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Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616.

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Das sechste
dige Maulwürffe hinein/ werffen den mit an-
gezündeten Schwefel auff sie/ davon sie hefftig
au zu schreyen heben. Wann denn die andern
in der nähe solches hören/ lauffen sie zu/ fallen
in das Kesselein/ da sie bleiben müssen: oder be-
geben sich auch wol aus den löchern herauß auff
den Rasen/ wollen sehen was vor Lermen vor-
handen/ solche würget man/ wie man sie haben
kan. Diese Kunststürcke aber bringen gemeinig-
lich so viel schaden als nutz. Es mag vnter wei-
lenzutreffen/ vnd auch wol fehlen.

Man findet Katzen/ welche die Maulwürf-
fe meisterlich fangen können. Solche Katzen
mag ein Haußwirth werth halten.

Die Wiesel ist den Maulwürffen/ so wol
als den Meusen auffsetzig. Sie kreucht jhnen
in die Löcher nach/ vnnd wo sie hinder einen
kömpt/ muß er herhalten. Frist auch derselben
fleisch/ derwegen stehet sie jhnen gewaltig
nach/ drumb sie an örten/ da sie vnter
dem Federviehe nicht schaden
thun kan/ wol zu
dulden.

Das

Das ſechſte
dige Maulwuͤrffe hinein/ werffen den mit an-
gezuͤndeten Schwefel auff ſie/ davon ſie hefftig
au zu ſchreyen heben. Wann denn die andern
in der naͤhe ſolches hoͤren/ lauffen ſie zu/ fallen
in das Keſſelein/ da ſie bleiben muͤſſen: oder be-
geben ſich auch wol aus den loͤchern herauß auff
den Raſen/ wollen ſehen was vor Lermen vor-
handen/ ſolche wuͤrget man/ wie man ſie haben
kan. Dieſe Kunſtſtuͤrcke aber bringen gemeinig-
lich ſo viel ſchaden als nutz. Es mag vnter wei-
lenzutreffen/ vnd auch wol fehlen.

Man findet Katzen/ welche die Maulwuͤrf-
fe meiſterlich fangen koͤnnen. Solche Katzen
mag ein Haußwirth werth halten.

Die Wieſel iſt den Maulwuͤrffen/ ſo wol
als den Meuſen auffſetzig. Sie kreucht jhnen
in die Loͤcher nach/ vnnd wo ſie hinder einen
koͤmpt/ muß er herhalten. Friſt auch derſelben
fleiſch/ derwegen ſtehet ſie jhnen gewaltig
nach/ drumb ſie an oͤrten/ da ſie vnter
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thun kan/ wol zu
dulden.

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[50/0050] Das ſechſte dige Maulwuͤrffe hinein/ werffen den mit an- gezuͤndeten Schwefel auff ſie/ davon ſie hefftig au zu ſchreyen heben. Wann denn die andern in der naͤhe ſolches hoͤren/ lauffen ſie zu/ fallen in das Keſſelein/ da ſie bleiben muͤſſen: oder be- geben ſich auch wol aus den loͤchern herauß auff den Raſen/ wollen ſehen was vor Lermen vor- handen/ ſolche wuͤrget man/ wie man ſie haben kan. Dieſe Kunſtſtuͤrcke aber bringen gemeinig- lich ſo viel ſchaden als nutz. Es mag vnter wei- lenzutreffen/ vnd auch wol fehlen. Man findet Katzen/ welche die Maulwuͤrf- fe meiſterlich fangen koͤnnen. Solche Katzen mag ein Haußwirth werth halten. Die Wieſel iſt den Maulwuͤrffen/ ſo wol als den Meuſen auffſetzig. Sie kreucht jhnen in die Loͤcher nach/ vnnd wo ſie hinder einen koͤmpt/ muß er herhalten. Friſt auch derſelben fleiſch/ derwegen ſtehet ſie jhnen gewaltig nach/ drumb ſie an oͤrten/ da ſie vnter dem Federviehe nicht ſchaden thun kan/ wol zu dulden. Das

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Zitationshilfe: Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungelius_maulwurff_1616/50>, abgerufen am 27.04.2024.