Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.171. An Emanuel. [Bayreuth, 28. Okt. 1809]Guten Morgen, lieber Emanuel! Ich frage Sie so oft wie ein 1. quaest. Ist der Erbprinz von Weimar jetzt in Weimar?5 2. qu. Wie heißt der Verfertiger der Lichtmaschine, damit man sie bei [ihm] kann bessern lassen? R. 172. An Otto. [Bayreuth, 1. u. 2. Nov. 1809]10Guten Abend! Nach meinen Beinen zu urtheilen -- denn ich aß gestern mit Seltsam! Wahrlich jenes schrieb ich am Morgen -- der Abend Um 6 Uhr den 1. Nov. [Mittwoch] Ich wollte dich heute, wären nicht zu viele Läuferinnen im Gange20 Indeß bedarf die Erfüllung meiner Bitte keiner Eile; denn ich25 Donnerstags. Eben find ich den Zettel. -- Deine Magd hält 173. An Otto. [Bayreuth, 2. Nov. 1809]Die Regel muß nur so ausgedrückt werden: alle irregulären 171. An Emanuel. [Bayreuth, 28. Okt. 1809]Guten Morgen, lieber Emanuel! Ich frage Sie ſo oft wie ein 1. quaest. Iſt der Erbprinz von Weimar jetzt in Weimar?5 2. qu. Wie heißt der Verfertiger der Lichtmaſchine, damit man ſie bei [ihm] kann beſſern laſſen? R. 172. An Otto. [Bayreuth, 1. u. 2. Nov. 1809]10Guten Abend! Nach meinen Beinen zu urtheilen — denn ich aß geſtern mit Seltſam! Wahrlich jenes ſchrieb ich am Morgen — der Abend Um 6 Uhr den 1. Nov. [Mittwoch] Ich wollte dich heute, wären nicht zu viele Läuferinnen im Gange20 Indeß bedarf die Erfüllung meiner Bitte keiner Eile; denn ich25 Donnerſtags. Eben find ich den Zettel. — Deine Magd hält 173. An Otto. [Bayreuth, 2. Nov. 1809]Die Regel muß nur ſo ausgedrückt werden: alle irregulären <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0072" n="63"/> <div type="letter" n="1"> <head>171. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. Okt. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Emanuel! Ich frage Sie ſo oft wie ein<lb/> Katechet.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">1. quaest.</hi> Iſt der Erbprinz von Weimar jetzt in Weimar?<lb n="5"/> </item> <item><hi rendition="#aq">2. qu.</hi> Wie heißt der Verfertiger der Lichtmaſchine, damit man<lb/> ſie bei [ihm] kann beſſern laſſen?</item> </list><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>172. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. u. 2. Nov. 1809]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <salute>Guten Abend!</salute><lb/> <p>Nach meinen Beinen zu urtheilen — denn ich aß geſtern mit<lb/> Weib und Kind bei der <hi rendition="#aq">Rollwänzel,</hi> d. h. vortrefflich — ſteht der<lb/> Friede auf guten Füßen, um ſo mehr da ich geſtern noch 2 Meilen<lb/> hätte zu gehen Kraft gehabt.<lb n="15"/> </p> <p>Seltſam! Wahrlich jenes ſchrieb ich am Morgen — der Abend<lb/> ſteht nur wegen der Abſendungszeit da —; jetzt um 4 Uhr bekomm<lb/> ich die Friedens Bedingungen.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">Um 6 Uhr den 1. Nov. [Mittwoch]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wollte dich heute, wären nicht zu viele Läuferinnen im Gange<lb n="20"/> geweſen, eigentlich fragen, wie <hi rendition="#g">die</hi> Titel des <hi rendition="#aq">Weim[arischen]</hi> Erb-<lb/> prinzen und deſſen Frau ſind; ja, wenn möglich, wie die Vornamen;<lb/> und wie innen und außen, und oben und mitten und unten alle<lb/> Anrede geſchickt zu ſetzen.</p><lb/> <p>Indeß bedarf die Erfüllung meiner Bitte keiner Eile; denn ich<lb n="25"/> habe ja das dedizierliche Buch noch nicht.</p><lb/> <p>Donnerſtags. Eben find ich den Zettel. — Deine Magd hält<lb/> wenig aufs Antworten und gab deines unten an der Hausthüre<lb/> ab. Ich danke dir für deine Mühe. Hätt’ ich nur ein Buch, um<lb/> deine zu ſparen! Denn [ich] behalte dergleichen nicht.<lb n="30"/> </p> </div> </div> <div type="letter" n="1"> <head>173. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 2. Nov. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Regel muß nur ſo ausgedrückt werden: alle irregulären<lb/><hi rendition="#aq">Verb.</hi> auf <hi rendition="#aq">e,</hi> die in der 3<hi rendition="#sup">ten</hi> Perſon des Präſens <hi rendition="#aq">i</hi> haben ſtatt <hi rendition="#aq">e</hi><lb/> und ein <hi rendition="#aq">a</hi> im Imperfekt.; z. B. g<hi rendition="#b">e</hi>ben, g<hi rendition="#b">i</hi>bt, g<hi rendition="#b">i</hi>b. Hievon gibts<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [63/0072]
171. An Emanuel.
[Bayreuth, 28. Okt. 1809]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Ich frage Sie ſo oft wie ein
Katechet.
1. quaest. Iſt der Erbprinz von Weimar jetzt in Weimar? 5
2. qu. Wie heißt der Verfertiger der Lichtmaſchine, damit man
ſie bei [ihm] kann beſſern laſſen?
R.
172. An Otto.
[Bayreuth, 1. u. 2. Nov. 1809] 10
Guten Abend!
Nach meinen Beinen zu urtheilen — denn ich aß geſtern mit
Weib und Kind bei der Rollwänzel, d. h. vortrefflich — ſteht der
Friede auf guten Füßen, um ſo mehr da ich geſtern noch 2 Meilen
hätte zu gehen Kraft gehabt. 15
Seltſam! Wahrlich jenes ſchrieb ich am Morgen — der Abend
ſteht nur wegen der Abſendungszeit da —; jetzt um 4 Uhr bekomm
ich die Friedens Bedingungen.
Um 6 Uhr den 1. Nov. [Mittwoch]
Ich wollte dich heute, wären nicht zu viele Läuferinnen im Gange 20
geweſen, eigentlich fragen, wie die Titel des Weim[arischen] Erb-
prinzen und deſſen Frau ſind; ja, wenn möglich, wie die Vornamen;
und wie innen und außen, und oben und mitten und unten alle
Anrede geſchickt zu ſetzen.
Indeß bedarf die Erfüllung meiner Bitte keiner Eile; denn ich 25
habe ja das dedizierliche Buch noch nicht.
Donnerſtags. Eben find ich den Zettel. — Deine Magd hält
wenig aufs Antworten und gab deines unten an der Hausthüre
ab. Ich danke dir für deine Mühe. Hätt’ ich nur ein Buch, um
deine zu ſparen! Denn [ich] behalte dergleichen nicht. 30
173. An Otto.
[Bayreuth, 2. Nov. 1809]
Die Regel muß nur ſo ausgedrückt werden: alle irregulären
Verb. auf e, die in der 3ten Perſon des Präſens i haben ſtatt e
und ein a im Imperfekt.; z. B. geben, gibt, gib. Hievon gibts 35
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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