den Gräd der Lockerheit so bestimme, damit die Pflanzen festen Stand haben mögen. Zweitens: muß der Dünger zur Pflanzennahrung geschickt gemacht, auf die nüzlichste Weise über dem Boden verspreiter, innig mit demselben ver- mischt, und also jeder Pflanze reichlich dargereicht werden.
§. 132. Wann der Boden zubereitet ist, so wird entweder der Saamen gesäet, oder die Pflanze gepflanzt, jenachdem es die Na- tur der Pflanze erfodert. Eben die Natur und die Eigenschaften derselben müssen be- stimmen, zu welcher Zeit der Boden zube- reitet, das Säen und Pflanzen geschehen, und auf welche Art es geschehen soll, das ist: wie tief und wie weit von einander die Saamenkörne oder die Pflanzen in die Erde gebracht werden müssen. Auf eben diesen Gründen beruht auch die fernere Behandlung des Bodens und der Pflanzen.
§. 133. Die Erziehung der Pflanzen besteht darinnen: daß man auf alle nur mög- liche Weise, und durch Natur gemäse Mit-
tel
E 4
Landwirthſchaft
den Graͤd der Lockerheit ſo beſtimme, damit die Pflanzen feſten Stand haben moͤgen. Zweitens: muß der Duͤnger zur Pflanzennahrung geſchickt gemacht, auf die nuͤzlichſte Weiſe uͤber dem Boden verſpreiter, innig mit demſelben ver- miſcht, und alſo jeder Pflanze reichlich dargereicht werden.
§. 132. Wann der Boden zubereitet iſt, ſo wird entweder der Saamen geſaͤet, oder die Pflanze gepflanzt, jenachdem es die Na- tur der Pflanze erfodert. Eben die Natur und die Eigenſchaften derſelben muͤſſen be- ſtimmen, zu welcher Zeit der Boden zube- reitet, das Saͤen und Pflanzen geſchehen, und auf welche Art es geſchehen ſoll, das iſt: wie tief und wie weit von einander die Saamenkoͤrne oder die Pflanzen in die Erde gebracht werden muͤſſen. Auf eben dieſen Gruͤnden beruht auch die fernere Behandlung des Bodens und der Pflanzen.
§. 133. Die Erziehung der Pflanzen beſteht darinnen: daß man auf alle nur moͤg- liche Weiſe, und durch Natur gemaͤſe Mit-
tel
E 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0091"n="71"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Landwirthſchaft</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">den Graͤd der Lockerheit ſo beſtimme,<lb/>
damit die Pflanzen feſten Stand haben<lb/>
moͤgen.</hi> Zweitens: <hirendition="#fr">muß der Duͤnger zur<lb/>
Pflanzennahrung geſchickt gemacht, auf<lb/>
die nuͤzlichſte Weiſe uͤber dem Boden<lb/>
verſpreiter, innig mit demſelben ver-<lb/>
miſcht, und alſo jeder Pflanze reichlich<lb/>
dargereicht werden.</hi></p><lb/><p>§. 132. Wann der Boden zubereitet iſt,<lb/>ſo wird entweder der Saamen geſaͤet, oder<lb/>
die Pflanze gepflanzt, jenachdem es die Na-<lb/>
tur der Pflanze erfodert. Eben die Natur<lb/>
und die Eigenſchaften derſelben muͤſſen be-<lb/>ſtimmen, zu welcher Zeit der Boden zube-<lb/>
reitet, das Saͤen und Pflanzen geſchehen,<lb/>
und auf welche Art es geſchehen ſoll, das<lb/>
iſt: wie tief und wie weit von einander die<lb/>
Saamenkoͤrne oder die Pflanzen in die Erde<lb/>
gebracht werden muͤſſen. Auf eben dieſen<lb/>
Gruͤnden beruht auch die fernere Behandlung<lb/>
des Bodens und der Pflanzen.</p><lb/><p>§. 133. <hirendition="#fr">Die Erziehung der Pflanzen</hi><lb/>
beſteht darinnen: daß man auf alle nur moͤg-<lb/>
liche Weiſe, und durch Natur gemaͤſe Mit-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">tel</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[71/0091]
Landwirthſchaft
den Graͤd der Lockerheit ſo beſtimme,
damit die Pflanzen feſten Stand haben
moͤgen. Zweitens: muß der Duͤnger zur
Pflanzennahrung geſchickt gemacht, auf
die nuͤzlichſte Weiſe uͤber dem Boden
verſpreiter, innig mit demſelben ver-
miſcht, und alſo jeder Pflanze reichlich
dargereicht werden.
§. 132. Wann der Boden zubereitet iſt,
ſo wird entweder der Saamen geſaͤet, oder
die Pflanze gepflanzt, jenachdem es die Na-
tur der Pflanze erfodert. Eben die Natur
und die Eigenſchaften derſelben muͤſſen be-
ſtimmen, zu welcher Zeit der Boden zube-
reitet, das Saͤen und Pflanzen geſchehen,
und auf welche Art es geſchehen ſoll, das
iſt: wie tief und wie weit von einander die
Saamenkoͤrne oder die Pflanzen in die Erde
gebracht werden muͤſſen. Auf eben dieſen
Gruͤnden beruht auch die fernere Behandlung
des Bodens und der Pflanzen.
§. 133. Die Erziehung der Pflanzen
beſteht darinnen: daß man auf alle nur moͤg-
liche Weiſe, und durch Natur gemaͤſe Mit-
tel
E 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/91>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.