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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.

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So bleibe Ihr Lebens Abend einem Abende im hohen Norden ähnlich,
wo noch nah an der Mitternacht die Sonne mild fortschimmert und
endlich nur untergeht um sogleich als Morgensonne wieder zu auf-
erstehen! --

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Ihr5
warm und ewig
verehrender
Jean Paul Fr. Richter
285. An Henriette von Ende in Dresden.
10

Verehrungwürdige Freundin! Glücklicher Weise hab' ich für Morgen
die Freiheit, gerade von Ihnen beglückt zu werden. Ein anderes Glück
hätt' ich auch bei der Überfülle der Einladungen nicht angenommen. Die
nahe Entfernung Ihres H. Sohnes und die Nähe des Konzerts gehören
auch zu meiner Rechtfertigung, wenn ich alles von Ihnen annehme, und15
das morgen noch heissere und etwas bedenkliche Wetter entschuldigt
mich wieder, wenn ich Ihren Wagen um 1 Uhr annehme. (Tiedge
kann ich heute nicht sehen.) Ich danke Ihnen voraus. Meine Caroline
grüßt innig und verlangte ein langes Gemälde statt meines kurzen von
Ihrem Paradiese, wo keine Schlange und kein Faller wohnt.20

Mit innigster Liebe
Ihr
Jean Paul R.
286. An Ernst Fr. G. von der Malsburg in Dresden.
25

Sie erfreuen immerfort durch Gegenwart und Gabe und Hoffnungen;
und Ihre Dichtkunst setzt Ihre mir so angenehme Erscheinung fort. Nur
über ein Versprechen, eine nähere Freude unter Ihrem Dache zu haben,
lassen Sie mich noch wegen der vielen Zwischentage verschiebend er-
wägen. Heute hoff' ich ja ohnehin Sie im großen Ton-Garten zu30
finden.

So bleibe Ihr Lebens Abend einem Abende im hohen Norden ähnlich,
wo noch nah an der Mitternacht die Sonne mild fortſchimmert und
endlich nur untergeht um ſogleich als Morgenſonne wieder zu auf-
erſtehen! —

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Ihr5
warm und ewig
verehrender
Jean Paul Fr. Richter
285. An Henriette von Ende in Dresden.
10

Verehrungwürdige Freundin! Glücklicher Weiſe hab’ ich für Morgen
die Freiheit, gerade von Ihnen beglückt zu werden. Ein anderes Glück
hätt’ ich auch bei der Überfülle der Einladungen nicht angenommen. Die
nahe Entfernung Ihres H. Sohnes und die Nähe des Konzerts gehören
auch zu meiner Rechtfertigung, wenn ich alles von Ihnen annehme, und15
das morgen noch heiſſere und etwas bedenkliche Wetter entſchuldigt
mich wieder, wenn ich Ihren Wagen um 1 Uhr annehme. (Tiedge
kann ich heute nicht ſehen.) Ich danke Ihnen voraus. Meine Caroline
grüßt innig und verlangte ein langes Gemälde ſtatt meines kurzen von
Ihrem Paradieſe, wo keine Schlange und kein Faller wohnt.20

Mit innigſter Liebe
Ihr
Jean Paul R.
286. An Ernſt Fr. G. von der Malsburg in Dresden.
25

Sie erfreuen immerfort durch Gegenwart und Gabe und Hoffnungen;
und Ihre Dichtkunſt ſetzt Ihre mir ſo angenehme Erſcheinung fort. Nur
über ein Verſprechen, eine nähere Freude unter Ihrem Dache zu haben,
laſſen Sie mich noch wegen der vielen Zwiſchentage verſchiebend er-
wägen. Heute hoff’ ich ja ohnehin Sie im großen Ton-Garten zu30
finden.

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[176/0183] So bleibe Ihr Lebens Abend einem Abende im hohen Norden ähnlich, wo noch nah an der Mitternacht die Sonne mild fortſchimmert und endlich nur untergeht um ſogleich als Morgenſonne wieder zu auf- erſtehen! — Dresden d. 20 Mai 1822 Ihr 5 warm und ewig verehrender Jean Paul Fr. Richter 285. An Henriette von Ende in Dresden. [Dresden, 21. Mai 1822] 10 Verehrungwürdige Freundin! Glücklicher Weiſe hab’ ich für Morgen die Freiheit, gerade von Ihnen beglückt zu werden. Ein anderes Glück hätt’ ich auch bei der Überfülle der Einladungen nicht angenommen. Die nahe Entfernung Ihres H. Sohnes und die Nähe des Konzerts gehören auch zu meiner Rechtfertigung, wenn ich alles von Ihnen annehme, und 15 das morgen noch heiſſere und etwas bedenkliche Wetter entſchuldigt mich wieder, wenn ich Ihren Wagen um 1 Uhr annehme. (Tiedge kann ich heute nicht ſehen.) Ich danke Ihnen voraus. Meine Caroline grüßt innig und verlangte ein langes Gemälde ſtatt meines kurzen von Ihrem Paradieſe, wo keine Schlange und kein Faller wohnt. 20 Mit innigſter Liebe Ihr Jean Paul R. 286. An Ernſt Fr. G. von der Malsburg in Dresden. Eiligſt[Dresden, 22. Mai 1822] 25 Sie erfreuen immerfort durch Gegenwart und Gabe und Hoffnungen; und Ihre Dichtkunſt ſetzt Ihre mir ſo angenehme Erſcheinung fort. Nur über ein Verſprechen, eine nähere Freude unter Ihrem Dache zu haben, laſſen Sie mich noch wegen der vielen Zwiſchentage verſchiebend er- wägen. Heute hoff’ ich ja ohnehin Sie im großen Ton-Garten zu 30 finden.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:22:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:22:18Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/183>, abgerufen am 21.11.2024.