Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.426. An Sophie Paulus in Heidelberg. [Frankfurt a. M., 13. Juni 1818. Sonnabend]Meine Sophie! Dienstags drück' ich dich an mein Herz. Gegrüßt Richter 5427. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg. [Heidelberg] d. 18. Jun. 1818Verehrte Freundin! Ich bitte Sie um 6 Flaschen von dem Weine, Ihr 15Richter 428. An Karoline Richter. Heidelberg d. 18ten Jun. 1818 [Donnerstag]Die ersten Zeilen, die ich auf dem alten Schreibberge schreibe, sind 426. An Sophie Paulus in Heidelberg. [Frankfurt a. M., 13. Juni 1818. Sonnabend]Meine Sophie! Dienſtags drück’ ich dich an mein Herz. Gegrüßt Richter 5427. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg. [Heidelberg] d. 18. Jun. 1818Verehrte Freundin! Ich bitte Sie um 6 Flaſchen von dem Weine, Ihr 15Richter 428. An Karoline Richter. Heidelberg d. 18ten Jun. 1818 [Donnerstag]Die erſten Zeilen, die ich auf dem alten Schreibberge ſchreibe, ſind <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0213" n="206"/> <div type="letter" n="1"> <head>426. An <hi rendition="#g">Sophie Paulus in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Frankfurt a. M., 13. Juni 1818. Sonnabend]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine Sophie! Dienſtags drück’ ich dich an mein Herz. Gegrüßt<lb/> ſeien deine Geliebten.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> <lb n="5"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>427. An <hi rendition="#g">Frau Karoline Paulus in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Heidelberg] d. 18. Jun. 1818</hi> </dateline><lb/> <p>Verehrte Freundin! Ich bitte Sie um 6 Flaſchen von dem Weine,<lb/> den Sie ſo gütig für mich verſch[r]ieben haben. ... Beinahe ſo<lb/> weit war ich als Sie mitten in der Bitte ſie ſchon erhörten, Sie Gute!<lb n="10"/> — Vor 4 Augen iſt ſchwer Briefe zu machen, die etwas Tieferes und<lb/> Wärmeres ausſprechen ſollen als ein Paar Gedanken. Gott ſegne<lb/> Sie und Ihre innigſt geliebte Tochter für alles.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Richter</hi> </salute> <lb n="15"/> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>428. An <hi rendition="#g">Karoline Richter.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> d. 18<hi rendition="#sup">ten</hi> Jun. 1818 [Donnerstag]</hi> </dateline><lb/> <p>Die erſten Zeilen, die ich auf dem alten Schreibberge ſchreibe, ſind<lb/> an dich, liebe Karoline. Montags Mittags reiſete ich ab, Dienſtags<lb/> Mittags kam ich an. Mein treuer Voß war mir 2 Stunden ent-<lb n="20"/> gegen gegangen. Die Herzogin fand ich nicht mehr. Bei Voß mußt’<lb/> ich Mittags eſſen; auf ein Paar Stunden war ich mit ihm bei Paulus,<lb/> aß aber zu Hauſe nur eine Suppe. Ich bin hier nicht halb ſo froh<lb/> als früher, aus vielen Gründen. Die guten Menſchen ſind noch die<lb/> Alten; aber das Neue kann nicht zweimal kommen; und manche alte<lb n="25"/> fehlen auch, die <hi rendition="#aq">Ende,</hi> die <hi rendition="#aq">Piatoli, Sophie D[apping],</hi> die <hi rendition="#aq">Hegel,</hi><lb/> auch die Tochter der <hi rendition="#aq">Koch,</hi> bei der ich zwar ſehr gut, doch nicht ganz<lb/> ſo herrlich wie in <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi> wohne. Das Familienleben fehlt mir<lb/> auch im prächtigen Gaſthofe. Geſtern gab der Mann (den der<lb/> Schlag getroffen und der mich eben ſo ehrt wie ſie) mir und einigen<lb n="30"/> Profeſſoren (worunter auch <hi rendition="#aq">Wilhelm Schlegel</hi>) ein Mittagmal.<lb/> Mir wurde eine Blumenvaſe, aus lauter Konfituren gebacken,<lb/> vorgeſetzt und ſie ſteht jetzt unberührt neben meinem Spiegel. Dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [206/0213]
426. An Sophie Paulus in Heidelberg.
[Frankfurt a. M., 13. Juni 1818. Sonnabend]
Meine Sophie! Dienſtags drück’ ich dich an mein Herz. Gegrüßt
ſeien deine Geliebten.
Richter 5
427. An Frau Karoline Paulus in Heidelberg.
[Heidelberg] d. 18. Jun. 1818
Verehrte Freundin! Ich bitte Sie um 6 Flaſchen von dem Weine,
den Sie ſo gütig für mich verſch[r]ieben haben. ... Beinahe ſo
weit war ich als Sie mitten in der Bitte ſie ſchon erhörten, Sie Gute! 10
— Vor 4 Augen iſt ſchwer Briefe zu machen, die etwas Tieferes und
Wärmeres ausſprechen ſollen als ein Paar Gedanken. Gott ſegne
Sie und Ihre innigſt geliebte Tochter für alles.
Ihr
Richter 15
428. An Karoline Richter.
Heidelberg d. 18ten Jun. 1818 [Donnerstag]
Die erſten Zeilen, die ich auf dem alten Schreibberge ſchreibe, ſind
an dich, liebe Karoline. Montags Mittags reiſete ich ab, Dienſtags
Mittags kam ich an. Mein treuer Voß war mir 2 Stunden ent- 20
gegen gegangen. Die Herzogin fand ich nicht mehr. Bei Voß mußt’
ich Mittags eſſen; auf ein Paar Stunden war ich mit ihm bei Paulus,
aß aber zu Hauſe nur eine Suppe. Ich bin hier nicht halb ſo froh
als früher, aus vielen Gründen. Die guten Menſchen ſind noch die
Alten; aber das Neue kann nicht zweimal kommen; und manche alte 25
fehlen auch, die Ende, die Piatoli, Sophie D[apping], die Hegel,
auch die Tochter der Koch, bei der ich zwar ſehr gut, doch nicht ganz
ſo herrlich wie in Frankfurt wohne. Das Familienleben fehlt mir
auch im prächtigen Gaſthofe. Geſtern gab der Mann (den der
Schlag getroffen und der mich eben ſo ehrt wie ſie) mir und einigen 30
Profeſſoren (worunter auch Wilhelm Schlegel) ein Mittagmal.
Mir wurde eine Blumenvaſe, aus lauter Konfituren gebacken,
vorgeſetzt und ſie ſteht jetzt unberührt neben meinem Spiegel. Dem
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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