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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.

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und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken.
dritte Art bestehet in dem Handel, der mit den eignen
Producten des Landes an auswärtige Völker getrieben
wird. Es ist vielleicht kein Volk, das eine Art dieses
Handels einzig und allein treibt. Gemeiniglich finden
alle drey Arten des Handels mit einander vermischt
statt. Allein die Güte der Handlung beruhet bloß auf
dem Verhältniß, in welchen diese dreyerley Arten des
Handels getrieben werden, und man kann den Vortheil
der Handlung nie gründlich einsehen, wenn man nicht
diese dreyerley Arten des Handels wohl auseinander setzet.

Die erste Art des Handels ist unstreitig eine sehr1) Fremde
Waaren zu
verbrauchen
und davor
Geld auszu-
führen ist ein
schädlicher
Handel.

schädliche Art der auswärtigen Commercien. Sie
verdienet hier kaum eine Erwähnung, da wir von blü-
henden und vortheilhaftigen auswärtigen Commercien
reden wollen. Wenn ein Volk ausländische Waaren
vor Geld kommen läßt, um sie selbst zu verbrauchen,
so treibet dieses Volk einen sehr nachtheiligen Handel:
und wenn dasselbe durch Bergwerke, oder auf andre
Art, keinen neuen Geldzufluß hat; so muß endlich die-
ses Volk in das äußerste Elend und Armuth gerathen.
Es muß endlich ein Zeitpunct kommen, da dieser schäd-
liche Handel von selbst aufhöret. Wenn es kein Geld
mehr hat, die Waaren der Ausländer zu bezahlen; so
nehmen diese Commercien von selbst ein trauriges Ende.
Selten wird ein Volk, wenn es nur in etwas klug ist,
diesen betrübten Zeitpunct abwarten. Es wird, wenn
es das allgemeine Elend, aus dem großen Geldmangel,
stark zu empfinden anfängt, alle ausländische Waaren

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und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken.
dritte Art beſtehet in dem Handel, der mit den eignen
Producten des Landes an auswaͤrtige Voͤlker getrieben
wird. Es iſt vielleicht kein Volk, das eine Art dieſes
Handels einzig und allein treibt. Gemeiniglich finden
alle drey Arten des Handels mit einander vermiſcht
ſtatt. Allein die Guͤte der Handlung beruhet bloß auf
dem Verhaͤltniß, in welchen dieſe dreyerley Arten des
Handels getrieben werden, und man kann den Vortheil
der Handlung nie gruͤndlich einſehen, wenn man nicht
dieſe dreyerley Arten des Handels wohl auseinander ſetzet.

Die erſte Art des Handels iſt unſtreitig eine ſehr1) Fremde
Waaren zu
verbrauchen
und davor
Geld auszu-
führen iſt ein
ſchädlicher
Handel.

ſchaͤdliche Art der auswaͤrtigen Commercien. Sie
verdienet hier kaum eine Erwaͤhnung, da wir von bluͤ-
henden und vortheilhaftigen auswaͤrtigen Commercien
reden wollen. Wenn ein Volk auslaͤndiſche Waaren
vor Geld kommen laͤßt, um ſie ſelbſt zu verbrauchen,
ſo treibet dieſes Volk einen ſehr nachtheiligen Handel:
und wenn daſſelbe durch Bergwerke, oder auf andre
Art, keinen neuen Geldzufluß hat; ſo muß endlich die-
ſes Volk in das aͤußerſte Elend und Armuth gerathen.
Es muß endlich ein Zeitpunct kommen, da dieſer ſchaͤd-
liche Handel von ſelbſt aufhoͤret. Wenn es kein Geld
mehr hat, die Waaren der Auslaͤnder zu bezahlen; ſo
nehmen dieſe Commercien von ſelbſt ein trauriges Ende.
Selten wird ein Volk, wenn es nur in etwas klug iſt,
dieſen betruͤbten Zeitpunct abwarten. Es wird, wenn
es das allgemeine Elend, aus dem großen Geldmangel,
ſtark zu empfinden anfaͤngt, alle auslaͤndiſche Waaren

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[23/0051] und dem Nutzen der Manuf. u. Fabriken. dritte Art beſtehet in dem Handel, der mit den eignen Producten des Landes an auswaͤrtige Voͤlker getrieben wird. Es iſt vielleicht kein Volk, das eine Art dieſes Handels einzig und allein treibt. Gemeiniglich finden alle drey Arten des Handels mit einander vermiſcht ſtatt. Allein die Guͤte der Handlung beruhet bloß auf dem Verhaͤltniß, in welchen dieſe dreyerley Arten des Handels getrieben werden, und man kann den Vortheil der Handlung nie gruͤndlich einſehen, wenn man nicht dieſe dreyerley Arten des Handels wohl auseinander ſetzet. Die erſte Art des Handels iſt unſtreitig eine ſehr ſchaͤdliche Art der auswaͤrtigen Commercien. Sie verdienet hier kaum eine Erwaͤhnung, da wir von bluͤ- henden und vortheilhaftigen auswaͤrtigen Commercien reden wollen. Wenn ein Volk auslaͤndiſche Waaren vor Geld kommen laͤßt, um ſie ſelbſt zu verbrauchen, ſo treibet dieſes Volk einen ſehr nachtheiligen Handel: und wenn daſſelbe durch Bergwerke, oder auf andre Art, keinen neuen Geldzufluß hat; ſo muß endlich die- ſes Volk in das aͤußerſte Elend und Armuth gerathen. Es muß endlich ein Zeitpunct kommen, da dieſer ſchaͤd- liche Handel von ſelbſt aufhoͤret. Wenn es kein Geld mehr hat, die Waaren der Auslaͤnder zu bezahlen; ſo nehmen dieſe Commercien von ſelbſt ein trauriges Ende. Selten wird ein Volk, wenn es nur in etwas klug iſt, dieſen betruͤbten Zeitpunct abwarten. Es wird, wenn es das allgemeine Elend, aus dem großen Geldmangel, ſtark zu empfinden anfaͤngt, alle auslaͤndiſche Waaren ver- 1) Fremde Waaren zu verbrauchen und davor Geld auszu- führen iſt ein ſchädlicher Handel. B 4

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/51>, abgerufen am 21.11.2024.