Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Er liegt -- ein künftiger Herrscher; Kennt nicht die glänzende Last, Und das Gefolge der Sorgen, An Cron und Scepter geknüpft! Von ihm erwarten die Länder Glückseligkeiten und Schutz. Sein warten Arbeit und Unlust Und der unseelige Krieg! Er wächst dem Ruder entgegen Tritt an die Spitze des Staats. Von ihm entfliehen die Freuden Ihm fehlt die nächtliche Ruh! Auf seine wandelnde Tritte Sehn tausend, spähen ihn aus. Ihn loben einzelne Weisen, Und eine thörigte Welt Oden. Er liegt — ein kuͤnftiger Herrſcher; Kennt nicht die glaͤnzende Laſt, Und das Gefolge der Sorgen, An Cron und Scepter geknuͤpft! Von ihm erwarten die Laͤnder Gluͤckſeligkeiten und Schutz. Sein warten Arbeit und Unluſt Und der unſeelige Krieg! Er waͤchſt dem Ruder entgegen Tritt an die Spitze des Staats. Von ihm entfliehen die Freuden Ihm fehlt die naͤchtliche Ruh! Auf ſeine wandelnde Tritte Sehn tauſend, ſpaͤhen ihn aus. Ihn loben einzelne Weiſen, Und eine thoͤrigte Welt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0178" n="134"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="4"> <l>Er liegt — ein kuͤnftiger Herrſcher;<lb/> Kennt nicht die glaͤnzende Laſt,<lb/> Und das Gefolge der Sorgen,<lb/> An Cron und Scepter geknuͤpft!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="5"> <l>Von ihm erwarten die Laͤnder<lb/> Gluͤckſeligkeiten und Schutz.<lb/> Sein warten Arbeit und Unluſt<lb/> Und der unſeelige Krieg!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="6"> <l>Er waͤchſt dem Ruder entgegen<lb/> Tritt an die Spitze des Staats.<lb/> Von ihm entfliehen die Freuden<lb/> Ihm fehlt die naͤchtliche Ruh!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="7"> <l>Auf ſeine wandelnde Tritte<lb/> Sehn tauſend, ſpaͤhen ihn aus.<lb/> Ihn loben einzelne Weiſen,<lb/> Und eine thoͤrigte Welt</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0178]
Oden.
Er liegt — ein kuͤnftiger Herrſcher;
Kennt nicht die glaͤnzende Laſt,
Und das Gefolge der Sorgen,
An Cron und Scepter geknuͤpft!
Von ihm erwarten die Laͤnder
Gluͤckſeligkeiten und Schutz.
Sein warten Arbeit und Unluſt
Und der unſeelige Krieg!
Er waͤchſt dem Ruder entgegen
Tritt an die Spitze des Staats.
Von ihm entfliehen die Freuden
Ihm fehlt die naͤchtliche Ruh!
Auf ſeine wandelnde Tritte
Sehn tauſend, ſpaͤhen ihn aus.
Ihn loben einzelne Weiſen,
Und eine thoͤrigte Welt
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