Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.524. An Kriegsrat Dieterich in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 15. Mai 1819]Hier send' ich Ihnen mit vielem Danke zurück, der aber nur den 525. An Chr. Karl Barth in München. [Kopie][Bayreuth, 22. Mai 1819]Ich will nur gleich meine Bitte -- denn etwas anderes reiset 526. An Emanuel. [Bayreuth, 31. Mai (Montag) oder 1. Juni 1819]Guten Morgen, lieber Emanuel! Warum mußt' ich denn gerade R. 524. An Kriegsrat Dieterich in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 15. Mai 1819]Hier ſend’ ich Ihnen mit vielem Danke zurück, der aber nur den 525. An Chr. Karl Barth in München. [Kopie][Bayreuth, 22. Mai 1819]Ich will nur gleich meine Bitte — denn etwas anderes reiſet 526. An Emanuel. [Bayreuth, 31. Mai (Montag) oder 1. Juni 1819]Guten Morgen, lieber Emanuel! Warum mußt’ ich denn gerade R. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0271" n="263"/> <div type="letter" n="1"> <head>524. An <hi rendition="#g">Kriegsrat Dieterich in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 15. Mai 1819]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier ſend’ ich Ihnen mit vielem Danke zurück, der aber nur den<lb/> Fehler hat, daß er ſchriftlich iſt, da Sie mich nicht in den Fall ſetzen,<lb/> Ihnen nachzuahmen und zu leihen.<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>525. An <hi rendition="#g">Chr. Karl Barth in München.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 22. Mai 1819]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich will nur gleich meine Bitte — denn etwas anderes reiſet<lb/> ſelten von Baireut nach München — auf der Schwelle abthun ...<lb/> Sie haben das Glück in München zu ſein, das jetzo eine Akademie der<lb n="10"/> Politik oder eine Münzſtadt umlaufender neuer Ideen iſt und wo<lb/> ein Landtag mehr leiſtet als ein Bundtag. — Wir aber in Baireut<lb/> verarmen immer mehr an Männern, wenigſtens die Harmonie,<lb/> aus der nun auch alle Profeſſoren auf Veranlaſſung des Militärs,<lb/> das gegen keine andere als nur gegen militäriſche Subordinazion<lb n="15"/> Sünden kennt, ausgetreten ſind. Deſto mehr haben wir Jünglinge<lb/> in der Harmonie und ſie ſteht jetzo wirklich in ihrer Jugendblüte. —<lb/> Stehen Ihre Miniſterialarbeiten der Fortſetzung Ihrer urgeſchicht-<lb/> lichen ſo ſehr im Wege, da doch hier nur der Anfang ſchwer iſt und<lb/> in ſich zugleich die Fortſetzung vorbereitet? Und haben Sie keine<lb n="20"/> literariſche Freunde, welche erſt einem Autor, ſei er auch noch ſo<lb/> ausgerüſtet, die Begeiſterung geben, welche ſchwere Werke fodern?<lb/> ... Ablaßbrief für Schuldigſein des Dankbriefes. Nie ſchweigt<lb/> man länger als wann man zu viel zu ſagen hat.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>526. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 31. Mai (Montag) oder 1. Juni 1819]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Warum mußt’ ich denn gerade<lb/> eine ⅛ Stunde vor Ihrer Ankunft aus Unglauben in die <hi rendition="#aq">Harmonie</hi><lb/> laufen, worin ich ſeit dem Donnerſtag nicht geweſen? — Aber<lb/> wenigſtens Ihren Benedikt, den ich erſt in einem Alter von 24<lb n="30"/> Stunden geſehen, muß ich vor meiner Abreiſe, erwachſen beſchauen.<lb/> — Bei <hi rendition="#g">wem</hi> hab’ ich meinen Paß zu verlangen? — Grüße an Groß<lb/> und Klein.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [263/0271]
524. An Kriegsrat Dieterich in Bayreuth.
[Bayreuth, 15. Mai 1819]
Hier ſend’ ich Ihnen mit vielem Danke zurück, der aber nur den
Fehler hat, daß er ſchriftlich iſt, da Sie mich nicht in den Fall ſetzen,
Ihnen nachzuahmen und zu leihen. 5
525. An Chr. Karl Barth in München.
[Bayreuth, 22. Mai 1819]
Ich will nur gleich meine Bitte — denn etwas anderes reiſet
ſelten von Baireut nach München — auf der Schwelle abthun ...
Sie haben das Glück in München zu ſein, das jetzo eine Akademie der 10
Politik oder eine Münzſtadt umlaufender neuer Ideen iſt und wo
ein Landtag mehr leiſtet als ein Bundtag. — Wir aber in Baireut
verarmen immer mehr an Männern, wenigſtens die Harmonie,
aus der nun auch alle Profeſſoren auf Veranlaſſung des Militärs,
das gegen keine andere als nur gegen militäriſche Subordinazion 15
Sünden kennt, ausgetreten ſind. Deſto mehr haben wir Jünglinge
in der Harmonie und ſie ſteht jetzo wirklich in ihrer Jugendblüte. —
Stehen Ihre Miniſterialarbeiten der Fortſetzung Ihrer urgeſchicht-
lichen ſo ſehr im Wege, da doch hier nur der Anfang ſchwer iſt und
in ſich zugleich die Fortſetzung vorbereitet? Und haben Sie keine 20
literariſche Freunde, welche erſt einem Autor, ſei er auch noch ſo
ausgerüſtet, die Begeiſterung geben, welche ſchwere Werke fodern?
... Ablaßbrief für Schuldigſein des Dankbriefes. Nie ſchweigt
man länger als wann man zu viel zu ſagen hat. 25
526. An Emanuel.
[Bayreuth, 31. Mai (Montag) oder 1. Juni 1819]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Warum mußt’ ich denn gerade
eine ⅛ Stunde vor Ihrer Ankunft aus Unglauben in die Harmonie
laufen, worin ich ſeit dem Donnerſtag nicht geweſen? — Aber
wenigſtens Ihren Benedikt, den ich erſt in einem Alter von 24 30
Stunden geſehen, muß ich vor meiner Abreiſe, erwachſen beſchauen.
— Bei wem hab’ ich meinen Paß zu verlangen? — Grüße an Groß
und Klein.
R.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |