Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine §. 165. Jst das Getreide im höchsten Wer- §. 166. Gegen diesen Grundsaz wird ein §. 167. Wenn der Landwirth auf alle nur trag,
Allgemeine §. 165. Jſt das Getreide im hoͤchſten Wer- §. 166. Gegen dieſen Grundſaz wird ein §. 167. Wenn der Landwirth auf alle nur trag,
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Allgemeine
§. 165. Jſt das Getreide im hoͤchſten Wer-
the: ſo ſoll er den Dung aufs hoͤchſte vermeh-
ren und verbeſſern, und vorzuͤglich das Ge-
treid in groͤſter Menge bauen, welches den
hoͤchſten Werth hat. Eben dieſe Grundre-
geln ſoll er bei allen Nahrungs- und Hand-
lungspflanzen und Erzeugungen beobachten.
§. 166. Gegen dieſen Grundſaz wird ein
Einwurf gemacht; man ſagt: wenn nun
ein Jeder die theuerſten Erzeugun-
gen baut, ſo kann an andern noͤthi-
gen Stuͤcken Mangel entſtehen. Dieſer
Einwurf hat keinen Grund; denn wenn der
theuerſten Erzeugungen viel werden, ſo fal-
len ſie im Preiſe. Diejenigen aber, an wel-
chen Mangel iſt, ſteigen; daher werden lez-
tere ſo viel ſtaͤrker gebaut, ſo viel ſie am Wer-
the zunehmen; erſtere aber ſo viel weniger:
folglich ſchuͤzt eben mein obiger Grundſaz ge-
gen dieſen Einwurf.
§. 167. Wenn der Landwirth auf alle nur
moͤgliche, und auf die nuͤzlichſte Weiſe, ſei-
ne Nahrungsquelle zubereitet und gebaut hat:
ſo bekommt er auch den moͤglichſt hoͤchſten Er-
trag,
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Zitationshilfe: | Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/108>, abgerufen am 15.08.2024. |