Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758.II. Absch. vom Zusammenh. der Manuf. sind also wohl der Arbeitsamkeit am zuträglichsten.Dieser Satz erfordert indessen eine Ausnahme bey ei- nem unfruchtbaren Lande. Hier haben die Menschen ohnedem Mühe sich zu ernehren; und die Beschaffen- heit, daß die Unterthanen wenig oder gar keine Abga- ben haben, kann einem solchen Lande fast nur allein Bewohner verschaffen. Die Schweitz hat den großen Fortgang den sie in diesem Jahrhunderte in denen Manufacturen gemacht hat großentheils der Beschaf- fenheit zu danken daß die Einwohner von allen Con- tributionen gänzlich frey sind. richtung der Abgaben kommt gar viel an. Es ist hier nicht die Stelle, zu zeigen, wie die Ab- cs
II. Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf. ſind alſo wohl der Arbeitſamkeit am zutraͤglichſten.Dieſer Satz erfordert indeſſen eine Ausnahme bey ei- nem unfruchtbaren Lande. Hier haben die Menſchen ohnedem Muͤhe ſich zu ernehren; und die Beſchaffen- heit, daß die Unterthanen wenig oder gar keine Abga- ben haben, kann einem ſolchen Lande faſt nur allein Bewohner verſchaffen. Die Schweitz hat den großen Fortgang den ſie in dieſem Jahrhunderte in denen Manufacturen gemacht hat großentheils der Beſchaf- fenheit zu danken daß die Einwohner von allen Con- tributionen gaͤnzlich frey ſind. richtung der Abgaben kommt gar viel an. Es iſt hier nicht die Stelle, zu zeigen, wie die Ab- cs
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0084" n="56"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf.</fw><lb/> ſind alſo wohl der Arbeitſamkeit am zutraͤglichſten.<lb/> Dieſer Satz erfordert indeſſen eine Ausnahme bey ei-<lb/> nem unfruchtbaren Lande. Hier haben die Menſchen<lb/> ohnedem Muͤhe ſich zu ernehren; und die Beſchaffen-<lb/> heit, daß die Unterthanen wenig oder gar keine Abga-<lb/> ben haben, kann einem ſolchen Lande faſt nur allein<lb/> Bewohner verſchaffen. Die Schweitz hat den großen<lb/> Fortgang den ſie in dieſem Jahrhunderte in denen<lb/> Manufacturen gemacht hat großentheils der Beſchaf-<lb/> fenheit zu danken daß die Einwohner von allen Con-<lb/> tributionen gaͤnzlich frey ſind.</p><lb/> <note place="left">Auf die Ein-<lb/> richtung der<lb/> Abgaben<lb/> kommt gar<lb/> viel an.</note> <p>Es iſt hier nicht die Stelle, zu zeigen, wie die Ab-<lb/> gaben, inſonderheit bey dem Eingange und Ausgan-<lb/> ge der Waaren eingerichtet ſeyn muͤſſen, wenn die<lb/> Manufacturen und Fabriken in Aufnahme kommen<lb/> ſollen. Dieſes gehoͤret zu denen eigentlichen Befoͤr-<lb/> derungsmitteln der Manufacturen und wird dannen-<lb/> hero in dem folgenden Abſchnitte ſeinen Platz finden.<lb/> Allein wir koͤnnen uns nicht entbrechen allhier in et-<lb/> was zu zeigen, wie ſehr es zu Befoͤrderung der Ma-<lb/> nufacturen und Fabriken darauf ankommt, auf was<lb/> vor einen Fuß die Abgaben gehoben, oder auf was<lb/> vor Gegenſtaͤnde ſie geleget werden. Man hat nur<lb/> dreyerley Gegenſtaͤnde der Contributionen, die unbe-<lb/> weglichen Guͤther, die beweglichen Guͤther, oder die<lb/> Waaren und die Perſonen der Unterthanen. Da<lb/> die Abgaben von denen unbeweglichen Guͤthern zu der<lb/> Beduͤrfniß eines Staats faſt niemals zureichen: ſo iſt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cs</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0084]
II. Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf.
ſind alſo wohl der Arbeitſamkeit am zutraͤglichſten.
Dieſer Satz erfordert indeſſen eine Ausnahme bey ei-
nem unfruchtbaren Lande. Hier haben die Menſchen
ohnedem Muͤhe ſich zu ernehren; und die Beſchaffen-
heit, daß die Unterthanen wenig oder gar keine Abga-
ben haben, kann einem ſolchen Lande faſt nur allein
Bewohner verſchaffen. Die Schweitz hat den großen
Fortgang den ſie in dieſem Jahrhunderte in denen
Manufacturen gemacht hat großentheils der Beſchaf-
fenheit zu danken daß die Einwohner von allen Con-
tributionen gaͤnzlich frey ſind.
Es iſt hier nicht die Stelle, zu zeigen, wie die Ab-
gaben, inſonderheit bey dem Eingange und Ausgan-
ge der Waaren eingerichtet ſeyn muͤſſen, wenn die
Manufacturen und Fabriken in Aufnahme kommen
ſollen. Dieſes gehoͤret zu denen eigentlichen Befoͤr-
derungsmitteln der Manufacturen und wird dannen-
hero in dem folgenden Abſchnitte ſeinen Platz finden.
Allein wir koͤnnen uns nicht entbrechen allhier in et-
was zu zeigen, wie ſehr es zu Befoͤrderung der Ma-
nufacturen und Fabriken darauf ankommt, auf was
vor einen Fuß die Abgaben gehoben, oder auf was
vor Gegenſtaͤnde ſie geleget werden. Man hat nur
dreyerley Gegenſtaͤnde der Contributionen, die unbe-
weglichen Guͤther, die beweglichen Guͤther, oder die
Waaren und die Perſonen der Unterthanen. Da
die Abgaben von denen unbeweglichen Guͤthern zu der
Beduͤrfniß eines Staats faſt niemals zureichen: ſo iſt
cs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/84 |
Zitationshilfe: | Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/84>, abgerufen am 16.02.2025. |