ich bin) als z. B. an Primas: "dieser Wunsch wird vielleicht vom Schicksale leichter erfüllt.
Ihrer Hoheit etc. etc. etc.
So mach' ichs auch mit den Anreden. Hier ist auch der Wechsel5 zum Verlängern. Den Teller wollt' ich blos durch Kinder nicht schicken, darum blieb er solange zurück. Gute Nacht, Lieber.
112. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Juni 1809]
Lieber Emanuel! Ich hab' es schon längst -- mit mehreren10 Völkern -- bemerkt, daß ordentlich hinter jeder geistigen Ent- zückung -- die körperliche wird eher gegönnt -- ein böser Geist lauert, der seinen schwarzen kalten Schatten darauf wirft. So war dem bösen Geist Ihr Idyllenleben in Döhlau nicht recht.
Mein Fieber kommt jeden Tag 2 Stunden früher, freilich schwächer,15 kostet mich aber doch viel Zeit, da ich nur lesen kann. Jetzt, Nach- mittag bin ich ganz wol; morgen ist der noch bessere Tag. Schaden kann es ja nichts, daß ich meine Pension später mir zahlen lasse? --
R.
113. An Emanuel.20
[Bayreuth, 1. Juli 1809]
Guten Morgen! Es war schön, daß Sie gestern nicht wie sonst davongeflogen, sondern ordentlich davongegangen sind. -- Hier Bethmann. -- Schreiben Sie mir doch auch außer der Quittung die Anweisung mit vor. -- Der einfältige Münch wollte mir25 wieder 50 pr. rtl. aufhängen. Also bitt' ich Sie um die Abnahme nach Ihrem gestrigen Vorschlag.
114. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. Juli 1809]
Verzeihen Sie ja, Theuerer, den Aufschub auf heute!30
Hier ist alles Begehrte.
Mein Fieber, das täglich früher kommt (das Besserungs Zeichen) wird mich bald gar verlassen. Möchte nur das europäische Wechsel [fieber] auch endlich durch Pulver und (3 pfündige) Pillen weichen.
Das Papier, worauf ich schreibe, erinnert mich an meinen35 Dank dafür.
ich bin) als z. B. an Primas: „dieſer Wunſch wird vielleicht vom Schickſale leichter erfüllt.
Ihrer Hoheit ꝛc. ꝛc. ꝛc.
So mach’ ichs auch mit den Anreden. Hier iſt auch der Wechſel5 zum Verlängern. Den Teller wollt’ ich blos durch Kinder nicht ſchicken, darum blieb er ſolange zurück. Gute Nacht, Lieber.
112. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Juni 1809]
Lieber Emanuel! Ich hab’ es ſchon längſt — mit mehreren10 Völkern — bemerkt, daß ordentlich hinter jeder geiſtigen Ent- zückung — die körperliche wird eher gegönnt — ein böſer Geiſt lauert, der ſeinen ſchwarzen kalten Schatten darauf wirft. So war dem böſen Geiſt Ihr Idyllenleben in Döhlau nicht recht.
Mein Fieber kommt jeden Tag 2 Stunden früher, freilich ſchwächer,15 koſtet mich aber doch viel Zeit, da ich nur leſen kann. Jetzt, Nach- mittag bin ich ganz wol; morgen iſt der noch beſſere Tag. Schaden kann es ja nichts, daß ich meine Penſion ſpäter mir zahlen laſſe? —
R.
113. An Emanuel.20
[Bayreuth, 1. Juli 1809]
Guten Morgen! Es war ſchön, daß Sie geſtern nicht wie ſonſt davongeflogen, ſondern ordentlich davongegangen ſind. — Hier Bethmann. — Schreiben Sie mir doch auch außer der Quittung die Anweiſung mit vor. — Der einfältige Münch wollte mir25 wieder 50 pr. rtl. aufhängen. Alſo bitt’ ich Sie um die Abnahme nach Ihrem geſtrigen Vorſchlag.
114. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. Juli 1809]
Verzeihen Sie ja, Theuerer, den Aufſchub auf heute!30
Hier iſt alles Begehrte.
Mein Fieber, das täglich früher kommt (das Beſſerungs Zeichen) wird mich bald gar verlaſſen. Möchte nur das europäiſche Wechſel [fieber] auch endlich durch Pulver und (3 pfündige) Pillen weichen.
Das Papier, worauf ich ſchreibe, erinnert mich an meinen35 Dank dafür.
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ich bin) als z. B. an Primas: „dieſer Wunſch wird vielleicht vom
Schickſale leichter erfüllt.
Ihrer Hoheit
ꝛc. ꝛc. ꝛc.
So mach’ ichs auch mit den Anreden. Hier iſt auch der Wechſel 5
zum Verlängern. Den Teller wollt’ ich blos durch Kinder nicht
ſchicken, darum blieb er ſolange zurück. Gute Nacht, Lieber.
112. An Emanuel.
[Bayreuth, 30. Juni 1809]
Lieber Emanuel! Ich hab’ es ſchon längſt — mit mehreren 10
Völkern — bemerkt, daß ordentlich hinter jeder geiſtigen Ent-
zückung — die körperliche wird eher gegönnt — ein böſer Geiſt
lauert, der ſeinen ſchwarzen kalten Schatten darauf wirft. So
war dem böſen Geiſt Ihr Idyllenleben in Döhlau nicht recht.
Mein Fieber kommt jeden Tag 2 Stunden früher, freilich ſchwächer, 15
koſtet mich aber doch viel Zeit, da ich nur leſen kann. Jetzt, Nach-
mittag bin ich ganz wol; morgen iſt der noch beſſere Tag. Schaden
kann es ja nichts, daß ich meine Penſion ſpäter mir zahlen laſſe? —
R.
113. An Emanuel. 20
[Bayreuth, 1. Juli 1809]
Guten Morgen! Es war ſchön, daß Sie geſtern nicht wie ſonſt
davongeflogen, ſondern ordentlich davongegangen ſind. — Hier
Bethmann. — Schreiben Sie mir doch auch außer der Quittung
die Anweiſung mit vor. — Der einfältige Münch wollte mir 25
wieder 50 pr. rtl. aufhängen. Alſo bitt’ ich Sie um die Abnahme
nach Ihrem geſtrigen Vorſchlag.
114. An Emanuel.
[Bayreuth, 3. Juli 1809]
Verzeihen Sie ja, Theuerer, den Aufſchub auf heute! 30
Hier iſt alles Begehrte.
Mein Fieber, das täglich früher kommt (das Beſſerungs Zeichen)
wird mich bald gar verlaſſen. Möchte nur das europäiſche Wechſel
[fieber] auch endlich durch Pulver und (3 pfündige) Pillen weichen.
Das Papier, worauf ich ſchreibe, erinnert mich an meinen 35
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/48>, abgerufen am 16.07.2024.
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