Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.*103. An Professor Böckh in Heidelberg. Bayreuth d. 31 Mai 1809Meine Theilnahme an den Heidelberger Jahrbüchern belohnt Sehr gern streich' ich den Namen Schlegel aus der Rezension. 1) Baggesen Wallers Briefe und 2) Delbrück über die Dicht- Ihr Jean Paul Fr. Richter20 104. An Cotta. Bayreuth d. 4. Jun. 1809Ich danke Ihnen für Ihre Nürnberger Anweisung. Hier send' ich aus einem noch im Juny erscheinenden Buche: Mit Mühe hab' ich -- dessen Werke auf dem Nachttische jeder 3*
*103. An Profeſſor Böckh in Heidelberg. Bayreuth d. 31 Mai 1809Meine Theilnahme an den Heidelberger Jahrbüchern belohnt Sehr gern ſtreich’ ich den Namen Schlegel aus der Rezenſion. 1) Baggeſen Wallers Briefe und 2) Delbrück über die Dicht- Ihr Jean Paul Fr. Richter20 104. An Cotta. Bayreuth d. 4. Jun. 1809Ich danke Ihnen für Ihre Nürnberger Anweiſung. Hier ſend’ ich aus einem noch im Juny erſcheinenden Buche: Mit Mühe hab’ ich — deſſen Werke auf dem Nachttiſche jeder 3*
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*103. An Profeſſor Böckh in Heidelberg.
Bayreuth d. 31 Mai 1809
Meine Theilnahme an den Heidelberger Jahrbüchern belohnt
mich reich durch die Verbindung und Bekanntſchaft, in welche ſie
mich mit ſo vielen hochgeachteten Gelehrten ſetzt. Ihr Brief ge- 5
hört unter dieſe Belohnungen.
Sehr gern ſtreich’ ich den Namen Schlegel aus der Rezenſion.
Nicht einmal meinen Feinden mag ich weher thun als es literariſch
nothwendig iſt; geſchweige einem Manne wie Schlegel, deſſen ſel-
tenen Kunſtgeiſt ich ſo achte und den ich perſönlich kenne. — So 10
wie ich aber gerechten Tadel über mich nicht verzeihend aufnehme,
ſondern dankend: ſo ſetz’ ich freilich dieſelbe Aufnahme meiner
wolwollenden Rügen zu leicht bei andern voraus.
1) Baggeſen Wallers Briefe und 2) Delbrück über die Dicht-
kunſt will ich gern beurtheilen, wenn ich ſie — habe. Leider find’ 15
ich bei dem hieſigen Buchhändler nicht viel mehr Neuigkeiten als
etwan den — Meßkatalog. Leben Sie wol! Ich grüße meine
Freunde.
Ihr
Jean Paul Fr. Richter 20
104. An Cotta.
Bayreuth d. 4. Jun. 1809
Ich danke Ihnen für Ihre Nürnberger Anweiſung.
Hier ſend’ ich aus einem noch im Juny erſcheinenden Buche:
„Dr. Auguſt Friedrich Schweiggers Nachrichten über die Irren- 25
häuſer, Kranken- und Pflegeanſtalten zu Paris, herausgegeben
mit Zuſätzen und einer Nachſchrift von Dr. J. G. Langermann,
Leipzig bei Beygang“ die Beſchreibung eines Schauſpiels von
Wahnſinnigen und für Wahnſinnige aufgeführt, zum beliebigen,
wenn auch abkürzenden Einrücken ins Morgenblatt. 30
Mit Mühe hab’ ich — deſſen Werke auf dem Nachttiſche jeder
Jungfrau gefunden werden dürfen — die 2 wahrſcheinlich anſtößigen
Stellen errathen. Die eine iſt in der Rede des Konſiſtorialis;
ſtreichen Sie alſo von „Und denkt nicht mancher dichtende Nach-
ahmer“ bis „pißt“ durch. Die andere von der Stadtpfarrerin 35
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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