Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Ihm jubelt alles Volk im frohen Geiste Vereiniget aus einem Munde zu: Sie lebt, wir wären ohne Sie Verwayste. Wir sehn noch ohne Ruh Den König in dem Kriegesfelde liegen, Ihn bald zurücke rufen Sie und wir; Er aber bleibt nach Schlachten und nach Siegen Noch immer fern von Ihr. Noch ferne von dem Bruder, von der Schwester, Und weit von Preussens drittem Friederich. So hebt aus dem Erhabensten der Nester Ein Adler zornig sich, Und kämpfet mächtig in der Luft mit dreyen, Die neidisch wieder ihn verschworen sind, Und kommt nicht wieder, wenn die Jungen schreyen, Bis er den Streit gewinnt. Oden. Ihm jubelt alles Volk im frohen Geiſte Vereiniget aus einem Munde zu: Sie lebt, wir waͤren ohne Sie Verwayste. Wir ſehn noch ohne Ruh Den Koͤnig in dem Kriegesfelde liegen, Ihn bald zuruͤcke rufen Sie und wir; Er aber bleibt nach Schlachten und nach Siegen Noch immer fern von Ihr. Noch ferne von dem Bruder, von der Schweſter, Und weit von Preuſſens drittem Friederich. So hebt aus dem Erhabenſten der Neſter Ein Adler zornig ſich, Und kaͤmpfet maͤchtig in der Luft mit dreyen, Die neidiſch wieder ihn verſchworen ſind, Und kommt nicht wieder, wenn die Jungen ſchreyen, Bis er den Streit gewinnt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0112" n="68"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>Ihm jubelt alles Volk im frohen Geiſte<lb/> Vereiniget aus einem Munde zu:<lb/> Sie lebt, wir waͤren ohne Sie Verwayste.<lb/> Wir ſehn noch ohne Ruh</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Den Koͤnig in dem Kriegesfelde liegen,<lb/> Ihn bald zuruͤcke rufen Sie und wir;<lb/> Er aber bleibt nach Schlachten und nach Siegen<lb/> Noch immer fern von Ihr.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Noch ferne von dem Bruder, von der Schweſter,<lb/> Und weit von Preuſſens drittem Friederich.<lb/> So hebt aus dem Erhabenſten der Neſter<lb/> Ein Adler zornig ſich,</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Und kaͤmpfet maͤchtig in der Luft mit dreyen,<lb/> Die neidiſch wieder ihn verſchworen ſind,<lb/> Und kommt nicht wieder, wenn die Jungen ſchreyen,<lb/> Bis er den Streit gewinnt.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0112]
Oden.
Ihm jubelt alles Volk im frohen Geiſte
Vereiniget aus einem Munde zu:
Sie lebt, wir waͤren ohne Sie Verwayste.
Wir ſehn noch ohne Ruh
Den Koͤnig in dem Kriegesfelde liegen,
Ihn bald zuruͤcke rufen Sie und wir;
Er aber bleibt nach Schlachten und nach Siegen
Noch immer fern von Ihr.
Noch ferne von dem Bruder, von der Schweſter,
Und weit von Preuſſens drittem Friederich.
So hebt aus dem Erhabenſten der Neſter
Ein Adler zornig ſich,
Und kaͤmpfet maͤchtig in der Luft mit dreyen,
Die neidiſch wieder ihn verſchworen ſind,
Und kommt nicht wieder, wenn die Jungen ſchreyen,
Bis er den Streit gewinnt.
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