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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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Kämpfers Geschichte von Japan. Fünftes Buch.
2) Fimesji oder Fimedsi, ein Städtchen mit einem prächtig bethürmten Kastel,
dem Landesherrn Matzi Dairo Jamatto gehörig. Hier sowol als bei Abosi ist der See-
grund sehr klippig und nicht gut zu befahren.
3) Takasango oder Takasanni, ein offenes, mit vielen Bäumen bepflanztes,
und aus mehr denn 400 Häusern bestehendes Städtchen, wodurch ein tiefer Strohm fließet,
7 Meilen von Muru. Das Land gewint hierselbst eine ebene Fläche, welche sich 10 *) Meilen
Nordwärts ins Land ziehet, und das Ufer 5 Meile bis Akasj begleitet. Es ist dieser Ort,
wegen der feinen Catabres oder Frauenröcke, die aus Hanf mit vieler Kunst verfertigt
werden, berühmt. Dahinter liegt ein schönes Kastel, davon nur zwei Seiten mit ihren
weißen Mauren hervorleuchten, weil es inwendig und rund herum mit hohen Bäumen be-
sezt ist. Jede Mauer hat in der Mitte und an beiden Enden einen viereckigten hohen
Thurm von drei Stokwerken zur Zierde. Jn der Mitte des Kastels war das Palais des
residirenden Bugjo vom Fürsten von Farima, dessen Einkommen man nur auf 20 Man-
kokf, und sein Gebiete halb so gros wie Fisen schäzte. Zu beiden Seiten der Stadt längst
einem bebaueten Ufer standen verschiedene große Dörfer, in welchen man sich von der Fi-
scherei und Salzmachen ernährte.
Eine auf der rechten Hand annahende lange Jnsel, (auf deren Ufer man Dörfer
und Tempel sahe) verursachte alhier eine enge Fahrt auf anderthalb Wassermeilen. Sel-
bige und verschiedene andere kleine Jnseln waren vorzeiten den Bauren zur Kultur angewie-
sen worden, um sie frei mit ihren Nachkommen zu besitzen, (außer nur, daß sie ihrem
Vogt, Amtman oder Drosten eine jährliche Verehrung reichen solten;) sie sind auch daher
jetzo so reich, daß einige 20 bis 30 Kasten Goldes besitzen, wonach man hier zu Lande den
Reichthum zu bestimmen pflegt.
4) Jamatto, 5) Taromi, und 6) Swoja ansehnliche Dörfer, deren Einwoh-
ner ebenfals von der Fischerei und Salzmachen leben. Das bisherige feste Ufer verändert
sich hier in ein sandiges.
7) Das dreifache Dorf Summa etwas weiterhin, woselbst in den alten Kriegen
die Kaiserliche Fekische Parthei (man erinnere sich, was ich bei den Tempeln, die uns
zu Simonosecki gezeigt worden, hievon erwähnt habe) verschiedene Jahre gehau-
set hat.
8) Kommaggu Fajassi, ein Dorf von 2 bis 300 **) Häusern, nicht weit vom
vorigen.
9) Fjogo
*) [Spaltenumbruch] Scheuchzer sezt: 7.
**) [Spaltenumbruch] Scheuchzer hat 3 bis 400.
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch.
2) Fimeſji oder Fimedſi, ein Staͤdtchen mit einem praͤchtig bethuͤrmten Kaſtel,
dem Landesherrn Matzi Dairo Jamatto gehoͤrig. Hier ſowol als bei Aboſi iſt der See-
grund ſehr klippig und nicht gut zu befahren.
3) Takaſango oder Takaſanni, ein offenes, mit vielen Baͤumen bepflanztes,
und aus mehr denn 400 Haͤuſern beſtehendes Staͤdtchen, wodurch ein tiefer Strohm fließet,
7 Meilen von Muru. Das Land gewint hierſelbſt eine ebene Flaͤche, welche ſich 10 *) Meilen
Nordwaͤrts ins Land ziehet, und das Ufer 5 Meile bis Akaſj begleitet. Es iſt dieſer Ort,
wegen der feinen Catabres oder Frauenroͤcke, die aus Hanf mit vieler Kunſt verfertigt
werden, beruͤhmt. Dahinter liegt ein ſchoͤnes Kaſtel, davon nur zwei Seiten mit ihren
weißen Mauren hervorleuchten, weil es inwendig und rund herum mit hohen Baͤumen be-
ſezt iſt. Jede Mauer hat in der Mitte und an beiden Enden einen viereckigten hohen
Thurm von drei Stokwerken zur Zierde. Jn der Mitte des Kaſtels war das Palais des
reſidirenden Bugjo vom Fuͤrſten von Farima, deſſen Einkommen man nur auf 20 Man-
kokf, und ſein Gebiete halb ſo gros wie Fiſen ſchaͤzte. Zu beiden Seiten der Stadt laͤngſt
einem bebaueten Ufer ſtanden verſchiedene große Doͤrfer, in welchen man ſich von der Fi-
ſcherei und Salzmachen ernaͤhrte.
Eine auf der rechten Hand annahende lange Jnſel, (auf deren Ufer man Doͤrfer
und Tempel ſahe) verurſachte alhier eine enge Fahrt auf anderthalb Waſſermeilen. Sel-
bige und verſchiedene andere kleine Jnſeln waren vorzeiten den Bauren zur Kultur angewie-
ſen worden, um ſie frei mit ihren Nachkommen zu beſitzen, (außer nur, daß ſie ihrem
Vogt, Amtman oder Droſten eine jaͤhrliche Verehrung reichen ſolten;) ſie ſind auch daher
jetzo ſo reich, daß einige 20 bis 30 Kaſten Goldes beſitzen, wonach man hier zu Lande den
Reichthum zu beſtimmen pflegt.
4) Jamatto, 5) Taromi, und 6) Swoja anſehnliche Doͤrfer, deren Einwoh-
ner ebenfals von der Fiſcherei und Salzmachen leben. Das bisherige feſte Ufer veraͤndert
ſich hier in ein ſandiges.
7) Das dreifache Dorf Summa etwas weiterhin, woſelbſt in den alten Kriegen
die Kaiſerliche Fekiſche Parthei (man erinnere ſich, was ich bei den Tempeln, die uns
zu Simonoſecki gezeigt worden, hievon erwaͤhnt habe) verſchiedene Jahre gehau-
ſet hat.
8) Kommaggu Fajaſſi, ein Dorf von 2 bis 300 **) Haͤuſern, nicht weit vom
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*) [Spaltenumbruch] Scheuchzer ſezt: 7.
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[220/0246] Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Fuͤnftes Buch. 2) Fimeſji oder Fimedſi, ein Staͤdtchen mit einem praͤchtig bethuͤrmten Kaſtel, dem Landesherrn Matzi Dairo Jamatto gehoͤrig. Hier ſowol als bei Aboſi iſt der See- grund ſehr klippig und nicht gut zu befahren. 3) Takaſango oder Takaſanni, ein offenes, mit vielen Baͤumen bepflanztes, und aus mehr denn 400 Haͤuſern beſtehendes Staͤdtchen, wodurch ein tiefer Strohm fließet, 7 Meilen von Muru. Das Land gewint hierſelbſt eine ebene Flaͤche, welche ſich 10 *) Meilen Nordwaͤrts ins Land ziehet, und das Ufer 5 Meile bis Akaſj begleitet. Es iſt dieſer Ort, wegen der feinen Catabres oder Frauenroͤcke, die aus Hanf mit vieler Kunſt verfertigt werden, beruͤhmt. Dahinter liegt ein ſchoͤnes Kaſtel, davon nur zwei Seiten mit ihren weißen Mauren hervorleuchten, weil es inwendig und rund herum mit hohen Baͤumen be- ſezt iſt. Jede Mauer hat in der Mitte und an beiden Enden einen viereckigten hohen Thurm von drei Stokwerken zur Zierde. Jn der Mitte des Kaſtels war das Palais des reſidirenden Bugjo vom Fuͤrſten von Farima, deſſen Einkommen man nur auf 20 Man- kokf, und ſein Gebiete halb ſo gros wie Fiſen ſchaͤzte. Zu beiden Seiten der Stadt laͤngſt einem bebaueten Ufer ſtanden verſchiedene große Doͤrfer, in welchen man ſich von der Fi- ſcherei und Salzmachen ernaͤhrte. Eine auf der rechten Hand annahende lange Jnſel, (auf deren Ufer man Doͤrfer und Tempel ſahe) verurſachte alhier eine enge Fahrt auf anderthalb Waſſermeilen. Sel- bige und verſchiedene andere kleine Jnſeln waren vorzeiten den Bauren zur Kultur angewie- ſen worden, um ſie frei mit ihren Nachkommen zu beſitzen, (außer nur, daß ſie ihrem Vogt, Amtman oder Droſten eine jaͤhrliche Verehrung reichen ſolten;) ſie ſind auch daher jetzo ſo reich, daß einige 20 bis 30 Kaſten Goldes beſitzen, wonach man hier zu Lande den Reichthum zu beſtimmen pflegt. 4) Jamatto, 5) Taromi, und 6) Swoja anſehnliche Doͤrfer, deren Einwoh- ner ebenfals von der Fiſcherei und Salzmachen leben. Das bisherige feſte Ufer veraͤndert ſich hier in ein ſandiges. 7) Das dreifache Dorf Summa etwas weiterhin, woſelbſt in den alten Kriegen die Kaiſerliche Fekiſche Parthei (man erinnere ſich, was ich bei den Tempeln, die uns zu Simonoſecki gezeigt worden, hievon erwaͤhnt habe) verſchiedene Jahre gehau- ſet hat. 8) Kommaggu Fajaſſi, ein Dorf von 2 bis 300 **) Haͤuſern, nicht weit vom vorigen. 9) Fjogo *) Scheuchzer ſezt: 7. **) Scheuchzer hat 3 bis 400.

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/246>, abgerufen am 21.11.2024.