melsgegenden in denen Meeren und großen Ströhmen aufzuhalten pflegen. Dieses beweiset demnach unwi- dersprechlich, daß die jetzige Oberfläche von England ehedem in einer warmen und heißen Himmelsgegend gelegen haben müsse, und seit der Zeit in verschiede- nen Abwechselungen, bald zum Grunde des Meeres, bald zum festen Lande gedienet habe.
Die französischen Türkisse, die, ob man sie gleich von der neuen Grube nennet, dennoch sehr schön sind, verdienen hier einige Betrachtung. Sie werden in Frankreich funfzig Fuß tief unter der Erde im Sande gefunden, und ihre schöne blaue Türkißfarbe sowohl, als ihre ungemeine Härte, entstehet erst durch eine Art von Calcination im Feuer. Vorhero scheinen sie nichts als eine Art von versteinerten Knochen zu seyn. Der Herr von Reaumür hat durch die genauesten Versuche und Beobachtungen gefunden, daß sie wirk- lich ehedem dergleichen Knochen oder große Zähne ei- nes Thieres gewesen sind; obgleich das Geschlecht die- ser Thiere nicht hat ausgeforschet werden können, so, daß sie vermuthlich eine Art von Thieren gewesen sind, die heutiges Tages gar nicht mehr existiren b). Auch hier muß man einen sehr langen Zeitraum annehmen, da diese unbekannte Art von Thieren hier ihren Unter- gang und Grabstätte gefunden hat, ehe sie funfzig Fuß hoch mit Erde bedecket worden.
Es
b) Die schöne Abhandlung hiervon, welche der Herr von Reaumür bey der Academie der Wissenschaften zu Pa- ris vorgelesen hat, ist in dem alten Hamburger Maga- zin, in das Teutsche übersetzet, eingedruckt worden.
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unter der Erde.
melsgegenden in denen Meeren und großen Stroͤhmen aufzuhalten pflegen. Dieſes beweiſet demnach unwi- derſprechlich, daß die jetzige Oberflaͤche von England ehedem in einer warmen und heißen Himmelsgegend gelegen haben muͤſſe, und ſeit der Zeit in verſchiede- nen Abwechſelungen, bald zum Grunde des Meeres, bald zum feſten Lande gedienet habe.
Die franzoͤſiſchen Tuͤrkiſſe, die, ob man ſie gleich von der neuen Grube nennet, dennoch ſehr ſchoͤn ſind, verdienen hier einige Betrachtung. Sie werden in Frankreich funfzig Fuß tief unter der Erde im Sande gefunden, und ihre ſchoͤne blaue Tuͤrkißfarbe ſowohl, als ihre ungemeine Haͤrte, entſtehet erſt durch eine Art von Calcination im Feuer. Vorhero ſcheinen ſie nichts als eine Art von verſteinerten Knochen zu ſeyn. Der Herr von Reaumuͤr hat durch die genaueſten Verſuche und Beobachtungen gefunden, daß ſie wirk- lich ehedem dergleichen Knochen oder große Zaͤhne ei- nes Thieres geweſen ſind; obgleich das Geſchlecht die- ſer Thiere nicht hat ausgeforſchet werden koͤnnen, ſo, daß ſie vermuthlich eine Art von Thieren geweſen ſind, die heutiges Tages gar nicht mehr exiſtiren b). Auch hier muß man einen ſehr langen Zeitraum annehmen, da dieſe unbekannte Art von Thieren hier ihren Unter- gang und Grabſtaͤtte gefunden hat, ehe ſie funfzig Fuß hoch mit Erde bedecket worden.
Es
b) Die ſchoͤne Abhandlung hiervon, welche der Herr von Reaumuͤr bey der Academie der Wiſſenſchaften zu Pa- ris vorgeleſen hat, iſt in dem alten Hamburger Maga- zin, in das Teutſche uͤberſetzet, eingedruckt worden.
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unter der Erde.
melsgegenden in denen Meeren und großen Stroͤhmen
aufzuhalten pflegen. Dieſes beweiſet demnach unwi-
derſprechlich, daß die jetzige Oberflaͤche von England
ehedem in einer warmen und heißen Himmelsgegend
gelegen haben muͤſſe, und ſeit der Zeit in verſchiede-
nen Abwechſelungen, bald zum Grunde des Meeres,
bald zum feſten Lande gedienet habe.
Die franzoͤſiſchen Tuͤrkiſſe, die, ob man ſie gleich
von der neuen Grube nennet, dennoch ſehr ſchoͤn ſind,
verdienen hier einige Betrachtung. Sie werden in
Frankreich funfzig Fuß tief unter der Erde im Sande
gefunden, und ihre ſchoͤne blaue Tuͤrkißfarbe ſowohl,
als ihre ungemeine Haͤrte, entſtehet erſt durch eine Art
von Calcination im Feuer. Vorhero ſcheinen ſie
nichts als eine Art von verſteinerten Knochen zu ſeyn.
Der Herr von Reaumuͤr hat durch die genaueſten
Verſuche und Beobachtungen gefunden, daß ſie wirk-
lich ehedem dergleichen Knochen oder große Zaͤhne ei-
nes Thieres geweſen ſind; obgleich das Geſchlecht die-
ſer Thiere nicht hat ausgeforſchet werden koͤnnen, ſo,
daß ſie vermuthlich eine Art von Thieren geweſen ſind,
die heutiges Tages gar nicht mehr exiſtiren b). Auch
hier muß man einen ſehr langen Zeitraum annehmen,
da dieſe unbekannte Art von Thieren hier ihren Unter-
gang und Grabſtaͤtte gefunden hat, ehe ſie funfzig
Fuß hoch mit Erde bedecket worden.
Es
b) Die ſchoͤne Abhandlung hiervon, welche der Herr von
Reaumuͤr bey der Academie der Wiſſenſchaften zu Pa-
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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/289>, abgerufen am 16.07.2024.
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