"Ja," sagte der Advokat, "das sind sie allerdings. Ich glaube auch nicht, daß er etwas von ihnen versteht. Sie sollen ihm nur eine Ahnung davon geben, wie schwer der Kampf ist, den ich zu seiner Verteidigung führe. Und für wen führe ich diesen schweren Kampf? Für - es ist fast lächerlich es auszusprechen - für Block. Auch was das bedeutet, soll er begreifen lernen. Hat er ununterbrochen studiert?" "Fast ununterbrochen," antwortete Leni, "nur einmal hat er mich um Wasser zum Trinken gebeten. Da habe ich ihm ein Glas durch die Luke gereicht. Um 8 Uhr habe ich ihn dann herausgelassen und ihm etwas zu essen gegeben." Block streifte K. mit einem Seitenblick, als werde hier Rühmendes von ihm erzählt und müsse auch auf K. Eindruck machen. Er schien jetzt gute Hoffnungen zu haben, bewegte sich freier und rückte auf den Knien hin und her. Desto deutlicher war es, wie er unter den folgenden Worten des Advokaten erstarrte. "Du lobst ihn," sagte der Advokat. "Aber gerade das macht es mir schwer, zu reden. Der Richter hat sich nämlich nicht günstig ausgesprochen, weder über Block selbst noch über seinen Prozeß." "Nicht günstig?"
„Ja,“ sagte der Advokat, „das sind sie allerdings. Ich glaube auch nicht, daß er etwas von ihnen versteht. Sie sollen ihm nur eine Ahnung davon geben, wie schwer der Kampf ist, den ich zu seiner Verteidigung führe. Und für wen führe ich diesen schweren Kampf? Für – es ist fast lächerlich es auszusprechen – für Block. Auch was das bedeutet, soll er begreifen lernen. Hat er ununterbrochen studiert?“ „Fast ununterbrochen,“ antwortete Leni, „nur einmal hat er mich um Wasser zum Trinken gebeten. Da habe ich ihm ein Glas durch die Luke gereicht. Um 8 Uhr habe ich ihn dann herausgelassen und ihm etwas zu essen gegeben.“ Block streifte K. mit einem Seitenblick, als werde hier Rühmendes von ihm erzählt und müsse auch auf K. Eindruck machen. Er schien jetzt gute Hoffnungen zu haben, bewegte sich freier und rückte auf den Knien hin und her. Desto deutlicher war es, wie er unter den folgenden Worten des Advokaten erstarrte. „Du lobst ihn,“ sagte der Advokat. „Aber gerade das macht es mir schwer, zu reden. Der Richter hat sich nämlich nicht günstig ausgesprochen, weder über Block selbst noch über seinen Prozeß.“ „Nicht günstig?“
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„Ja,“ sagte der Advokat, „das sind sie allerdings. Ich glaube auch nicht, daß er etwas von ihnen versteht. Sie sollen ihm nur eine Ahnung davon geben, wie schwer der Kampf ist, den ich zu seiner Verteidigung führe. Und für wen führe ich diesen schweren Kampf? Für – es ist fast lächerlich es auszusprechen – für Block. Auch was das bedeutet, soll er begreifen lernen. Hat er ununterbrochen studiert?“ „Fast ununterbrochen,“ antwortete Leni, „nur einmal hat er mich um Wasser zum Trinken gebeten. Da habe ich ihm ein Glas durch die Luke gereicht. Um 8 Uhr habe ich ihn dann herausgelassen und ihm etwas zu essen gegeben.“ Block streifte K. mit einem Seitenblick, als werde hier Rühmendes von ihm erzählt und müsse auch auf K. Eindruck machen. Er schien jetzt gute Hoffnungen zu haben, bewegte sich freier und rückte auf den Knien hin und her. Desto deutlicher war es, wie er unter den folgenden Worten des Advokaten erstarrte. „Du lobst ihn,“ sagte der Advokat. „Aber gerade das macht es mir schwer, zu reden. Der Richter hat sich nämlich nicht günstig ausgesprochen, weder über Block selbst noch über seinen Prozeß.“ „Nicht günstig?“
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Kafka, Franz: Der Prozess (Hg. Max Brod). Berlin, 1925, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kafka_prozess_1925/344>, abgerufen am 21.06.2024.
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