Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.430. An Christian Adolf Overbeck in Lübeck. [Unter einem Brief von Heinrich Voß vom 22. Juni 1818]Längst geliebter Dichter! Mit Freuden nehm' ich dieses Plätzchen Jean Paul 431. An Buchhändler Wenner in Frankfurt a. M. [Kopie][Heidelberg, 23. Juni 1818]Wie oft hab' ich Ihnen bisher meinen Dank gesagt, eh ich ihn 432. An Sophie Paulus in Heidelberg. Heidelberg d. 25. Jun. 1818Beiliegend wird Ihnen, meine theuere Sophie, die hier für den Ihr Jean Paul Fr. Richter 14*
430. An Chriſtian Adolf Overbeck in Lübeck. [Unter einem Brief von Heinrich Voß vom 22. Juni 1818]Längſt geliebter Dichter! Mit Freuden nehm’ ich dieſes Plätzchen Jean Paul 431. An Buchhändler Wenner in Frankfurt a. M. [Kopie][Heidelberg, 23. Juni 1818]Wie oft hab’ ich Ihnen bisher meinen Dank geſagt, eh ich ihn 432. An Sophie Paulus in Heidelberg. Heidelberg d. 25. Jun. 1818Beiliegend wird Ihnen, meine theuere Sophie, die hier für den Ihr Jean Paul Fr. Richter 14*
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0218" n="211"/> <div type="letter" n="1"> <head>430. An <hi rendition="#g">Chriſtian Adolf Overbeck in Lübeck.</hi></head><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#et">[Unter einem Brief von Heinrich Voß vom 22. Juni 1818]</hi> </note><lb/> <p>Längſt geliebter Dichter! Mit Freuden nehm’ ich dieſes Plätzchen<lb/> an, das mein Heinrich mir gibt, und bilde mir ein, es ſei ein Achtels<lb/> Zoll von Ihrem Lübeck, wo die Menſchen ſo ſchön lieben können.<lb n="5"/> Ihnen kann ich nach allem, was ich weiß, nichts wünſchen — Fort-<lb/> dauer ausgenommen —, aber wol mir die Stunde, wo ich die Freuden<lb/> ſo guter, ſo liebender Menſchen ganz warm aus der erſten Hand<lb/> und Bruſt erhalten und in die meinigen verwandeln könnte. Es geh’<lb/> euch ächten Deutſchen immer, immer wol!<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>431. An <hi rendition="#g">Buchhändler Wenner in Frankfurt</hi> a. M.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Heidelberg, 23. Juni 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Wie oft hab’ ich Ihnen bisher meinen Dank geſagt, eh ich ihn<lb/><hi rendition="#g">auf</hi> die Poſt ſchickte! Und unter allen ſchönen Stunden bei Ihnen<lb n="15"/> war gerade die letzte die ſchönſte, wenn auch ſchmerzl[ichſte], weil<lb/> ſie mir unter dem Trennen alles geiſtig-doppelt gab, was ich ver-<lb/> laſſen mußte. Ich habe ſelten einen ſolchen Vormittag erlebt wie<lb/> den am 15 Jun. 1818 ... Möge das Schickſal Sie nie anders<lb/> überraſchen als Sie mich immer!<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>432. An <hi rendition="#g">Sophie Paulus in Heidelberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Heidelberg d. 25. Jun.</hi> 1818</hi> </dateline><lb/> <p>Beiliegend wird Ihnen, meine theuere Sophie, die hier für den<lb/> Damenkalender vollendete Kleinigkeit geſchickt. Möge ſie bei<lb/> Ihnen und bei Ihrer von mir immer wärmer geliebten Mutter<lb n="25"/> einige meiner böſen Druck- oder Sprechfehler entſündigen! Leider<lb/> hab’ ich von Ihnen allen — auch Ihren H. Vater mit eingerechnet —<lb/> immer einige Verzeihung nöthig; und doch iſt mein innerſtes Innere<lb/> nichts als Dank und Liebe für Sie alle.<lb n="30"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">14*</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [211/0218]
430. An Chriſtian Adolf Overbeck in Lübeck.
Längſt geliebter Dichter! Mit Freuden nehm’ ich dieſes Plätzchen
an, das mein Heinrich mir gibt, und bilde mir ein, es ſei ein Achtels
Zoll von Ihrem Lübeck, wo die Menſchen ſo ſchön lieben können. 5
Ihnen kann ich nach allem, was ich weiß, nichts wünſchen — Fort-
dauer ausgenommen —, aber wol mir die Stunde, wo ich die Freuden
ſo guter, ſo liebender Menſchen ganz warm aus der erſten Hand
und Bruſt erhalten und in die meinigen verwandeln könnte. Es geh’
euch ächten Deutſchen immer, immer wol! 10
Jean Paul
431. An Buchhändler Wenner in Frankfurt a. M.
[Heidelberg, 23. Juni 1818]
Wie oft hab’ ich Ihnen bisher meinen Dank geſagt, eh ich ihn
auf die Poſt ſchickte! Und unter allen ſchönen Stunden bei Ihnen 15
war gerade die letzte die ſchönſte, wenn auch ſchmerzl[ichſte], weil
ſie mir unter dem Trennen alles geiſtig-doppelt gab, was ich ver-
laſſen mußte. Ich habe ſelten einen ſolchen Vormittag erlebt wie
den am 15 Jun. 1818 ... Möge das Schickſal Sie nie anders
überraſchen als Sie mich immer! 20
432. An Sophie Paulus in Heidelberg.
Heidelberg d. 25. Jun. 1818
Beiliegend wird Ihnen, meine theuere Sophie, die hier für den
Damenkalender vollendete Kleinigkeit geſchickt. Möge ſie bei
Ihnen und bei Ihrer von mir immer wärmer geliebten Mutter 25
einige meiner böſen Druck- oder Sprechfehler entſündigen! Leider
hab’ ich von Ihnen allen — auch Ihren H. Vater mit eingerechnet —
immer einige Verzeihung nöthig; und doch iſt mein innerſtes Innere
nichts als Dank und Liebe für Sie alle. 30
Ihr
Jean Paul Fr. Richter
14*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |