Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.Einleitung. desto weniger geschickt geworden seyn. Allein, derreichliche Antheil von Wasser, und ein weit geringe- rer Theil von Quecksilber oder Uhrstoff der Metalle, und von Oehl und brennlichem Wesen, den sie bey ihrer Losreißung von dem Sonnenklumpen noch bey sich hat- ten, machte die Planeten zu ihren Endzwecken desto fähiger. Quecksilber, Oehl und Wasser sind die drey unveränderlichen Hauptflüßigkeiten, welche durch ihre Thätigkeit, Bewegung und Creislauf aus der Er- de, die sich nur leidend verhält, alles erzeugen, bil- den, umformen und hervorbringen. Ehe ich aber dieses zeige, so müssen wir vorher die von dem Son- nenklumpen losgerissene Stücke, oder die Planeten, noch näher betrachten, und sie in ihrer Geschichte bis zu demjenigen Zustande begleiten, in welchem sie sich anitzo befinden. Als sich die gespaltenen Stücke von der Sonne der
Einleitung. deſto weniger geſchickt geworden ſeyn. Allein, derreichliche Antheil von Waſſer, und ein weit geringe- rer Theil von Queckſilber oder Uhrſtoff der Metalle, und von Oehl und brennlichem Weſen, den ſie bey ihrer Losreißung von dem Sonnenklumpen noch bey ſich hat- ten, machte die Planeten zu ihren Endzwecken deſto faͤhiger. Queckſilber, Oehl und Waſſer ſind die drey unveraͤnderlichen Hauptfluͤßigkeiten, welche durch ihre Thaͤtigkeit, Bewegung und Creislauf aus der Er- de, die ſich nur leidend verhaͤlt, alles erzeugen, bil- den, umformen und hervorbringen. Ehe ich aber dieſes zeige, ſo muͤſſen wir vorher die von dem Son- nenklumpen losgeriſſene Stuͤcke, oder die Planeten, noch naͤher betrachten, und ſie in ihrer Geſchichte bis zu demjenigen Zuſtande begleiten, in welchem ſie ſich anitzo befinden. Als ſich die geſpaltenen Stuͤcke von der Sonne der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0052" n="24"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Einleitung.</hi></fw><lb/> deſto weniger geſchickt geworden ſeyn. Allein, der<lb/> reichliche Antheil von Waſſer, und ein weit geringe-<lb/> rer Theil von Queckſilber oder Uhrſtoff der Metalle, und<lb/> von Oehl und brennlichem Weſen, den ſie bey ihrer<lb/> Losreißung von dem Sonnenklumpen noch bey ſich hat-<lb/> ten, machte die Planeten zu ihren Endzwecken deſto<lb/> faͤhiger. Queckſilber, Oehl und Waſſer ſind die drey<lb/> unveraͤnderlichen Hauptfluͤßigkeiten, welche durch ihre<lb/> Thaͤtigkeit, Bewegung und Creislauf aus der Er-<lb/> de, die ſich nur leidend verhaͤlt, alles erzeugen, bil-<lb/> den, umformen und hervorbringen. Ehe ich aber<lb/> dieſes zeige, ſo muͤſſen wir vorher die von dem Son-<lb/> nenklumpen losgeriſſene Stuͤcke, oder die Planeten,<lb/> noch naͤher betrachten, und ſie in ihrer Geſchichte bis<lb/> zu demjenigen Zuſtande begleiten, in welchem ſie ſich<lb/> anitzo befinden.</p><lb/> <p>Als ſich die geſpaltenen Stuͤcke von der Sonne<lb/> losgeriſſen; ſo geſchah ſolches bey jedem Planeten bis<lb/> zu einer ſolchen Entfernung von der Sonne, als es<lb/> der Groͤße ihrer Coͤrper und ihrer Beſchaffenheit an<lb/> Waſſer gemaͤß war. Die kleinſten dieſer Weltcoͤrper<lb/> blieben am naͤchſten bey der Sonne, ſowohl, weil ſie<lb/> wegen ihrer geringeren Schwehre nicht weit ſtuͤrzen<lb/> konnten, als weil die anziehende Kraft der Sonne<lb/> deſto leichter vermoͤgend war, ſie an ſich zu halten.<lb/> Wir ſehen dannenhero den Mercurium und die Venus<lb/> am naͤchſten bey der Sonne; die groͤßten Weltcoͤrper<lb/> aber, als der Saturn und der Jupiter, ſtuͤrzten am<lb/> weiteſten, ſo wie hingegen die mittlern, als der Mars<lb/> und unſere Erde, auch in einer mittlern Entfernung<lb/> verblieben. Wenn die Entfernung der Planeten von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0052]
Einleitung.
deſto weniger geſchickt geworden ſeyn. Allein, der
reichliche Antheil von Waſſer, und ein weit geringe-
rer Theil von Queckſilber oder Uhrſtoff der Metalle, und
von Oehl und brennlichem Weſen, den ſie bey ihrer
Losreißung von dem Sonnenklumpen noch bey ſich hat-
ten, machte die Planeten zu ihren Endzwecken deſto
faͤhiger. Queckſilber, Oehl und Waſſer ſind die drey
unveraͤnderlichen Hauptfluͤßigkeiten, welche durch ihre
Thaͤtigkeit, Bewegung und Creislauf aus der Er-
de, die ſich nur leidend verhaͤlt, alles erzeugen, bil-
den, umformen und hervorbringen. Ehe ich aber
dieſes zeige, ſo muͤſſen wir vorher die von dem Son-
nenklumpen losgeriſſene Stuͤcke, oder die Planeten,
noch naͤher betrachten, und ſie in ihrer Geſchichte bis
zu demjenigen Zuſtande begleiten, in welchem ſie ſich
anitzo befinden.
Als ſich die geſpaltenen Stuͤcke von der Sonne
losgeriſſen; ſo geſchah ſolches bey jedem Planeten bis
zu einer ſolchen Entfernung von der Sonne, als es
der Groͤße ihrer Coͤrper und ihrer Beſchaffenheit an
Waſſer gemaͤß war. Die kleinſten dieſer Weltcoͤrper
blieben am naͤchſten bey der Sonne, ſowohl, weil ſie
wegen ihrer geringeren Schwehre nicht weit ſtuͤrzen
konnten, als weil die anziehende Kraft der Sonne
deſto leichter vermoͤgend war, ſie an ſich zu halten.
Wir ſehen dannenhero den Mercurium und die Venus
am naͤchſten bey der Sonne; die groͤßten Weltcoͤrper
aber, als der Saturn und der Jupiter, ſtuͤrzten am
weiteſten, ſo wie hingegen die mittlern, als der Mars
und unſere Erde, auch in einer mittlern Entfernung
verblieben. Wenn die Entfernung der Planeten von
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |