Hier, mein lieber Cotta, die Druckfehler. -- Verhüten Sie ja in der "Zueignung" jeden auch kleinsten. -- Den 42ten Bogen haben Sie mir zu schicken vergessen. -- Schade ists, daß in den Probe-5 stücken aus der Levana im Morgenblatte nicht gerade die neuen Zusätze gewählt worden. --
Ihr Damenkalender wird ja noch immer sein Hinterpförtchen für mich offen lassen. -- An den komischen Almanach -- auch dem Dichter Conz sollt' ich so etwas geben -- denk' ich jetzo weniger,10 weil mich eine längere komische Darstellung schon seit Jahren be- schäftigt. -- Leben Sie wol, Lieber!
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Vergessen Sie den 42ten Bogen nicht.15
N. S. In Ihrem werthen steht: "Mit der Levana sind wir am Schluße, ich bitte daher um schleunige Zusendung der Druckfehler; auch die Erziehlehre rückt rasch vorwärts und ich wünsche auch über diese Ihre Bemerkungen bald möglichst." -- Wahrscheinlich wurden Sie im Schreiben unterbrochen.20
854. An Otto.
[Bayreuth, Anfang April 1814?]
Lieber! Eben fand ich im dünnen Paquet doch 6 gute Exemplare. Sende mir also das schlechte zurück.
855. An Graf Thürheim in Bayreuth.25
[Konzept][Bayreuth, 6. April 1814]
Ew. Exzellenz schick' ich hier mein Büchlein etc. mit der Bitte, es noch nicht einbinden zu lassen, weil ich den Bogen 1, der allen mir gesandten Velin Exemplaren fehlt, vor der Hand durch einen bloßen Korrekturbogen ersetzte. So fehlt auch der ganzen Weltgeschichte und30 der Weltweisheit gerade immer der Bogen 1. Sie werden aus der Eile, welche nicht auf den Ergänzbogen warten will, meinen Wunsch errathen, Sie an mich und an den schönen Abend zu erinnern, wo durch Sie ein ganzes Quartet oder Quintet von Menschen so froh
853. An Cotta.
Baireuth d. 6. [vielmehr 4.] Apr. 1814
Hier, mein lieber Cotta, die Druckfehler. — Verhüten Sie ja in der „Zueignung“ jeden auch kleinſten. — Den 42ten Bogen haben Sie mir zu ſchicken vergeſſen. — Schade iſts, daß in den Probe-5 ſtücken aus der Levana im Morgenblatte nicht gerade die neuen Zuſätze gewählt worden. —
Ihr Damenkalender wird ja noch immer ſein Hinterpförtchen für mich offen laſſen. — An den komiſchen Almanach — auch dem Dichter Conz ſollt’ ich ſo etwas geben — denk’ ich jetzo weniger,10 weil mich eine längere komiſche Darſtellung ſchon ſeit Jahren be- ſchäftigt. — Leben Sie wol, Lieber!
Ihr Jean Paul Fr. Richter
Vergeſſen Sie den 42ten Bogen nicht.15
N. S. In Ihrem werthen ſteht: „Mit der Levana ſind wir am Schluße, ich bitte daher um ſchleunige Zuſendung der Druckfehler; auch die Erziehlehre rückt raſch vorwärts und ich wünſche auch über dieſe Ihre Bemerkungen bald möglichſt.“ — Wahrſcheinlich wurden Sie im Schreiben unterbrochen.20
854. An Otto.
[Bayreuth, Anfang April 1814?]
Lieber! Eben fand ich im dünnen Paquet doch 6 gute Exemplare. Sende mir alſo das ſchlechte zurück.
855. An Graf Thürheim in Bayreuth.25
[Konzept][Bayreuth, 6. April 1814]
Ew. Exzellenz ſchick’ ich hier mein Büchlein ꝛc. mit der Bitte, es noch nicht einbinden zu laſſen, weil ich den Bogen 1, der allen mir geſandten Velin Exemplaren fehlt, vor der Hand durch einen bloßen Korrekturbogen erſetzte. So fehlt auch der ganzen Weltgeſchichte und30 der Weltweisheit gerade immer der Bogen 1. Sie werden aus der Eile, welche nicht auf den Ergänzbogen warten will, meinen Wunſch errathen, Sie an mich und an den ſchönen Abend zu erinnern, wo durch Sie ein ganzes Quartet oder Quintet von Menſchen ſo froh
<TEI><text><body><pbfacs="#f0384"n="368"/><divtype="letter"n="1"><head>853. An <hirendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right"><hirendition="#aq">Baireuth d.</hi> 6. [vielmehr 4.] <hirendition="#aq">Apr.</hi> 1814</hi></dateline><lb/><p>Hier, mein lieber <hirendition="#aq">Cotta,</hi> die Druckfehler. — Verhüten Sie ja in<lb/>
der „Zueignung“ jeden auch kleinſten. — Den 42<hirendition="#sup">ten</hi> Bogen haben<lb/>
Sie mir zu ſchicken vergeſſen. — Schade iſts, daß in den Probe-<lbn="5"/>ſtücken aus der <hirendition="#aq">Levana</hi> im Morgenblatte nicht gerade die neuen<lb/>
Zuſätze gewählt worden. —</p><lb/><p>Ihr Damenkalender wird ja noch immer ſein Hinterpförtchen für<lb/>
mich offen laſſen. — An den komiſchen Almanach — auch dem<lb/>
Dichter <hirendition="#aq">Conz</hi>ſollt’ ich ſo etwas geben — denk’ ich jetzo weniger,<lbn="10"/>
weil mich eine längere komiſche Darſtellung ſchon ſeit Jahren be-<lb/>ſchäftigt. — Leben Sie wol, Lieber!</p><lb/><closer><salute><hirendition="#right">Ihr<lb/>
Jean Paul Fr. Richter</hi></salute></closer><lb/><postscript><p>Vergeſſen Sie den 42<hirendition="#sup">ten</hi> Bogen nicht.<lbn="15"/></p></postscript><postscript><p>N. S. In Ihrem werthen ſteht: „Mit der Levana ſind wir am<lb/>
Schluße, ich bitte daher um ſchleunige Zuſendung der Druckfehler;<lb/>
auch die Erziehlehre rückt raſch vorwärts und ich wünſche auch über<lb/>
dieſe Ihre Bemerkungen bald möglichſt.“— Wahrſcheinlich wurden<lb/>
Sie im Schreiben unterbrochen.<lbn="20"/></p></postscript></div><divtype="letter"n="1"><head>854. An <hirendition="#g">Otto.</hi></head><lb/><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, Anfang April 1814?]</hi></dateline><lb/><p>Lieber! Eben fand ich im dünnen Paquet doch 6 gute Exemplare.<lb/>
Sende mir alſo das ſchlechte zurück.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>855. An <hirendition="#g">Graf Thürheim in Bayreuth.</hi><lbn="25"/></head><notetype="editorial">[Konzept]</note><dateline><hirendition="#right">[Bayreuth, 6. April 1814]</hi></dateline><lb/><p>Ew. Exzellenz ſchick’ ich hier mein Büchlein ꝛc. mit der Bitte, es<lb/>
noch nicht einbinden zu laſſen, weil ich den Bogen 1, der allen mir<lb/>
geſandten <hirendition="#aq">Velin</hi> Exemplaren fehlt, vor der Hand durch einen bloßen<lb/>
Korrekturbogen erſetzte. So fehlt auch der ganzen Weltgeſchichte und<lbn="30"/>
der Weltweisheit gerade immer der Bogen 1. Sie werden aus der<lb/>
Eile, welche nicht auf den Ergänzbogen warten will, meinen Wunſch<lb/>
errathen, Sie an mich und an den ſchönen Abend zu erinnern, wo<lb/>
durch Sie ein ganzes Quartet oder Quintet von Menſchen ſo froh<lb/></p></div></body></text></TEI>
[368/0384]
853. An Cotta.
Baireuth d. 6. [vielmehr 4.] Apr. 1814
Hier, mein lieber Cotta, die Druckfehler. — Verhüten Sie ja in
der „Zueignung“ jeden auch kleinſten. — Den 42ten Bogen haben
Sie mir zu ſchicken vergeſſen. — Schade iſts, daß in den Probe- 5
ſtücken aus der Levana im Morgenblatte nicht gerade die neuen
Zuſätze gewählt worden. —
Ihr Damenkalender wird ja noch immer ſein Hinterpförtchen für
mich offen laſſen. — An den komiſchen Almanach — auch dem
Dichter Conz ſollt’ ich ſo etwas geben — denk’ ich jetzo weniger, 10
weil mich eine längere komiſche Darſtellung ſchon ſeit Jahren be-
ſchäftigt. — Leben Sie wol, Lieber!
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
Vergeſſen Sie den 42ten Bogen nicht. 15
N. S. In Ihrem werthen ſteht: „Mit der Levana ſind wir am
Schluße, ich bitte daher um ſchleunige Zuſendung der Druckfehler;
auch die Erziehlehre rückt raſch vorwärts und ich wünſche auch über
dieſe Ihre Bemerkungen bald möglichſt.“ — Wahrſcheinlich wurden
Sie im Schreiben unterbrochen. 20
854. An Otto.
[Bayreuth, Anfang April 1814?]
Lieber! Eben fand ich im dünnen Paquet doch 6 gute Exemplare.
Sende mir alſo das ſchlechte zurück.
855. An Graf Thürheim in Bayreuth. 25
[Bayreuth, 6. April 1814]
Ew. Exzellenz ſchick’ ich hier mein Büchlein ꝛc. mit der Bitte, es
noch nicht einbinden zu laſſen, weil ich den Bogen 1, der allen mir
geſandten Velin Exemplaren fehlt, vor der Hand durch einen bloßen
Korrekturbogen erſetzte. So fehlt auch der ganzen Weltgeſchichte und 30
der Weltweisheit gerade immer der Bogen 1. Sie werden aus der
Eile, welche nicht auf den Ergänzbogen warten will, meinen Wunſch
errathen, Sie an mich und an den ſchönen Abend zu erinnern, wo
durch Sie ein ganzes Quartet oder Quintet von Menſchen ſo froh
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/384>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.