Blatt hat mir, den schmerzhaften Anlaß abgerechnet, nur Freude gegeben, und ich freue mich auf das künftige Glück einer persönlichen Bekanntschaft; so verknüpfen die Sterbenden die Lebendigen, und die Gräber sind am öftersten die Altäre der Freundschaft.5
Mit Verehrung Ihr ergebenster etc.
613. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Dez. 1819]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier der Brief der guten C[aroline], den mir O[tto] bald zurück sende. Ungern lass' ich10 A[moene] mitlesen, fürchte nur aber, O[tto] durch den Ausschluß zu wehe zu thun. -- Einen Brief vom herrlichen, den Fleiß über- spannenden Max will ich erst Wagnern leihen. -- Mein Übel- Kleeblatt welkt; nur wird der Wachsthum der Kälte sich auf Herz und Brust wenden. -- Meine Feiertage hab' ich froh genug in15 meinen Werkeltaghosen und -- den gestrigen Schlich in die Harmonie abgerechnet -- in der Stube zugebracht. -- Herzlichen Dank, mein Alter, für Ihre dünnen und dicken Blätter (die Bernecker). Ihre Briefe an die sind trefflich.
Eben hab' ich für eine Guitarre zu 8 fl., der Mauth 2 fl. 45 kr.20 zahlen müssen. Wie wird es denn meiner Frau mit der Mauth der Erb-Sachen gehen?
Blatt hat mir, den ſchmerzhaften Anlaß abgerechnet, nur Freude gegeben, und ich freue mich auf das künftige Glück einer perſönlichen Bekanntſchaft; ſo verknüpfen die Sterbenden die Lebendigen, und die Gräber ſind am öfterſten die Altäre der Freundſchaft.5
Mit Verehrung Ihr ergebenſter etc.
613. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Dez. 1819]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier der Brief der guten C[aroline], den mir O[tto] bald zurück ſende. Ungern laſſ’ ich10 A[moene] mitleſen, fürchte nur aber, O[tto] durch den Ausſchluß zu wehe zu thun. — Einen Brief vom herrlichen, den Fleiß über- ſpannenden Max will ich erſt Wagnern leihen. — Mein Übel- Kleeblatt welkt; nur wird der Wachsthum der Kälte ſich auf Herz und Bruſt wenden. — Meine Feiertage hab’ ich froh genug in15 meinen Werkeltaghoſen und — den geſtrigen Schlich in die Harmonie abgerechnet — in der Stube zugebracht. — Herzlichen Dank, mein Alter, für Ihre dünnen und dicken Blätter (die Bernecker). Ihre Briefe an die ſind trefflich.
Eben hab’ ich für eine Guitarre zu 8 fl., der Mauth 2 fl. 45 kr.20 zahlen müſſen. Wie wird es denn meiner Frau mit der Mauth der Erb-Sachen gehen?
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Blatt hat mir, den ſchmerzhaften Anlaß abgerechnet, nur Freude
gegeben, und ich freue mich auf das künftige Glück einer perſönlichen
Bekanntſchaft; ſo verknüpfen die Sterbenden die Lebendigen, und
die Gräber ſind am öfterſten die Altäre der Freundſchaft. 5
Mit Verehrung
Ihr ergebenſter etc.
613. An Emanuel.
[Bayreuth, 27. Dez. 1819]
Guten Morgen, mein Emanuel! Hier der Brief der guten
C[aroline], den mir O[tto] bald zurück ſende. Ungern laſſ’ ich 10
A[moene] mitleſen, fürchte nur aber, O[tto] durch den Ausſchluß
zu wehe zu thun. — Einen Brief vom herrlichen, den Fleiß über-
ſpannenden Max will ich erſt Wagnern leihen. — Mein Übel-
Kleeblatt welkt; nur wird der Wachsthum der Kälte ſich auf Herz
und Bruſt wenden. — Meine Feiertage hab’ ich froh genug in 15
meinen Werkeltaghoſen und — den geſtrigen Schlich in die Harmonie
abgerechnet — in der Stube zugebracht. — Herzlichen Dank, mein
Alter, für Ihre dünnen und dicken Blätter (die Bernecker). Ihre
Briefe an die ſind trefflich.
Eben hab’ ich für eine Guitarre zu 8 fl., der Mauth 2 fl. 45 kr. 20
zahlen müſſen. Wie wird es denn meiner Frau mit der Mauth
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/339>, abgerufen am 16.07.2024.
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