Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Erstes Kapitel. Namen der Götter, Gottmenschen und Kaiser, welche in den japanischen Chroniken als die ersten Beherscher des Reichs angegeben sind. Um die Meinungen der Japaner über den ersten Ursprung ihrer Nation, die sie als Die erste und fabelhafte Epoche der japanischen Regierung gehet weit über rer X 2
Erſtes Kapitel. Namen der Goͤtter, Gottmenſchen und Kaiſer, welche in den japaniſchen Chroniken als die erſten Beherſcher des Reichs angegeben ſind. Um die Meinungen der Japaner uͤber den erſten Urſprung ihrer Nation, die ſie als Die erſte und fabelhafte Epoche der japaniſchen Regierung gehet weit uͤber rer X 2
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Erſtes Kapitel.
Namen der Goͤtter, Gottmenſchen und Kaiſer, welche
in den japaniſchen Chroniken als die erſten Beherſcher
des Reichs angegeben ſind.
Um die Meinungen der Japaner uͤber den erſten Urſprung ihrer Nation, die ſie als
im Lande ſelbſt entſtanden angeben, und die verſchiedne Folgen ihrer Kaiſer deſto
begreiflicher zu machen, habe ich noͤthig gefunden, die ganze Geſchichte und Chro-
nologie von Japan in drei Epochen abzutheilen, die fabelhafte nemlich, die zweifelhafte
und die gewiſſe.
Die erſte und fabelhafte Epoche der japaniſchen Regierung gehet weit uͤber
die Schoͤpfung, wie ſie in der heiligen Schrift angeſezt iſt. Sie geben nemlich vor, daß
Japan eine lange Zeit unter der Regierung der ſieben himliſchen Geiſter oder unbe-
fleiſchten Goͤtter, welche ſie nennen Ten Dſin Sitzi Dai, das iſt, der himliſchen
Goͤtter ſieben Geſchlechte, deren jedes eine große Anzahl Jahre regierte, geſtanden habe.
Dieſe japaniſche Goͤtterhiſtorie iſt ſehr uͤberhaͤuft mit ſonderbaren und wunderbaren Bege-
benheiten und großen blutigen Kriegen, welche ihrem Vorgeben nach in dieſem erſten Al-
ter der japaniſchen Welt ſich ſollen zugetragen haben. Die zwei chronologiſchen Autoren,
welchen ich in Beſchreibung dieſer Hiſtorie gefolgt bin, erwaͤhnen nur ihrer Namen mit der
Nachricht, daß die drei erſten nicht beweibet, ſondern unverheirathet geweſen waͤren, die
vier lezteren aber haͤtten ein jeder ſeine Gemalin gehabt, welche zugleich Mitgenoſſen in ih-
rer
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