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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Kunstwissenschaft
Wagen, Karren mit allem Zugehöre, Pfer-
degeräthe zum Reuten und Fahren, Ver-
vollkommnung des Schiffbaues und der bür-
gerlichen Baukunst, Erfindung mancherlei
Maschinen und Kunstwerke.

§. 193. Männer, die sich auf die Verfei-
nerung und Erhöhung der Seelenbedürfnisse
legten, die Begierde hatten, das wahre Gu-
te und Schöne in den Geschöpfen aufzusu-
chen, die Hunger nach Erfindung neuer
Wahrheiten bei sich empfanden; die sammel-
ten, was sie erfunden, und legten den Grund
zur Gelehrsamkeit. Auch diese brauchten
Werkzeuge zu Versuchen, sie brauchten Werk-
zeuge, ihre Erfahrungen und Wahrheiten auf
die Nachwelt zu bringen, sie bildeten ihre
Begriffe durch Züge ab, gruben sie in Stein
und Erz, machten sie mit Griffeln auf Wachs-
tafeln, auf Papierblätter und Baumrinden:
endlich entstand Papier, Feder, Dinte,
Schreibkunst, Buchdruckerei, Kupfersteche-
rei, und so fort.

§. 194. Ein Mensch, der auserordent-
liche Fähigkeiten hat, nach dem verbor-

genen
G 3

Kunſtwiſſenſchaft
Wagen, Karren mit allem Zugehoͤre, Pfer-
degeraͤthe zum Reuten und Fahren, Ver-
vollkommnung des Schiffbaues und der buͤr-
gerlichen Baukunſt, Erfindung mancherlei
Maſchinen und Kunſtwerke.

§. 193. Maͤnner, die ſich auf die Verfei-
nerung und Erhoͤhung der Seelenbeduͤrfniſſe
legten, die Begierde hatten, das wahre Gu-
te und Schoͤne in den Geſchoͤpfen aufzuſu-
chen, die Hunger nach Erfindung neuer
Wahrheiten bei ſich empfanden; die ſammel-
ten, was ſie erfunden, und legten den Grund
zur Gelehrſamkeit. Auch dieſe brauchten
Werkzeuge zu Verſuchen, ſie brauchten Werk-
zeuge, ihre Erfahrungen und Wahrheiten auf
die Nachwelt zu bringen, ſie bildeten ihre
Begriffe durch Zuͤge ab, gruben ſie in Stein
und Erz, machten ſie mit Griffeln auf Wachs-
tafeln, auf Papierblaͤtter und Baumrinden:
endlich entſtand Papier, Feder, Dinte,
Schreibkunſt, Buchdruckerei, Kupferſteche-
rei, und ſo fort.

§. 194. Ein Menſch, der auſerordent-
liche Faͤhigkeiten hat, nach dem verbor-

genen
G 3
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[101/0121] Kunſtwiſſenſchaft Wagen, Karren mit allem Zugehoͤre, Pfer- degeraͤthe zum Reuten und Fahren, Ver- vollkommnung des Schiffbaues und der buͤr- gerlichen Baukunſt, Erfindung mancherlei Maſchinen und Kunſtwerke. §. 193. Maͤnner, die ſich auf die Verfei- nerung und Erhoͤhung der Seelenbeduͤrfniſſe legten, die Begierde hatten, das wahre Gu- te und Schoͤne in den Geſchoͤpfen aufzuſu- chen, die Hunger nach Erfindung neuer Wahrheiten bei ſich empfanden; die ſammel- ten, was ſie erfunden, und legten den Grund zur Gelehrſamkeit. Auch dieſe brauchten Werkzeuge zu Verſuchen, ſie brauchten Werk- zeuge, ihre Erfahrungen und Wahrheiten auf die Nachwelt zu bringen, ſie bildeten ihre Begriffe durch Zuͤge ab, gruben ſie in Stein und Erz, machten ſie mit Griffeln auf Wachs- tafeln, auf Papierblaͤtter und Baumrinden: endlich entſtand Papier, Feder, Dinte, Schreibkunſt, Buchdruckerei, Kupferſteche- rei, und ſo fort. §. 194. Ein Menſch, der auſerordent- liche Faͤhigkeiten hat, nach dem verbor- genen G 3

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/121>, abgerufen am 27.11.2024.