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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.

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Kämpfers Geschichte von Japan. Erstes Buch.
Suugu.
Tab.
IX.
Fig.
3.

Diesen fügen sie noch bei zwei andere Ungeheur: deren eins, Suugu genant,
einem Leoparden in allem gleichet, es trägt aber über der Brust zwei Geweihe, welche hin-
terwärts zu beiden Seiten wie Flügel abstehen.

Kaitsu.
Tab.
IX.
Fig.
4.

Das andere, Kaitsu oder Kaisai genant, ist einem Fuchs ähnlich, aber über
der Brust mit abstehenden Geweihen, auf dem Haupte mit einem Horn, und längst dem
Rücken mit einer Reihe breiter Stacheln, wie ein Crocodil, versehen.

Tats dria.
Tab.
IX.
Fig.
5.

Tats dria oder Dsja, ein gemeiner Drache, von welchem in ihren Götter- und
Heldengeschichten viele Märchens vorkommen. Man glaubt, daß diese Drachen im Grunde
des Meers, als in ihrer eignen Welt, sich aufhalten. Man bildet sie ab wie große
Schlangen, und vierfüßig, und schuppigt wie einen Crocodil; der Rükgrad ist der Länge
nach mit Stacheln besezt, das Haupt monströs und schreklich, und der Schwanz endigt sich,
beim japanischen Drachen, in ein kurzes zweischneidiges Schwerdt. Die japanischen Kai-
ser gebrauchen bisweilen auf ihrem Leibgeräth, als Säbeln, Messern und andern Sachen
zu ihrem Kenzeichen die Figur dieses Drachens; dessen rechter Fus ein rundes Kleinod oder
Perle fasset. Jeder Fus hat aber nur drei Klauen, zum Unterscheid des sinesischen Hof-
drachens, welcher mit fünf Klauen versehen ist.

Tats maki.
Tab.
IX.
Fig.
6.

Tats maki, ein Drache mit einem nachschleppenden Wasserschwanze; von dem
sie glauben, daß er aus dem Meere in die Luft auffahre, und die Wasserdrehungen, bei uns
eine Wasserhose genant, verursache. Man sieht diese Erscheinungen oft auf dieser wüsten
See, und sie ziehen sich aus derselben bisweilen einen Strich über das Land weg.

Foo.

Foo, ein vortreflich schöner und sehr großer Paradiesvogel, dem Phönix nicht
ungleich; er läst sich aus der Luft auf die Erde nieder, wenn ein hocherleuchteter Kaiser,
oder ein anderer Sesin geboren wird. Dies wird bei diesen Völkern als eine reine Wahr-
heit geschrieben und geglaubt. (Tab. IX. Fig. 7. der sinesische, und Fig. 8. der japani-
sche Foo.) Jezt wollen wir von den erdichteten Thieren zu den wirklichen übergehen.

Vier-
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch.
Suugu.
Tab.
IX.
Fig.
3.

Dieſen fuͤgen ſie noch bei zwei andere Ungeheur: deren eins, Suugu genant,
einem Leoparden in allem gleichet, es traͤgt aber uͤber der Bruſt zwei Geweihe, welche hin-
terwaͤrts zu beiden Seiten wie Fluͤgel abſtehen.

Kaitſu.
Tab.
IX.
Fig.
4.

Das andere, Kaitſu oder Kaiſai genant, iſt einem Fuchs aͤhnlich, aber uͤber
der Bruſt mit abſtehenden Geweihen, auf dem Haupte mit einem Horn, und laͤngſt dem
Ruͤcken mit einer Reihe breiter Stacheln, wie ein Crocodil, verſehen.

Tats dria.
Tab.
IX.
Fig.
5.

Tats dria oder Dſja, ein gemeiner Drache, von welchem in ihren Goͤtter- und
Heldengeſchichten viele Maͤrchens vorkommen. Man glaubt, daß dieſe Drachen im Grunde
des Meers, als in ihrer eignen Welt, ſich aufhalten. Man bildet ſie ab wie große
Schlangen, und vierfuͤßig, und ſchuppigt wie einen Crocodil; der Ruͤkgrad iſt der Laͤnge
nach mit Stacheln beſezt, das Haupt monſtroͤs und ſchreklich, und der Schwanz endigt ſich,
beim japaniſchen Drachen, in ein kurzes zweiſchneidiges Schwerdt. Die japaniſchen Kai-
ſer gebrauchen bisweilen auf ihrem Leibgeraͤth, als Saͤbeln, Meſſern und andern Sachen
zu ihrem Kenzeichen die Figur dieſes Drachens; deſſen rechter Fus ein rundes Kleinod oder
Perle faſſet. Jeder Fus hat aber nur drei Klauen, zum Unterſcheid des ſineſiſchen Hof-
drachens, welcher mit fuͤnf Klauen verſehen iſt.

Tats maki.
Tab.
IX.
Fig.
6.

Tats maki, ein Drache mit einem nachſchleppenden Waſſerſchwanze; von dem
ſie glauben, daß er aus dem Meere in die Luft auffahre, und die Waſſerdrehungen, bei uns
eine Waſſerhoſe genant, verurſache. Man ſieht dieſe Erſcheinungen oft auf dieſer wuͤſten
See, und ſie ziehen ſich aus derſelben bisweilen einen Strich uͤber das Land weg.

Foo.

Foo, ein vortreflich ſchoͤner und ſehr großer Paradiesvogel, dem Phoͤnix nicht
ungleich; er laͤſt ſich aus der Luft auf die Erde nieder, wenn ein hocherleuchteter Kaiſer,
oder ein anderer Seſin geboren wird. Dies wird bei dieſen Voͤlkern als eine reine Wahr-
heit geſchrieben und geglaubt. (Tab. IX. Fig. 7. der ſineſiſche, und Fig. 8. der japani-
ſche Foo.) Jezt wollen wir von den erdichteten Thieren zu den wirklichen uͤbergehen.

Vier-
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[140/0228] Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch. Suugu. Dieſen fuͤgen ſie noch bei zwei andere Ungeheur: deren eins, Suugu genant, einem Leoparden in allem gleichet, es traͤgt aber uͤber der Bruſt zwei Geweihe, welche hin- terwaͤrts zu beiden Seiten wie Fluͤgel abſtehen. Kaitſu. Das andere, Kaitſu oder Kaiſai genant, iſt einem Fuchs aͤhnlich, aber uͤber der Bruſt mit abſtehenden Geweihen, auf dem Haupte mit einem Horn, und laͤngſt dem Ruͤcken mit einer Reihe breiter Stacheln, wie ein Crocodil, verſehen. Tats dria. Tats dria oder Dſja, ein gemeiner Drache, von welchem in ihren Goͤtter- und Heldengeſchichten viele Maͤrchens vorkommen. Man glaubt, daß dieſe Drachen im Grunde des Meers, als in ihrer eignen Welt, ſich aufhalten. Man bildet ſie ab wie große Schlangen, und vierfuͤßig, und ſchuppigt wie einen Crocodil; der Ruͤkgrad iſt der Laͤnge nach mit Stacheln beſezt, das Haupt monſtroͤs und ſchreklich, und der Schwanz endigt ſich, beim japaniſchen Drachen, in ein kurzes zweiſchneidiges Schwerdt. Die japaniſchen Kai- ſer gebrauchen bisweilen auf ihrem Leibgeraͤth, als Saͤbeln, Meſſern und andern Sachen zu ihrem Kenzeichen die Figur dieſes Drachens; deſſen rechter Fus ein rundes Kleinod oder Perle faſſet. Jeder Fus hat aber nur drei Klauen, zum Unterſcheid des ſineſiſchen Hof- drachens, welcher mit fuͤnf Klauen verſehen iſt. Tats maki. Tats maki, ein Drache mit einem nachſchleppenden Waſſerſchwanze; von dem ſie glauben, daß er aus dem Meere in die Luft auffahre, und die Waſſerdrehungen, bei uns eine Waſſerhoſe genant, verurſache. Man ſieht dieſe Erſcheinungen oft auf dieſer wuͤſten See, und ſie ziehen ſich aus derſelben bisweilen einen Strich uͤber das Land weg. Foo. Foo, ein vortreflich ſchoͤner und ſehr großer Paradiesvogel, dem Phoͤnix nicht ungleich; er laͤſt ſich aus der Luft auf die Erde nieder, wenn ein hocherleuchteter Kaiſer, oder ein anderer Seſin geboren wird. Dies wird bei dieſen Voͤlkern als eine reine Wahr- heit geſchrieben und geglaubt. (Tab. IX. Fig. 7. der ſineſiſche, und Fig. 8. der japani- ſche Foo.) Jezt wollen wir von den erdichteten Thieren zu den wirklichen uͤbergehen. Vier-

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/228>, abgerufen am 21.11.2024.