogt in Frankfurt a. M. [Konzept][Bayreuth, Mitte April 1809]Mit freudiger Dankbarkeit nehm’ ich den Ehrenplatz in Ihrem Oefters werd’ ich — da ich mir das Vergnügen der körperlichen20 78. An Emanuel. [Bayreuth, 23. April 1809]25Guten Morgen! Warum nicht, Lieber? Warum nicht das 79. An Emanuel. [Bayreuth, 23. April 1809]30Dank, Rechter! — Auch mich entflammt die Geſinnung, wenn <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0034" n="25"/> <div type="letter" n="1"> <head>76. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. April 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Sie haben ſehr Recht, und ich hatte<lb/> vor 10 Jahren ſehr [Unrecht], da ich mit ihr ſogar an meinem<lb/> Geburtstage, den ſie mir feierte, nach dem Abſchiede der übrigen<lb n="5"/> Gäſte mit ihr über Frankreich zankte. <hi rendition="#aq">Mallet</hi> hab ich nicht geleſen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>77. An <hi rendition="#g">Hofgerichtsrat Nikolaus Vogt in Frankfurt a. M.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Konzept]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Mitte April 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Mit freudiger Dankbarkeit nehm’ ich den Ehrenplatz in Ihrem<lb/> Muſeum an, das ſelber unter den Muſeen Deutſchlands einen ſo<lb n="10"/> ſchönen Ehrenplatz behauptet. Glücklich ſind Muſen und Wiſſen-<lb/> ſchaften unter den Auſpizien eines Fürſten wie der Ihrige; indeß<lb/> verdient Er doch nicht darum ein Mäcen oder Auguſtus derſelben<lb/> zu heißen; denn erſtlich beſchirmt Er an ihnen gerade das, wogegen<lb/> beide Römer lebten, das Sittliche und Edle; zweitens ſteht Er<lb n="15"/> beiden auch in der Unparteilichkeit nach, indem es ſehr natürlich<lb/> iſt, die Muſen zu begünſtigen, wenn man (wie Er) von ihnen ſelber<lb/> ſo ſehr begünſtigt geworden; und Er belohnt eigentlich, wenn Er<lb/> fremdes Verdienſt belohnt, nur Sein eignes im Spiegel.</p><lb/> <p>Oefters werd’ ich — da ich mir das Vergnügen der körperlichen<lb n="20"/> Erſcheinung bei Ihnen noch verweigern muß — mir das der geiſtigen<lb/> machen; und Ihnen kleine Aufſätze zuſenden. Mögen ſie meinen<lb/> Wunſch und Ihren Zweck erreichen!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>78. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. April 1809]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Guten Morgen! Warum nicht, Lieber? Warum nicht das<lb/> Porto erſparen und den <hi rendition="#aq">Wangenheim</hi> überraſchen? Hier der<lb/> Brief, den Sie, wie mehr gute Sachen, gerettet haben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>79. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. April 1809]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Dank, Rechter! — Auch mich entflammt die <hi rendition="#g">Geſinnung,</hi> wenn<lb/> auch die <hi rendition="#g">Einſicht</hi> nicht die meinige iſt. „Und dieſes deutſche Volk<lb/> ſoll gefallen ſein, <hi rendition="#aq">Mr. Fichte?</hi>“</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [25/0034]
76. An Emanuel.
[Bayreuth, 13. April 1809]
Guten Morgen, Alter! Sie haben ſehr Recht, und ich hatte
vor 10 Jahren ſehr [Unrecht], da ich mit ihr ſogar an meinem
Geburtstage, den ſie mir feierte, nach dem Abſchiede der übrigen 5
Gäſte mit ihr über Frankreich zankte. Mallet hab ich nicht geleſen.
77. An Hofgerichtsrat Nikolaus Vogt in Frankfurt a. M.
[Bayreuth, Mitte April 1809]
Mit freudiger Dankbarkeit nehm’ ich den Ehrenplatz in Ihrem
Muſeum an, das ſelber unter den Muſeen Deutſchlands einen ſo 10
ſchönen Ehrenplatz behauptet. Glücklich ſind Muſen und Wiſſen-
ſchaften unter den Auſpizien eines Fürſten wie der Ihrige; indeß
verdient Er doch nicht darum ein Mäcen oder Auguſtus derſelben
zu heißen; denn erſtlich beſchirmt Er an ihnen gerade das, wogegen
beide Römer lebten, das Sittliche und Edle; zweitens ſteht Er 15
beiden auch in der Unparteilichkeit nach, indem es ſehr natürlich
iſt, die Muſen zu begünſtigen, wenn man (wie Er) von ihnen ſelber
ſo ſehr begünſtigt geworden; und Er belohnt eigentlich, wenn Er
fremdes Verdienſt belohnt, nur Sein eignes im Spiegel.
Oefters werd’ ich — da ich mir das Vergnügen der körperlichen 20
Erſcheinung bei Ihnen noch verweigern muß — mir das der geiſtigen
machen; und Ihnen kleine Aufſätze zuſenden. Mögen ſie meinen
Wunſch und Ihren Zweck erreichen!
78. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. April 1809] 25
Guten Morgen! Warum nicht, Lieber? Warum nicht das
Porto erſparen und den Wangenheim überraſchen? Hier der
Brief, den Sie, wie mehr gute Sachen, gerettet haben.
79. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. April 1809] 30
Dank, Rechter! — Auch mich entflammt die Geſinnung, wenn
auch die Einſicht nicht die meinige iſt. „Und dieſes deutſche Volk
ſoll gefallen ſein, Mr. Fichte?“
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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