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Justi, Carl: Diego Velazquez und sein Jahrhundert. Bd. 2. Bonn, 1888.

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Die Widmung dieses Buchs an KAISER FRIEDRICH,
welche an der Spitze des ersten Bandes steht, war von dem
hochseligen Monarchen noch in Schloss Friedrichskron huldvoll
angenommen worden. Jener Theil war damals bereit zur Ueber-
reichung.
Der erste Wunsch der Widmung reichte indess mehrere
Jahre zurück, in die Zeit der spanischen Reise des damaligen
Kronprinzen. Der Verfasser erhielt von einem Bekannten in Madrid
Mittheilungen welche geeignet waren, einen solchen Gedanken
nahezulegen. Danach hatten die Gemälde des Velazquez im
Museum des Prado den hohen Gast König Alfonso XII mehr
als alle andern Meisterwerke der weltberühmten Galerie ge-
gefesselt, er hatte Bemerkungen über die Hauptwerke nieder-
geschrieben und auch für eine damals in Aussicht stehende Ver-
öffentlichung über den spanischen Maler sich interessirt. Der
inzwischen verstorbene Schriftsteller, welcher diese, übrigens von
der vorliegenden im Plan sehr verschiedene Arbeit vorbereitete,
schrieb mir am 3. December 1883: "Ich hatte gestern die Ehre
von König D. Alfonso dem Prinzen vorgestellt zu werden, der sich
lange mit mir über unser Pradomuseum unterhielt. Der Prinz ist
ganz entzückt von Velazquez, der ihm ausserordentlich gefallen hat,
er hat sich Aufzeichnungen über einige seiner Werke gemacht." *)
Durch eine seltsame Fügung ist es gekommen, dass der
Name des edlen Fürsten und warmen Freundes der Kunst ein
Buch ziert, das er nicht mehr gesehen hat.


*) Yo tuve ayer el honor de que el Rey Don Alfonso me presentase al
Principe, y que este hablara conmigo largo rato de nuestro Museo del Prado. El
Principe esta entusiasmado con Velazquez, que le ha gustado extraordinariamente,
y ha tomado apuntes de algunos de sus cuadros.

Die Widmung dieses Buchs an KAISER FRIEDRICH,
welche an der Spitze des ersten Bandes steht, war von dem
hochseligen Monarchen noch in Schloss Friedrichskron huldvoll
angenommen worden. Jener Theil war damals bereit zur Ueber-
reichung.
Der erste Wunsch der Widmung reichte indess mehrere
Jahre zurück, in die Zeit der spanischen Reise des damaligen
Kronprinzen. Der Verfasser erhielt von einem Bekannten in Madrid
Mittheilungen welche geeignet waren, einen solchen Gedanken
nahezulegen. Danach hatten die Gemälde des Velazquez im
Museum des Prado den hohen Gast König Alfonso XII mehr
als alle andern Meisterwerke der weltberühmten Galerie ge-
gefesselt, er hatte Bemerkungen über die Hauptwerke nieder-
geschrieben und auch für eine damals in Aussicht stehende Ver-
öffentlichung über den spanischen Maler sich interessirt. Der
inzwischen verstorbene Schriftsteller, welcher diese, übrigens von
der vorliegenden im Plan sehr verschiedene Arbeit vorbereitete,
schrieb mir am 3. December 1883: „Ich hatte gestern die Ehre
von König D. Alfonso dem Prinzen vorgestellt zu werden, der sich
lange mit mir über unser Pradomuseum unterhielt. Der Prinz ist
ganz entzückt von Velazquez, der ihm ausserordentlich gefallen hat,
er hat sich Aufzeichnungen über einige seiner Werke gemacht.“ *)
Durch eine seltsame Fügung ist es gekommen, dass der
Name des edlen Fürsten und warmen Freundes der Kunst ein
Buch ziert, das er nicht mehr gesehen hat.


*) Yo tuve ayer el honor de que el Rey Don Alfonso me presentase al
Principe, y que este hablara conmigo largo rato de nuestro Museo del Prado. El
Principe está entusiasmado con Velazquez, que le ha gustado extraordinariamente,
y ha tomado apuntes de algunos de sus cuadros.
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Zitationshilfe: Justi, Carl: Diego Velazquez und sein Jahrhundert. Bd. 2. Bonn, 1888, S. [V]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_velazquez02_1888/15>, abgerufen am 21.11.2024.