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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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Kämpfers Geschichte von Japan. Fünftes Buch.
sche Wassermeilen, oder etwg 461/2 Deutsche Meilen, und sind alle die genanten Oerter
solche, wo man sicher zu Anker kommen kan, wiewol man sie im Vorbeisegeln auf eine
halbe oder ganze Meile meistens zur linken Hand an dem festen Lande liegen lässet.

Jch halte es für unnöthig, die übrigen sich vorfindenden Oerter, Hafen, Jnseln,
Berge, kleinen Städte, Flecken und Dörfer zu benennen, weil sie auf der algemeinen
Charte sowol als auf der besondern von unsrer Reise (Tab. XXIV.) bemerkt sind.

Bei der Abfahrt von Simonosecki wird das Schif anfangs auf einige Meilen, be-
vor es in die ofnere See komt, verschiedentlich gelenkt, hierauf geht es den halben Weg
südlich, dann aber nordlicher und allezeit ziemlich krum, weil so viele unzählbare Jnseln,
deren einige mit Hafen und Dörfern versehen, und bis zu ihren Spitzen kultivirt, andere
aber ganz unfruchtbar und unbewohnt sind, bald zur rechten bald zur linken Hand umfah-
ren werden müssen.

Es liegt aber Osacka von Simonosecki den gleichen Strich ins Ost nach Norden,
welches zu Verbesserung der Charte *) zu merken, und finde ich eine Abweichung des Mag-
nets gegen Osten von fünf Graden. Das feste Land Nipon bleibt uns in unserer Fahrt auf
eine oder etliche Meilen zur Linken, die Provinz Busjen und Bungo der Jnsel Saikokf
aber zur rechten Hand, darnach die große Jnsel Tsikokf, und dann die kleinere Jnsel
und Provinz Awa.

Unter einem günstigen und mit Staubregen vermischten Winde segelten wir inner-
halb zwei Meilen ein beim Dorfe Tamiora gelegenes Palais vorbei, worinnen die nach
und vom Hofe reisende Herren logiren; und nach fünf Meilen kamen wir zu dem Dorfe und
dem ansehnlichen Berge Motto Jamma. Die See wurde hier geraumiger, weil
Saikokf zur rechten Hand ablief, und Nipon sich in eine weite Bucht krümmete. Bei-
nahe hundert Schiffe trafen wir hier unter Segel an, welche diese Tage über wegen des wi-
drigen Ostwindes vor Anker lagen, und die wir, mit Volk und Segeln besser versehen,
noch alle vor Abend eingeholt hatten. Nach 18 Meilen kam uns Saikokf aus dem Gesichte,
dagegen wir vor uns die ziemlich große Jnsel Jwoissima, darauf aber am festen Lande
den hohen Berg Cassado Jamma, der noch 10 Meilen von Caminosecki entlegen ist, ent-
dekten. Zur rechten Hand sahen wir die hohen Schneegebürge der Provinz Jjo auf der gro-
ßen Jnsel Tsikokf, welche aus vier großen Fürstenthümern besteht, und 70 Japanische
Meilen in der Länge gerechnet wird. Hiernächst stießen uns die theils aus der See hervor-
stehende theils nicht zu sehende gefährliche Klippen Sso Sjino Kso (d. i. Kochs Koth
genant **)) auf, vor welchen sich die Schiffer wohl vorzusehen haben. Bald darauf geriethen

wir
*) [Spaltenumbruch] Anf welcher also Osacca etwas zu südlich angesezt ist.
**) [Spaltenumbruch] Hat die Engl. Uebers. nicht.

Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch.
ſche Waſſermeilen, oder etwg 46½ Deutſche Meilen, und ſind alle die genanten Oerter
ſolche, wo man ſicher zu Anker kommen kan, wiewol man ſie im Vorbeiſegeln auf eine
halbe oder ganze Meile meiſtens zur linken Hand an dem feſten Lande liegen laͤſſet.

Jch halte es fuͤr unnoͤthig, die uͤbrigen ſich vorfindenden Oerter, Hafen, Jnſeln,
Berge, kleinen Staͤdte, Flecken und Doͤrfer zu benennen, weil ſie auf der algemeinen
Charte ſowol als auf der beſondern von unſrer Reiſe (Tab. XXIV.) bemerkt ſind.

Bei der Abfahrt von Simonoſecki wird das Schif anfangs auf einige Meilen, be-
vor es in die ofnere See komt, verſchiedentlich gelenkt, hierauf geht es den halben Weg
ſuͤdlich, dann aber nordlicher und allezeit ziemlich krum, weil ſo viele unzaͤhlbare Jnſeln,
deren einige mit Hafen und Doͤrfern verſehen, und bis zu ihren Spitzen kultivirt, andere
aber ganz unfruchtbar und unbewohnt ſind, bald zur rechten bald zur linken Hand umfah-
ren werden muͤſſen.

Es liegt aber Oſacka von Simonoſecki den gleichen Strich ins Oſt nach Norden,
welches zu Verbeſſerung der Charte *) zu merken, und finde ich eine Abweichung des Mag-
nets gegen Oſten von fuͤnf Graden. Das feſte Land Nipon bleibt uns in unſerer Fahrt auf
eine oder etliche Meilen zur Linken, die Provinz Buſjen und Bungo der Jnſel Saikokf
aber zur rechten Hand, darnach die große Jnſel Tſikokf, und dann die kleinere Jnſel
und Provinz Awa.

Unter einem guͤnſtigen und mit Staubregen vermiſchten Winde ſegelten wir inner-
halb zwei Meilen ein beim Dorfe Tamiora gelegenes Palais vorbei, worinnen die nach
und vom Hofe reiſende Herren logiren; und nach fuͤnf Meilen kamen wir zu dem Dorfe und
dem anſehnlichen Berge Motto Jamma. Die See wurde hier geraumiger, weil
Saikokf zur rechten Hand ablief, und Nipon ſich in eine weite Bucht kruͤmmete. Bei-
nahe hundert Schiffe trafen wir hier unter Segel an, welche dieſe Tage uͤber wegen des wi-
drigen Oſtwindes vor Anker lagen, und die wir, mit Volk und Segeln beſſer verſehen,
noch alle vor Abend eingeholt hatten. Nach 18 Meilen kam uns Saikokf aus dem Geſichte,
dagegen wir vor uns die ziemlich große Jnſel Jwoiſſima, darauf aber am feſten Lande
den hohen Berg Caſſado Jamma, der noch 10 Meilen von Caminoſecki entlegen iſt, ent-
dekten. Zur rechten Hand ſahen wir die hohen Schneegebuͤrge der Provinz Jjo auf der gro-
ßen Jnſel Tſikokf, welche aus vier großen Fuͤrſtenthuͤmern beſteht, und 70 Japaniſche
Meilen in der Laͤnge gerechnet wird. Hiernaͤchſt ſtießen uns die theils aus der See hervor-
ſtehende theils nicht zu ſehende gefaͤhrliche Klippen Sſo Sjino Kſo (d. i. Kochs Koth
genant **)) auf, vor welchen ſich die Schiffer wohl vorzuſehen haben. Bald darauf geriethen

wir
*) [Spaltenumbruch] Anf welcher alſo Oſacca etwas zu ſuͤdlich angeſezt iſt.
**) [Spaltenumbruch] Hat die Engl. Ueberſ. nicht.
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[214/0236] Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch. ſche Waſſermeilen, oder etwg 46½ Deutſche Meilen, und ſind alle die genanten Oerter ſolche, wo man ſicher zu Anker kommen kan, wiewol man ſie im Vorbeiſegeln auf eine halbe oder ganze Meile meiſtens zur linken Hand an dem feſten Lande liegen laͤſſet. Jch halte es fuͤr unnoͤthig, die uͤbrigen ſich vorfindenden Oerter, Hafen, Jnſeln, Berge, kleinen Staͤdte, Flecken und Doͤrfer zu benennen, weil ſie auf der algemeinen Charte ſowol als auf der beſondern von unſrer Reiſe (Tab. XXIV.) bemerkt ſind. Bei der Abfahrt von Simonoſecki wird das Schif anfangs auf einige Meilen, be- vor es in die ofnere See komt, verſchiedentlich gelenkt, hierauf geht es den halben Weg ſuͤdlich, dann aber nordlicher und allezeit ziemlich krum, weil ſo viele unzaͤhlbare Jnſeln, deren einige mit Hafen und Doͤrfern verſehen, und bis zu ihren Spitzen kultivirt, andere aber ganz unfruchtbar und unbewohnt ſind, bald zur rechten bald zur linken Hand umfah- ren werden muͤſſen. Es liegt aber Oſacka von Simonoſecki den gleichen Strich ins Oſt nach Norden, welches zu Verbeſſerung der Charte *) zu merken, und finde ich eine Abweichung des Mag- nets gegen Oſten von fuͤnf Graden. Das feſte Land Nipon bleibt uns in unſerer Fahrt auf eine oder etliche Meilen zur Linken, die Provinz Buſjen und Bungo der Jnſel Saikokf aber zur rechten Hand, darnach die große Jnſel Tſikokf, und dann die kleinere Jnſel und Provinz Awa. Unter einem guͤnſtigen und mit Staubregen vermiſchten Winde ſegelten wir inner- halb zwei Meilen ein beim Dorfe Tamiora gelegenes Palais vorbei, worinnen die nach und vom Hofe reiſende Herren logiren; und nach fuͤnf Meilen kamen wir zu dem Dorfe und dem anſehnlichen Berge Motto Jamma. Die See wurde hier geraumiger, weil Saikokf zur rechten Hand ablief, und Nipon ſich in eine weite Bucht kruͤmmete. Bei- nahe hundert Schiffe trafen wir hier unter Segel an, welche dieſe Tage uͤber wegen des wi- drigen Oſtwindes vor Anker lagen, und die wir, mit Volk und Segeln beſſer verſehen, noch alle vor Abend eingeholt hatten. Nach 18 Meilen kam uns Saikokf aus dem Geſichte, dagegen wir vor uns die ziemlich große Jnſel Jwoiſſima, darauf aber am feſten Lande den hohen Berg Caſſado Jamma, der noch 10 Meilen von Caminoſecki entlegen iſt, ent- dekten. Zur rechten Hand ſahen wir die hohen Schneegebuͤrge der Provinz Jjo auf der gro- ßen Jnſel Tſikokf, welche aus vier großen Fuͤrſtenthuͤmern beſteht, und 70 Japaniſche Meilen in der Laͤnge gerechnet wird. Hiernaͤchſt ſtießen uns die theils aus der See hervor- ſtehende theils nicht zu ſehende gefaͤhrliche Klippen Sſo Sjino Kſo (d. i. Kochs Koth genant **)) auf, vor welchen ſich die Schiffer wohl vorzuſehen haben. Bald darauf geriethen wir *) Anf welcher alſo Oſacca etwas zu ſuͤdlich angeſezt iſt. **) Hat die Engl. Ueberſ. nicht.

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/236>, abgerufen am 21.11.2024.