Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jhering, Rudolf von: Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung. Teil 3, Bd. 1. Leipzig, 1865.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Ich bemerke dies nur darum, weil die Benutzung dieses Weges
einen Uebelstand zur Folge gehabt hat, der dem aufmerksamen
Leser nicht entgangen sein würde. Während des dreijährigen
Zeitraums, der über dem Druck der gegenwärtigen Abtheilung
verstrichen ist, hat sich der Grundriß und Plan des Ganzen, das
Fachwerk der Paragraphen, nach dem ich mich bei Ausarbeitung
des Einzelnen richtete, nicht unwesentlich verändert, und ich
glaubte die Möglichkeit einer Verbesserung desselben nicht aus
dem Grunde von der Hand weisen zu sollen, weil ich auf den
bereits abgezogenen Bogen eine andere Anordnung angekündigt
hatte. So stimmen z. B. die §§. 54 und 55 nicht mit der
Uebersicht auf S. 16, und manche Verweisungen auf spätere
Paragraphen nicht mit letztern selbst, die B. 2 S. 8 ange-
kündigte Theorie des Willens hat sich zu einer Theorie der
Rechte erweitert, wie überhaupt der dort mitgetheilte Aufriß des
ganzen zweiten Systems wesentlich modificirt worden ist. Ich
glaube der Nachsicht des Lesers für wichtigere Dinge zu be-
dürfen, als daß ich sie für diese rein äußerlichen Unregelmäßig-
keiten in Anspruch nehmen möchte. Jener successive Druck des
Buchs hat auch noch die Folge gehabt, daß er mich verhindert
hat, das Zusammentreffen der eignen Ansicht mit Ansichten An-
derer, die erst nach dem Druck der betreffenden Bogen meines
Buchs veröffentlicht wurden, zu constatiren, wie dies z. B. mit
der von mir S. 207 entwickelten Idee über die act. receptitia
der Fall ist, die ihrem wesentlichen Kern nach inzwischen auch
von Goldschmidt, Handbuch des Handelsrechts, B. 1 §. 37
Note 3 (vorher schon in einem Abdruck des §. 37 in Nr. 16
der deutschen Gerichtszeitung vom 20. April dieses Jahres)
ausgesprochen worden ist.

Vorrede.
Ich bemerke dies nur darum, weil die Benutzung dieſes Weges
einen Uebelſtand zur Folge gehabt hat, der dem aufmerkſamen
Leſer nicht entgangen ſein würde. Während des dreijährigen
Zeitraums, der über dem Druck der gegenwärtigen Abtheilung
verſtrichen iſt, hat ſich der Grundriß und Plan des Ganzen, das
Fachwerk der Paragraphen, nach dem ich mich bei Ausarbeitung
des Einzelnen richtete, nicht unweſentlich verändert, und ich
glaubte die Möglichkeit einer Verbeſſerung deſſelben nicht aus
dem Grunde von der Hand weiſen zu ſollen, weil ich auf den
bereits abgezogenen Bogen eine andere Anordnung angekündigt
hatte. So ſtimmen z. B. die §§. 54 und 55 nicht mit der
Ueberſicht auf S. 16, und manche Verweiſungen auf ſpätere
Paragraphen nicht mit letztern ſelbſt, die B. 2 S. 8 ange-
kündigte Theorie des Willens hat ſich zu einer Theorie der
Rechte erweitert, wie überhaupt der dort mitgetheilte Aufriß des
ganzen zweiten Syſtems weſentlich modificirt worden iſt. Ich
glaube der Nachſicht des Leſers für wichtigere Dinge zu be-
dürfen, als daß ich ſie für dieſe rein äußerlichen Unregelmäßig-
keiten in Anſpruch nehmen möchte. Jener ſucceſſive Druck des
Buchs hat auch noch die Folge gehabt, daß er mich verhindert
hat, das Zuſammentreffen der eignen Anſicht mit Anſichten An-
derer, die erſt nach dem Druck der betreffenden Bogen meines
Buchs veröffentlicht wurden, zu conſtatiren, wie dies z. B. mit
der von mir S. 207 entwickelten Idee über die act. receptitia
der Fall iſt, die ihrem weſentlichen Kern nach inzwiſchen auch
von Goldſchmidt, Handbuch des Handelsrechts, B. 1 §. 37
Note 3 (vorher ſchon in einem Abdruck des §. 37 in Nr. 16
der deutſchen Gerichtszeitung vom 20. April dieſes Jahres)
ausgeſprochen worden iſt.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0011" n="V"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</fw><lb/>
Ich bemerke dies nur darum, weil die Benutzung die&#x017F;es Weges<lb/>
einen Uebel&#x017F;tand zur Folge gehabt hat, der dem aufmerk&#x017F;amen<lb/>
Le&#x017F;er nicht entgangen &#x017F;ein würde. Während des dreijährigen<lb/>
Zeitraums, der über dem Druck der gegenwärtigen Abtheilung<lb/>
ver&#x017F;trichen i&#x017F;t, hat &#x017F;ich der Grundriß und Plan des Ganzen, das<lb/>
Fachwerk der Paragraphen, nach dem ich mich bei Ausarbeitung<lb/>
des Einzelnen richtete, nicht unwe&#x017F;entlich verändert, und ich<lb/>
glaubte die Möglichkeit einer Verbe&#x017F;&#x017F;erung de&#x017F;&#x017F;elben nicht aus<lb/>
dem Grunde von der Hand wei&#x017F;en zu &#x017F;ollen, weil ich auf den<lb/>
bereits abgezogenen Bogen eine andere Anordnung angekündigt<lb/>
hatte. So &#x017F;timmen z. B. die §§. 54 und 55 nicht mit der<lb/>
Ueber&#x017F;icht auf S. 16, und manche Verwei&#x017F;ungen auf &#x017F;pätere<lb/>
Paragraphen nicht mit letztern &#x017F;elb&#x017F;t, die B. 2 S. 8 ange-<lb/>
kündigte Theorie des Willens hat &#x017F;ich zu einer Theorie der<lb/>
Rechte erweitert, wie überhaupt der dort mitgetheilte Aufriß des<lb/>
ganzen zweiten Sy&#x017F;tems we&#x017F;entlich modificirt worden i&#x017F;t. Ich<lb/>
glaube der Nach&#x017F;icht des Le&#x017F;ers für wichtigere Dinge zu be-<lb/>
dürfen, als daß ich &#x017F;ie für die&#x017F;e rein äußerlichen Unregelmäßig-<lb/>
keiten in An&#x017F;pruch nehmen möchte. Jener &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ive Druck des<lb/>
Buchs hat auch noch die Folge gehabt, daß er mich verhindert<lb/>
hat, das Zu&#x017F;ammentreffen der eignen An&#x017F;icht mit An&#x017F;ichten An-<lb/>
derer, die er&#x017F;t nach dem Druck der betreffenden Bogen meines<lb/>
Buchs veröffentlicht wurden, zu con&#x017F;tatiren, wie dies z. B. mit<lb/>
der von mir S. 207 entwickelten Idee über die <hi rendition="#aq">act. receptitia</hi><lb/>
der Fall i&#x017F;t, die ihrem we&#x017F;entlichen Kern nach inzwi&#x017F;chen auch<lb/>
von <hi rendition="#g">Gold&#x017F;chmidt</hi>, Handbuch des Handelsrechts, B. 1 §. 37<lb/>
Note 3 (vorher &#x017F;chon in einem Abdruck des §. 37 in Nr. 16<lb/>
der deut&#x017F;chen Gerichtszeitung vom 20. April die&#x017F;es Jahres)<lb/>
ausge&#x017F;prochen worden i&#x017F;t.</p><lb/>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[V/0011] Vorrede. Ich bemerke dies nur darum, weil die Benutzung dieſes Weges einen Uebelſtand zur Folge gehabt hat, der dem aufmerkſamen Leſer nicht entgangen ſein würde. Während des dreijährigen Zeitraums, der über dem Druck der gegenwärtigen Abtheilung verſtrichen iſt, hat ſich der Grundriß und Plan des Ganzen, das Fachwerk der Paragraphen, nach dem ich mich bei Ausarbeitung des Einzelnen richtete, nicht unweſentlich verändert, und ich glaubte die Möglichkeit einer Verbeſſerung deſſelben nicht aus dem Grunde von der Hand weiſen zu ſollen, weil ich auf den bereits abgezogenen Bogen eine andere Anordnung angekündigt hatte. So ſtimmen z. B. die §§. 54 und 55 nicht mit der Ueberſicht auf S. 16, und manche Verweiſungen auf ſpätere Paragraphen nicht mit letztern ſelbſt, die B. 2 S. 8 ange- kündigte Theorie des Willens hat ſich zu einer Theorie der Rechte erweitert, wie überhaupt der dort mitgetheilte Aufriß des ganzen zweiten Syſtems weſentlich modificirt worden iſt. Ich glaube der Nachſicht des Leſers für wichtigere Dinge zu be- dürfen, als daß ich ſie für dieſe rein äußerlichen Unregelmäßig- keiten in Anſpruch nehmen möchte. Jener ſucceſſive Druck des Buchs hat auch noch die Folge gehabt, daß er mich verhindert hat, das Zuſammentreffen der eignen Anſicht mit Anſichten An- derer, die erſt nach dem Druck der betreffenden Bogen meines Buchs veröffentlicht wurden, zu conſtatiren, wie dies z. B. mit der von mir S. 207 entwickelten Idee über die act. receptitia der Fall iſt, die ihrem weſentlichen Kern nach inzwiſchen auch von Goldſchmidt, Handbuch des Handelsrechts, B. 1 §. 37 Note 3 (vorher ſchon in einem Abdruck des §. 37 in Nr. 16 der deutſchen Gerichtszeitung vom 20. April dieſes Jahres) ausgeſprochen worden iſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jhering_recht03_1865
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jhering_recht03_1865/11
Zitationshilfe: Jhering, Rudolf von: Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung. Teil 3, Bd. 1. Leipzig, 1865, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jhering_recht03_1865/11>, abgerufen am 21.11.2024.