Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Landwirthschaft wirthschaft ist; sie ist die fruchtbare Mutterdes Ackerbaues, und zugleich vieler Aeste der Handwerker und Künste. §. 94. Das Hirtenleben der Menschen in §. 95. D 3
Landwirthſchaft wirthſchaft iſt; ſie iſt die fruchtbare Mutterdes Ackerbaues, und zugleich vieler Aeſte der Handwerker und Kuͤnſte. §. 94. Das Hirtenleben der Menſchen in §. 95. D 3
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Landwirthſchaft
wirthſchaft iſt; ſie iſt die fruchtbare Mutter
des Ackerbaues, und zugleich vieler Aeſte der
Handwerker und Kuͤnſte.
§. 94. Das Hirtenleben der Menſchen in
dieſem Zuſtande iſt umherſchweifend, die
Vermehrung und Zuſammenwohnung des
Viehes verurſachet, daß bald alles Futter
einer Gegend aufgezehrt iſt, folglich die Stel-
le veraͤndert werden muß; wann aber die
Menſchenmenge gegen das Land ein zu gro-
ſes Verhaͤltniß hat, ſo, daß nirgends mehr
Futter zu finden iſt, ſo ſuchen die Menſchen
durch Bearbeitung der Erde das Futter fuͤr
ihr Vieh zu veredlen und zu vermehren: die-
ſe Bearbeitung eines Stuͤckes bringt den Be-
griff des Eigenthumes in dem Bearbeiter des-
ſelben hervor, er beſchuͤzt es als ſein Eigen-
thum, baut ſich eine beſtaͤndigere Huͤtte da-
bei, und wird alſo im einfachſten Sinne ein
Landwirth. Es iſt alſo ſchon aus der
Geſchichte der Menſchheit gewiß, daß
der Futterbau und die Viehzucht die
Grundlage der Landwirthſchaft iſt.
§. 95.
D 3
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