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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.

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342. An Emanuel.

Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier folgt mit Dank das C[on-
versazion] Blatt zurück. -- -- Hat Ihnen Otto mein gewöhnliches
Brieffelleisen noch nicht geschickt? -- Karoline beglückt Odilie und5
sich in W[ürzburg] recht und bleibt zu deren Hülfe noch einige Zeit.
Odilie hat viel Gesundheit gewonnen.

343. An Bankier Schwabacher in Bayreuth.

Schon vor einem 1/2 Jahre war ich im Begriffe, Ihnen freiwillig10
150 fl. Miethzins anzubieten; unterließ es aber, da ich meine Aus-
gaben für Ofensetzen, Malen und Weissen -- die in Einem Frühling
einmal 35 fl. betrugen -- für ein Aequivalent hielt. Die Erhöhung um
ein ganzes Drittel des Hauszinses ist ein großer Sprung. Würde nicht
die Billigkeit von beiden Seiten gewinnen, wenn ich künftig Ihnen15
160 fl. Miethe zahlte? -- Bestehen Sie freilich auf dem Sprunge zu
180 fl.: so muß ich ihn Ihnen freilich mit meinen alten Beinen nachthun,
da ich der Ruhe wegen nicht anders aus Ihrem Hause mag als in einem
bequemen Wagen ohne alles Gepäck, welchen die Leute den Leichen-
wagen nennen.20

Ihr
ergebenster
J. P. F. Richter
344. An Bankier Schwabacher in Bayreuth.
25

So bleiben wir denn, lieber H. Schwabacher, mit gegenseitiger Ein-
willigung zu 175 fl. jährlicher Hausmiethe, beisammen. Nur bemerk'
ich nebenher, daß ich nicht den Vorzug von 25 fl. habe, da der Pferde-
stall ja noch zum Überlassen frei bleibt, was ich auch, als Eine Feuers
Gefahr weniger, Ihnen wünsche. -- Allein die 4 fl. folgen hier zurück,30
damit Sie sich davon die Provision, ohne welche ich sonst nie mehr den
Muth zu einer Bitte um Anweisung hätte, gefällig herausnehmen.

Richter
342. An Emanuel.

Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier folgt mit Dank das C[on-
verſazion] Blatt zurück. — — Hat Ihnen Otto mein gewöhnliches
Brieffelleiſen noch nicht geſchickt? — Karoline beglückt Odilie und5
ſich in W[ürzburg] recht und bleibt zu deren Hülfe noch einige Zeit.
Odilie hat viel Geſundheit gewonnen.

343. An Bankier Schwabacher in Bayreuth.

Schon vor einem ½ Jahre war ich im Begriffe, Ihnen freiwillig10
150 fl. Miethzins anzubieten; unterließ es aber, da ich meine Aus-
gaben für Ofenſetzen, Malen und Weiſſen — die in Einem Frühling
einmal 35 fl. betrugen — für ein Aequivalent hielt. Die Erhöhung um
ein ganzes Drittel des Hauszinſes iſt ein großer Sprung. Würde nicht
die Billigkeit von beiden Seiten gewinnen, wenn ich künftig Ihnen15
160 fl. Miethe zahlte? — Beſtehen Sie freilich auf dem Sprunge zu
180 fl.: ſo muß ich ihn Ihnen freilich mit meinen alten Beinen nachthun,
da ich der Ruhe wegen nicht anders aus Ihrem Hauſe mag als in einem
bequemen Wagen ohne alles Gepäck, welchen die Leute den Leichen-
wagen nennen.20

Ihr
ergebenſter
J. P. F. Richter
344. An Bankier Schwabacher in Bayreuth.
25

So bleiben wir denn, lieber H. Schwabacher, mit gegenſeitiger Ein-
willigung zu 175 fl. jährlicher Hausmiethe, beiſammen. Nur bemerk’
ich nebenher, daß ich nicht den Vorzug von 25 fl. habe, da der Pferde-
ſtall ja noch zum Überlaſſen frei bleibt, was ich auch, als Eine Feuers
Gefahr weniger, Ihnen wünſche. — Allein die 4 fl. folgen hier zurück,30
damit Sie ſich davon die Proviſion, ohne welche ich ſonſt nie mehr den
Muth zu einer Bitte um Anweiſung hätte, gefällig herausnehmen.

Richter
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[206/0215] 342. An Emanuel. [Bayreuth, 20. Okt. 1822] Guten Morgen, lieber Emanuel! Hier folgt mit Dank das C[on- verſazion] Blatt zurück. — — Hat Ihnen Otto mein gewöhnliches Brieffelleiſen noch nicht geſchickt? — Karoline beglückt Odilie und 5 ſich in W[ürzburg] recht und bleibt zu deren Hülfe noch einige Zeit. Odilie hat viel Geſundheit gewonnen. 343. An Bankier Schwabacher in Bayreuth. Baireut d. 23ten Okt. 1822 Schon vor einem ½ Jahre war ich im Begriffe, Ihnen freiwillig 10 150 fl. Miethzins anzubieten; unterließ es aber, da ich meine Aus- gaben für Ofenſetzen, Malen und Weiſſen — die in Einem Frühling einmal 35 fl. betrugen — für ein Aequivalent hielt. Die Erhöhung um ein ganzes Drittel des Hauszinſes iſt ein großer Sprung. Würde nicht die Billigkeit von beiden Seiten gewinnen, wenn ich künftig Ihnen 15 160 fl. Miethe zahlte? — Beſtehen Sie freilich auf dem Sprunge zu 180 fl.: ſo muß ich ihn Ihnen freilich mit meinen alten Beinen nachthun, da ich der Ruhe wegen nicht anders aus Ihrem Hauſe mag als in einem bequemen Wagen ohne alles Gepäck, welchen die Leute den Leichen- wagen nennen. 20 Ihr ergebenſter J. P. F. Richter 344. An Bankier Schwabacher in Bayreuth. [Bayreuth, 23. Okt. 1822] 25 So bleiben wir denn, lieber H. Schwabacher, mit gegenſeitiger Ein- willigung zu 175 fl. jährlicher Hausmiethe, beiſammen. Nur bemerk’ ich nebenher, daß ich nicht den Vorzug von 25 fl. habe, da der Pferde- ſtall ja noch zum Überlaſſen frei bleibt, was ich auch, als Eine Feuers Gefahr weniger, Ihnen wünſche. — Allein die 4 fl. folgen hier zurück, 30 damit Sie ſich davon die Proviſion, ohne welche ich ſonſt nie mehr den Muth zu einer Bitte um Anweiſung hätte, gefällig herausnehmen. Richter

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:22:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:22:18Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/215>, abgerufen am 21.11.2024.