Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.
in seinem letzten Briefe den Vater gebeten, ihm seine Gedanken über 133. H: Pastor Wilh. Meinhold, Herford i. W. 4 S. kl. 8°. K1 (durchstr. Der damals 23jährige, später durch seine "Bernsteinhexe" berühmt 134. H: Apelt. Präsentat: 28ten Dec. 1820. 89,5 baldigen] nachtr. 6 Gift] 23 *
in seinem letzten Briefe den Vater gebeten, ihm seine Gedanken über 133. H: Pastor Wilh. Meinhold, Herford i. W. 4 S. kl. 8°. K1 (durchstr. Der damals 23jährige, später durch seine „Bernsteinhexe“ berühmt 134. H: Apelt. Präsentat: 28ten Dec. 1820. 89,5 baldigen] nachtr. 6 Gift] 23 *
<TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <hi rendition="#aq"><pb facs="#f0367" n="355"/> in seinem letzten Briefe den Vater gebeten, ihm seine Gedanken über<lb/> Bibelauslegung mitzuteilen: „Ich höre so vieles und Dein Urtheil ist mir<lb/> das einzig wahre.“ <hi rendition="#b">86</hi>,<hi rendition="#rkd">25</hi> Anselm <hi rendition="#g">Feuerbach</hi> (1798—1851), der Sohn<lb/> des Kriminalisten und Vater des Malers, hatte sich 1819 als Erlanger<lb/> Student unter dem Einfluß <hi rendition="#g">Kannes</hi> einer mystischen Theologie zugewandt<lb/> und war darüber in schwere Gemütsverstimmung verfallen. Jean Paul hatte<lb/> ihn in Löbichau kennengelernt (s. Persönl. Nr. 122). Er war im Herbst 1820<lb/> gleichzeitig mit Max Richter nach Heidelberg gekommen, um dort Phi-<lb/> lologie zu studieren; Max nennt ihn seinen „recht innigen Freund“; vgl.<lb/> Nr. 163†. <hi rendition="#rkd">30</hi>f. 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in seinem letzten Briefe den Vater gebeten, ihm seine Gedanken über
Bibelauslegung mitzuteilen: „Ich höre so vieles und Dein Urtheil ist mir
das einzig wahre.“ 86,25 Anselm Feuerbach (1798—1851), der Sohn
des Kriminalisten und Vater des Malers, hatte sich 1819 als Erlanger
Student unter dem Einfluß Kannes einer mystischen Theologie zugewandt
und war darüber in schwere Gemütsverstimmung verfallen. Jean Paul hatte
ihn in Löbichau kennengelernt (s. Persönl. Nr. 122). Er war im Herbst 1820
gleichzeitig mit Max Richter nach Heidelberg gekommen, um dort Phi-
lologie zu studieren; Max nennt ihn seinen „recht innigen Freund“; vgl.
Nr. 163†. 30f. Gemeint sind Kannes „Leben und aus dem Leben merk-
würdiger Christen“ (1816—17; vgl. II. Abt., IV, 310,25–29) und seine von
J. P. bevorworteten „Ersten Urkunden der Geschichte“ (1808, s. I. Abt.,
XVI, 281). 87,8f. Paulus lobt sich: vgl. I. Abt., I, 10,15–17. 14 Paulus’
Kommentar zu den Evangelien: vgl. Br. VII, 238,10†; Exzerpte
daraus Fasz. 2 c, Bd. 47. 29 Kapp: vgl. Nr. 318 und 379.
133.
H: Pastor Wilh. Meinhold, Herford i. W. 4 S. kl. 8°. K1 (durchstr.
Konzept): Rektor [nachtr. an der Stadtſchule] Wilhelm Meinhold in Uſedom
in Pommern. K2 (von 88,4 Antwort an von Emmas Hand): Wilhelm
Meinhold in Uſedom in Pomm. 26 Dec. i1: Wahrheit 8,270× (ohne Da-
tum und vollen Namen). i2: Denkw. 3,316×. J1: Pommersche Provinzial-
blätter, 3. Bd. (1821), S. 225×. J2: Baltische Studien, N. F. 31. Bd.
(1929), S. 214. J3: W. Meinholds Briefe, hgb. von W. Bethke (1935),
S. 72. B: Nr. 70. 88,9 hälfe K2 14 meine] aus die H 15 als] nachtr. H
16 vorkommt] aus erſcheint H 23 ſcheinen] aus ſcheint H (vgl. 78,6f.†) ver-
waſchene] nachtr. H 24 bleiben] aus ſtehen H 25 Kindermord K2 einen
Theil des] aus jegliches H 26 Intereſſes K2 28 Sophokles] Schiller K2 (viel-
leicht von der kopierenden Emma geändert) 31 nach] davor bald K2. — In K1
heißt es noch: In Ihrem Briefe erfreueten mich am meiſten Ihre Worte über
Ihre Jugend und die ſchwierigen Verhältniſſe, unter denen Sie Ihr Gedicht
[aus Werk] erſchaffen haben.
Der damals 23jährige, später durch seine „Bernsteinhexe“ berühmt
gewordene Johann Wilhelm Meinhold (1797—1851) hatte seine Tra-
gödie „Herzog Bogislaff“ übersandt mit der flehentlichen Bitte, sie, wenn
sie es verdiene, der Welt zu übergeben und ihm bald zu antworten. —
Probeszenen aus dem später „Sophie von Pommern“ betitelten Stück
erschienen im folgenden Jahr in den Pommerschen Provinzialblättern
(s. o.). 88,5 Tragödie: s. Nr. 149†.
134.
H: Apelt. Präsentat: 28ten Dec. 1820. 89,5 baldigen] nachtr. 6 Gift]
nachtr. 7 jetzo] aus jetzt 9 nach] aus zurück 10 dabei] aus noch dazu ein
11 aufgeſtoßen] aus vorgekommen
23 *
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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