Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Allgemeine

§. 416. Die Kunst- und Handwerkswirth-
schaft ist das zweite Hauptgewerb im Staa-
te. Jhre gröste Vollkommenheit besteht dar-
innen, wenn nüzliche Fabriken und Manu-
fakturen in gröster Menge, und mit gröstem
Nuzen im Staate blühen: derowegen soll
die Polizei sorgen, daß die Errichtung
derselben auf alle Weise begünstiget und
befördert werde, besonders aber sollen
alle rohe Erzeugungen des Landes so
sehr im Staate ausgearbeitet werden;
als möglich ist.

§. 417. Die Handlung, als der dritte
grose Gewerbstamm im Staate, macht erst
die beiden vorigen nüzlich, und bringt sie
durch Vermittelung einer guten Polizei auf
den Gipfel der Glückseligkeit. Daher ist es
nicht nur die Pflicht der Polizei, die
Handlung durch die beßten Mittel zu
unterstüzen und | empor zu bringen, son-
dern auch dieselbe auf alle mögliche Wei-
se zu erleichtern, und mit den andern
beiden Gewerben zu verbinden.

§. 418.
Allgemeine

§. 416. Die Kunſt- und Handwerkswirth-
ſchaft iſt das zweite Hauptgewerb im Staa-
te. Jhre groͤſte Vollkommenheit beſteht dar-
innen, wenn nuͤzliche Fabriken und Manu-
fakturen in groͤſter Menge, und mit groͤſtem
Nuzen im Staate bluͤhen: derowegen ſoll
die Polizei ſorgen, daß die Errichtung
derſelben auf alle Weiſe beguͤnſtiget und
befoͤrdert werde, beſonders aber ſollen
alle rohe Erzeugungen des Landes ſo
ſehr im Staate ausgearbeitet werden;
als moͤglich iſt.

§. 417. Die Handlung, als der dritte
groſe Gewerbſtamm im Staate, macht erſt
die beiden vorigen nuͤzlich, und bringt ſie
durch Vermittelung einer guten Polizei auf
den Gipfel der Gluͤckſeligkeit. Daher iſt es
nicht nur die Pflicht der Polizei, die
Handlung durch die beßten Mittel zu
unterſtuͤzen und | empor zu bringen, ſon-
dern auch dieſelbe auf alle moͤgliche Wei-
ſe zu erleichtern, und mit den andern
beiden Gewerben zu verbinden.

§. 418.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0228" n="208"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Allgemeine</hi> </fw><lb/>
            <p>§. 416. Die Kun&#x017F;t- und Handwerkswirth-<lb/>
&#x017F;chaft i&#x017F;t das zweite Hauptgewerb im Staa-<lb/>
te. Jhre gro&#x0364;&#x017F;te Vollkommenheit be&#x017F;teht dar-<lb/>
innen, wenn nu&#x0364;zliche Fabriken und Manu-<lb/>
fakturen in gro&#x0364;&#x017F;ter Menge, und mit gro&#x0364;&#x017F;tem<lb/>
Nuzen im Staate blu&#x0364;hen: <hi rendition="#fr">derowegen &#x017F;oll<lb/>
die Polizei &#x017F;orgen, daß die Errichtung<lb/>
der&#x017F;elben auf alle Wei&#x017F;e begu&#x0364;n&#x017F;tiget und<lb/>
befo&#x0364;rdert werde, be&#x017F;onders aber &#x017F;ollen<lb/>
alle rohe Erzeugungen des Landes &#x017F;o<lb/>
&#x017F;ehr im Staate ausgearbeitet werden;<lb/>
als mo&#x0364;glich i&#x017F;t.</hi></p><lb/>
            <p>§. 417. Die Handlung, als der dritte<lb/>
gro&#x017F;e Gewerb&#x017F;tamm im Staate, macht er&#x017F;t<lb/>
die beiden vorigen nu&#x0364;zlich, und bringt &#x017F;ie<lb/>
durch Vermittelung einer guten Polizei auf<lb/>
den Gipfel der Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit. <hi rendition="#fr">Daher i&#x017F;t es<lb/>
nicht nur die Pflicht der Polizei, die<lb/>
Handlung durch die beßten Mittel zu<lb/>
unter&#x017F;tu&#x0364;zen und | empor zu bringen, &#x017F;on-<lb/>
dern auch die&#x017F;elbe auf alle mo&#x0364;gliche Wei-<lb/>
&#x017F;e zu erleichtern, und mit den andern<lb/>
beiden Gewerben zu verbinden.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">§. 418.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[208/0228] Allgemeine §. 416. Die Kunſt- und Handwerkswirth- ſchaft iſt das zweite Hauptgewerb im Staa- te. Jhre groͤſte Vollkommenheit beſteht dar- innen, wenn nuͤzliche Fabriken und Manu- fakturen in groͤſter Menge, und mit groͤſtem Nuzen im Staate bluͤhen: derowegen ſoll die Polizei ſorgen, daß die Errichtung derſelben auf alle Weiſe beguͤnſtiget und befoͤrdert werde, beſonders aber ſollen alle rohe Erzeugungen des Landes ſo ſehr im Staate ausgearbeitet werden; als moͤglich iſt. §. 417. Die Handlung, als der dritte groſe Gewerbſtamm im Staate, macht erſt die beiden vorigen nuͤzlich, und bringt ſie durch Vermittelung einer guten Polizei auf den Gipfel der Gluͤckſeligkeit. Daher iſt es nicht nur die Pflicht der Polizei, die Handlung durch die beßten Mittel zu unterſtuͤzen und | empor zu bringen, ſon- dern auch dieſelbe auf alle moͤgliche Wei- ſe zu erleichtern, und mit den andern beiden Gewerben zu verbinden. §. 418.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/228
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/228>, abgerufen am 21.11.2024.