Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.VIII. Abschn. Von den Versteinerungen Belgrad eine Brücke über die Donau bauen lassen,und daß einige Erdbeschreiber gemeldet hätten, daß von dieser Brücke noch einige Pfähle über das Wasser hervorragten. Da sowohl in dem mittlern Zeitalter als in neuern Zeiten dieser hervorragenden Pfähle in Schriften Erwähnung geschehen war; so konnte man nicht zweifeln, daß dieses nicht wirklich noch die Pfäh- le von des Trajans Brücke, und von keiner andern wären. Se. römisch-kaiserliche Majestät beehrten diesen Es fand sich bey der Sache die Schwürigkeit, daß daß
VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen Belgrad eine Bruͤcke uͤber die Donau bauen laſſen,und daß einige Erdbeſchreiber gemeldet haͤtten, daß von dieſer Bruͤcke noch einige Pfaͤhle uͤber das Waſſer hervorragten. Da ſowohl in dem mittlern Zeitalter als in neuern Zeiten dieſer hervorragenden Pfaͤhle in Schriften Erwaͤhnung geſchehen war; ſo konnte man nicht zweifeln, daß dieſes nicht wirklich noch die Pfaͤh- le von des Trajans Bruͤcke, und von keiner andern waͤren. Se. roͤmiſch-kaiſerliche Majeſtaͤt beehrten dieſen Es fand ſich bey der Sache die Schwuͤrigkeit, daß daß
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VIII. Abſchn. Von den Verſteinerungen
Belgrad eine Bruͤcke uͤber die Donau bauen laſſen,
und daß einige Erdbeſchreiber gemeldet haͤtten, daß
von dieſer Bruͤcke noch einige Pfaͤhle uͤber das Waſſer
hervorragten. Da ſowohl in dem mittlern Zeitalter
als in neuern Zeiten dieſer hervorragenden Pfaͤhle in
Schriften Erwaͤhnung geſchehen war; ſo konnte man
nicht zweifeln, daß dieſes nicht wirklich noch die Pfaͤh-
le von des Trajans Bruͤcke, und von keiner andern
waͤren.
Se. roͤmiſch-kaiſerliche Majeſtaͤt beehrten dieſen
Vorſchlag mit Dero Beyfall, und urtheileten, daß,
da man wuͤßte, daß dieſe Pfaͤhle damahls beynahe ſie-
benzehnhundert Jahr in der Erde, und zwar in ei-
nem feuchten Grunde geweſen waͤren; ſo koͤnnte man
aus der Maße, wie dieſe Pfaͤhle einen Fortgang in
der Verſteinerung gehabt haͤtten, mit ziemlicher Zu-
verlaͤßigkeit urtheilen, wie lange Zeit die Natur zur
Verſteinerung großer und ſtarker Staͤmme noͤthig haͤt-
te. Sie beſchloſſen demnach, einen von dieſen Pfaͤh-
len aus der Donau herausziehen, und nach Wien brin-
gen zu laſſen, damit derſelbe von denen Naturforſchern
gruͤndlich unterſuchet werden koͤnnte.
Es fand ſich bey der Sache die Schwuͤrigkeit, daß
dieſe Gegend, wo dieſe alten Ueberbleibſel von des
Trajans Bruͤcke ſeit dem Belgrader Frieden nicht
mehr zu denen oͤſterreichiſchen Staaten, ſondern zu
dem tuͤrkiſchen Gebiethe gehoͤrete. Se. kaiſerliche
Majeſtaͤt ließen ſich aber hierdurch nicht abhalten, der
Naturkunde dieſe Kenntniß zu verſchaffen. Sie lieſ-
ſen an Dero Geſandten nach Conſtantinopel ſchreiben,
daß
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