Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.blattes, welche erst seit dem 11ten Aug. 1809 nach Schmelzle*) Aber in welcher Jahrzeit erscheint denn endlich diese Spät- Da die Entscheidung über meine Pension sich wieder in einen Beiliegende Druckfehler bitten um den zweiten Druck. Ich bitte Sie noch, daß Sie die Güte haben möchten, mir künftig15 Leben Sie so wol als jetzo Europa, wenn man 28 Millionen20 Ihr Jean Paul Fr. Richter 70. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Juli 1815. Freitag]25Mein geliebtester Emanuel! Am schönsten Tage, wo man einen Richter [Adr.] Meinem Emanuel. *) bei Übersendung des Aufsatzes über Orient und Occident, worauf35
Sie mir statt gewünschten 4 L. sogar 5 bewilligten. blattes, welche erſt ſeit dem 11ten Aug. 1809 nach Schmelzle*) Aber in welcher Jahrzeit erſcheint denn endlich dieſe Spät- Da die Entſcheidung über meine Penſion ſich wieder in einen Beiliegende Druckfehler bitten um den zweiten Druck. Ich bitte Sie noch, daß Sie die Güte haben möchten, mir künftig15 Leben Sie ſo wol als jetzo Europa, wenn man 28 Millionen20 Ihr Jean Paul Fr. Richter 70. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Juli 1815. Freitag]25Mein geliebteſter Emanuel! Am ſchönſten Tage, wo man einen Richter [Adr.] Meinem Emanuel. *) bei Überſendung des Aufſatzes über Orient und Occident, worauf35
Sie mir ſtatt gewünſchten 4 L. ſogar 5 bewilligten. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="27"/> blattes, welche erſt ſeit dem 11<hi rendition="#sup">ten</hi> Aug. 1809 nach Schmelzle<note place="foot" n="*)">bei Überſendung des Aufſatzes über Orient und Occident, worauf<lb n="35"/> Sie mir ſtatt gewünſchten 4 <hi rendition="#aq">L.</hi> ſogar 5 bewilligten.</note><lb/> honoriert worden, ſo wie auch die Ihres Damenkalenders das Recht<lb/> der 3 <hi rendition="#aq">Ld’or</hi> genießen, keinesweges aber die vorhergehenden, wofür<lb/> ich nur 1½ <hi rendition="#aq">L.d’or</hi> erhalten, oder auch die beiden aus der Urania<lb/> meiner Schwägerin, wofür ich gar keinen bekommen. —<lb n="5"/> </p> <p>Aber in welcher Jahrzeit erſcheint denn endlich dieſe <hi rendition="#g">Spät-<lb/> herbſt</hi> blumine? Ob ich gleich dieſe Frage ſchon einige mal gethan:<lb/> ſo ſoll mir doch eine Einzige Antwort genug ſein.</p><lb/> <p>Da die Entſcheidung über meine Penſion ſich wieder in einen<lb/> neuen Frieden hinein zu verſchieben droht: ſo thäten Sie mir wol<lb n="10"/> mit <hi rendition="#g">der</hi> Nachricht einen großen Gefallen, wo der edle Stägemann<lb/> jetzo arbeitet, damit ich ihn über das Schickſal meiner beiden Abgebe-<lb/> Briefe befrage.</p><lb/> <p>Beiliegende Druckfehler bitten um den zweiten Druck.</p><lb/> <p>Ich bitte Sie noch, daß Sie die Güte haben möchten, mir künftig<lb n="15"/> von jedem Morgenblatte, worin eine Arbeit von mir iſt, Ein<lb/> Exemplar den Sendungen an die hieſige <hi rendition="#aq">Harmonie</hi> beizulegen,<lb/> damit ich Freunden, die die ganze Wochenſchrift ſpät bekommen,<lb/> dienen kann.</p><lb/> <p>Leben Sie ſo wol als jetzo Europa, wenn man 28 Millionen<lb n="20"/> ausnimmt.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>70. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. Juli 1815. Freitag]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Mein geliebteſter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Am ſchönſten Tage, wo man einen<lb/> ſo geliebten theuern Menſchen ans Herz drücken möchte, bleiben Sie<lb/> unſichtbar und begeben ſich in Ihre Sonnenfinſternis. Und nicht<lb/> einmal weiß man den Tag recht beſtimmt. — Er iſt aber doch in<lb/> dieſer Woche dageweſen; — und ſo nimm denn, du von mir innigſt<lb/> geliebter, innigſt hochgeachteter Menſch, meine heißen Wünſche<lb n="30"/> für dich freudig an und nie fehle deiner himmliſchen Liebe eine<lb/> Gegenliebe!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Meinem Emanuel.</addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [27/0032]
blattes, welche erſt ſeit dem 11ten Aug. 1809 nach Schmelzle *)
honoriert worden, ſo wie auch die Ihres Damenkalenders das Recht
der 3 Ld’or genießen, keinesweges aber die vorhergehenden, wofür
ich nur 1½ L.d’or erhalten, oder auch die beiden aus der Urania
meiner Schwägerin, wofür ich gar keinen bekommen. — 5
Aber in welcher Jahrzeit erſcheint denn endlich dieſe Spät-
herbſt blumine? Ob ich gleich dieſe Frage ſchon einige mal gethan:
ſo ſoll mir doch eine Einzige Antwort genug ſein.
Da die Entſcheidung über meine Penſion ſich wieder in einen
neuen Frieden hinein zu verſchieben droht: ſo thäten Sie mir wol 10
mit der Nachricht einen großen Gefallen, wo der edle Stägemann
jetzo arbeitet, damit ich ihn über das Schickſal meiner beiden Abgebe-
Briefe befrage.
Beiliegende Druckfehler bitten um den zweiten Druck.
Ich bitte Sie noch, daß Sie die Güte haben möchten, mir künftig 15
von jedem Morgenblatte, worin eine Arbeit von mir iſt, Ein
Exemplar den Sendungen an die hieſige Harmonie beizulegen,
damit ich Freunden, die die ganze Wochenſchrift ſpät bekommen,
dienen kann.
Leben Sie ſo wol als jetzo Europa, wenn man 28 Millionen 20
ausnimmt.
Ihr Jean Paul Fr. Richter
70. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Juli 1815. Freitag] 25
Mein geliebteſter Emanuel! Am ſchönſten Tage, wo man einen
ſo geliebten theuern Menſchen ans Herz drücken möchte, bleiben Sie
unſichtbar und begeben ſich in Ihre Sonnenfinſternis. Und nicht
einmal weiß man den Tag recht beſtimmt. — Er iſt aber doch in
dieſer Woche dageweſen; — und ſo nimm denn, du von mir innigſt
geliebter, innigſt hochgeachteter Menſch, meine heißen Wünſche 30
für dich freudig an und nie fehle deiner himmliſchen Liebe eine
Gegenliebe!
Richter
[Adr.] Meinem Emanuel.
*) bei Überſendung des Aufſatzes über Orient und Occident, worauf 35
Sie mir ſtatt gewünſchten 4 L. ſogar 5 bewilligten.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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