Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.zu verschiedenen Mahlen bewohnt gewesen. seitige Veränderung der Pole wiederum zum festen Lan-de geworden ist; so ist nach einer sehr langen Zwischen- zeit dieses feste Land abermahls von denen Menschen bevölkert und bewohnet worden. Alsdenn ist durch eine anderweitige Veränderung der Pole dieses feste Land noch einmahl zu dem Grunde des Meeres gewor- den, wobey alle menschliche und andere Creaturen ih- ren Untergang gefunden haben. Eine eben solche Ver- änderung hat alsdenn diesen Grund des Meeres noch einmahl zu dem festen Lande gemacht, und einer aber- mahligen Bewohnung von Menschen Platz gegeben. Diese Veränderungen haben sich mit unserm festen Lan- de, so viel wenigstens Europa betrifft, dreymahl er- eignet; und dieses ist es, was ich im gegenwärtigen Ab- schnitte zu erweisen mir vorgenommen habe. Alle Entdeckungen, die wir von der unterirrdi- dert P 3
zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen. ſeitige Veraͤnderung der Pole wiederum zum feſten Lan-de geworden iſt; ſo iſt nach einer ſehr langen Zwiſchen- zeit dieſes feſte Land abermahls von denen Menſchen bevoͤlkert und bewohnet worden. Alsdenn iſt durch eine anderweitige Veraͤnderung der Pole dieſes feſte Land noch einmahl zu dem Grunde des Meeres gewor- den, wobey alle menſchliche und andere Creaturen ih- ren Untergang gefunden haben. Eine eben ſolche Ver- aͤnderung hat alsdenn dieſen Grund des Meeres noch einmahl zu dem feſten Lande gemacht, und einer aber- mahligen Bewohnung von Menſchen Platz gegeben. Dieſe Veraͤnderungen haben ſich mit unſerm feſten Lan- de, ſo viel wenigſtens Europa betrifft, dreymahl er- eignet; und dieſes iſt es, was ich im gegenwaͤrtigen Ab- ſchnitte zu erweiſen mir vorgenommen habe. Alle Entdeckungen, die wir von der unterirrdi- dert P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0257" n="229"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.</hi></fw><lb/> ſeitige Veraͤnderung der Pole wiederum zum feſten Lan-<lb/> de geworden iſt; ſo iſt nach einer ſehr langen Zwiſchen-<lb/> zeit dieſes feſte Land abermahls von denen Menſchen<lb/> bevoͤlkert und bewohnet worden. Alsdenn iſt durch<lb/> eine anderweitige Veraͤnderung der Pole dieſes feſte<lb/> Land noch einmahl zu dem Grunde des Meeres gewor-<lb/> den, wobey alle menſchliche und andere Creaturen ih-<lb/> ren Untergang gefunden haben. Eine eben ſolche Ver-<lb/> aͤnderung hat alsdenn dieſen Grund des Meeres noch<lb/> einmahl zu dem feſten Lande gemacht, und einer aber-<lb/> mahligen Bewohnung von Menſchen Platz gegeben.<lb/> Dieſe Veraͤnderungen haben ſich mit unſerm feſten Lan-<lb/> de, ſo viel wenigſtens Europa betrifft, dreymahl er-<lb/> eignet; und dieſes iſt es, was ich im gegenwaͤrtigen Ab-<lb/> ſchnitte zu erweiſen mir vorgenommen habe.</p><lb/> <p>Alle Entdeckungen, die wir von der unterirrdi-<lb/> ſchen Beſchaffenheit des Erdcoͤrpers machen, geſchehen<lb/> nur zufaͤlliger Weiſe. Eine gewiſſe beſondere Be-<lb/> ſchaffenheit des Herzogthums Modena in Jtalien hat<lb/> Gelegenheit gegeben, daß wir von einer dreymahligen ver-<lb/> ſchiedenen Bewohnung der Oberflaͤche der Erde die zu-<lb/> verlaͤßigſten und uͤberzeugendſten Beweiſe und Kenn-<lb/> zeichen gefunden haben. Dieſes Herzogthum beſtehet<lb/> eigentlich in einer großen, ſich auf viele Meilen erſtre-<lb/> ckenden Ebene, welche von allen Seiten mit Gebirgen<lb/> eingeſchloſſen iſt. Jn dieſer ganzen Ebene oder plat-<lb/> ten Lande muß man ſehr tief, und wenigſtens hundert<lb/> und zwanzig Fuß eingraben, um ſich Brunnen zu ma-<lb/> chen, und darinnen Waſſer zu erlangen. Es iſt merk-<lb/> wuͤrdig, daß unter dieſem ganzen Herzogthume hun-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dert</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0257]
zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.
ſeitige Veraͤnderung der Pole wiederum zum feſten Lan-
de geworden iſt; ſo iſt nach einer ſehr langen Zwiſchen-
zeit dieſes feſte Land abermahls von denen Menſchen
bevoͤlkert und bewohnet worden. Alsdenn iſt durch
eine anderweitige Veraͤnderung der Pole dieſes feſte
Land noch einmahl zu dem Grunde des Meeres gewor-
den, wobey alle menſchliche und andere Creaturen ih-
ren Untergang gefunden haben. Eine eben ſolche Ver-
aͤnderung hat alsdenn dieſen Grund des Meeres noch
einmahl zu dem feſten Lande gemacht, und einer aber-
mahligen Bewohnung von Menſchen Platz gegeben.
Dieſe Veraͤnderungen haben ſich mit unſerm feſten Lan-
de, ſo viel wenigſtens Europa betrifft, dreymahl er-
eignet; und dieſes iſt es, was ich im gegenwaͤrtigen Ab-
ſchnitte zu erweiſen mir vorgenommen habe.
Alle Entdeckungen, die wir von der unterirrdi-
ſchen Beſchaffenheit des Erdcoͤrpers machen, geſchehen
nur zufaͤlliger Weiſe. Eine gewiſſe beſondere Be-
ſchaffenheit des Herzogthums Modena in Jtalien hat
Gelegenheit gegeben, daß wir von einer dreymahligen ver-
ſchiedenen Bewohnung der Oberflaͤche der Erde die zu-
verlaͤßigſten und uͤberzeugendſten Beweiſe und Kenn-
zeichen gefunden haben. Dieſes Herzogthum beſtehet
eigentlich in einer großen, ſich auf viele Meilen erſtre-
ckenden Ebene, welche von allen Seiten mit Gebirgen
eingeſchloſſen iſt. Jn dieſer ganzen Ebene oder plat-
ten Lande muß man ſehr tief, und wenigſtens hundert
und zwanzig Fuß eingraben, um ſich Brunnen zu ma-
chen, und darinnen Waſſer zu erlangen. Es iſt merk-
wuͤrdig, daß unter dieſem ganzen Herzogthume hun-
dert
P 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |