sondern nur die Art anzeigen, wie er überhaupt mit der Erkentnißkraft verbunden wird.
Der Transscendent. Doctrin der Urtheilskraft (Analytik der Grundsätze) Drittes Hauptstück. Von dem Grunde der Unterscheidung aller Gegenstände überhaupt in Phaenomena und Noümena.
Wir haben iezt das Land des reinen Verstandes nicht allein durchreiset, und ieden Theil davon sorgfäl- tig in Augenschein genommen, sondern es auch durchmes- sen, und iedem Dinge auf demselben seine Stelle be- stimt. Dieses Land aber ist eine Insel, und durch die Natur selbst in unveränderliche Gränzen eingeschlossen. Es ist das Land der Wahrheit (ein reizender Nahme), umge- ben von einem weiten und stürmischen Oceane, dem eigent- lichen Sitze des Scheins, wo manche Nebelbank, und manches bald wegschmelzende Eis neue Länder lügt, und
indem
denn das kan niemals mehr in der Wirklichkeit enthalten, als was in dessen vollständiger Möglichkeit enthalten war. Sondern da die Möglichkeit blos eine Position des Dinges in Beziehung auf den Verstand (dessen em- pirischen Gebrauch) war, so ist die Wirklichkeit zugleich eine Verknüpfung desselben mit der Wahrnehmung.
III. Hauptſt. Von dem Grunde d. Unterſch. ꝛc.
ſondern nur die Art anzeigen, wie er uͤberhaupt mit der Erkentnißkraft verbunden wird.
Der Transſcendent. Doctrin der Urtheilskraft (Analytik der Grundſaͤtze) Drittes Hauptſtuͤck. Von dem Grunde der Unterſcheidung aller Gegenſtaͤnde uͤberhaupt in Phænomena und Noümena.
Wir haben iezt das Land des reinen Verſtandes nicht allein durchreiſet, und ieden Theil davon ſorgfaͤl- tig in Augenſchein genommen, ſondern es auch durchmeſ- ſen, und iedem Dinge auf demſelben ſeine Stelle be- ſtimt. Dieſes Land aber iſt eine Inſel, und durch die Natur ſelbſt in unveraͤnderliche Graͤnzen eingeſchloſſen. Es iſt das Land der Wahrheit (ein reizender Nahme), umge- ben von einem weiten und ſtuͤrmiſchen Oceane, dem eigent- lichen Sitze des Scheins, wo manche Nebelbank, und manches bald wegſchmelzende Eis neue Laͤnder luͤgt, und
indem
denn das kan niemals mehr in der Wirklichkeit enthalten, als was in deſſen vollſtaͤndiger Moͤglichkeit enthalten war. Sondern da die Moͤglichkeit blos eine Poſition des Dinges in Beziehung auf den Verſtand (deſſen em- piriſchen Gebrauch) war, ſo iſt die Wirklichkeit zugleich eine Verknuͤpfung deſſelben mit der Wahrnehmung.
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III. Hauptſt. Von dem Grunde d. Unterſch. ꝛc.
ſondern nur die Art anzeigen, wie er uͤberhaupt mit der
Erkentnißkraft verbunden wird.
Der
Transſcendent. Doctrin der Urtheilskraft
(Analytik der Grundſaͤtze)
Drittes Hauptſtuͤck.
Von dem Grunde der Unterſcheidung aller
Gegenſtaͤnde uͤberhaupt
in
Phænomena und Noümena.
Wir haben iezt das Land des reinen Verſtandes nicht
allein durchreiſet, und ieden Theil davon ſorgfaͤl-
tig in Augenſchein genommen, ſondern es auch durchmeſ-
ſen, und iedem Dinge auf demſelben ſeine Stelle be-
ſtimt. Dieſes Land aber iſt eine Inſel, und durch die
Natur ſelbſt in unveraͤnderliche Graͤnzen eingeſchloſſen. Es
iſt das Land der Wahrheit (ein reizender Nahme), umge-
ben von einem weiten und ſtuͤrmiſchen Oceane, dem eigent-
lichen Sitze des Scheins, wo manche Nebelbank, und
manches bald wegſchmelzende Eis neue Laͤnder luͤgt, und
indem
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*) denn das kan niemals mehr in der Wirklichkeit enthalten,
als was in deſſen vollſtaͤndiger Moͤglichkeit enthalten
war. Sondern da die Moͤglichkeit blos eine Poſition
des Dinges in Beziehung auf den Verſtand (deſſen em-
piriſchen Gebrauch) war, ſo iſt die Wirklichkeit zugleich
eine Verknuͤpfung deſſelben mit der Wahrnehmung.
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Kant, Immanuel: Critik der reinen Vernunft. Riga, 1781, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kant_rvernunft_1781/265>, abgerufen am 22.11.2024.
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