Also traurig, wie den Bräuten Die der Schlachten Schicksal hart betraf, Ist mir alles; mich erfreuten Sonst die Lorbeern um des Helden Schlaf; Aber jetzo stehen, Selber die Trophäen, Im Gemählde, mir zum Schrecken da, Und der Ruhm auf den mein Liebster Sterbend sah!
Wilder Krieg dich muß ich hassen, Mehr als Mütter, die du ganz beraubt; Jede Lust hat mich verlassen Und die Trauer wölkt sich um mein Haupt, Wenn ich Freuden lüge, Und die Welt betrüge In dem Munde, der zu lachen scheint, Ach da fühlt mein blutend Herze, Daß es weint.
Drittes Buch.
Alſo traurig, wie den Braͤuten Die der Schlachten Schickſal hart betraf, Iſt mir alles; mich erfreuten Sonſt die Lorbeern um des Helden Schlaf; Aber jetzo ſtehen, Selber die Trophaͤen, Im Gemaͤhlde, mir zum Schrecken da, Und der Ruhm auf den mein Liebſter Sterbend ſah!
Wilder Krieg dich muß ich haſſen, Mehr als Muͤtter, die du ganz beraubt; Jede Luſt hat mich verlaſſen Und die Trauer woͤlkt ſich um mein Haupt, Wenn ich Freuden luͤge, Und die Welt betruͤge In dem Munde, der zu lachen ſcheint, Ach da fuͤhlt mein blutend Herze, Daß es weint.
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Drittes Buch.
Alſo traurig, wie den Braͤuten
Die der Schlachten Schickſal hart betraf,
Iſt mir alles; mich erfreuten
Sonſt die Lorbeern um des Helden Schlaf;
Aber jetzo ſtehen,
Selber die Trophaͤen,
Im Gemaͤhlde, mir zum Schrecken da,
Und der Ruhm auf den mein Liebſter
Sterbend ſah!
Wilder Krieg dich muß ich haſſen,
Mehr als Muͤtter, die du ganz beraubt;
Jede Luſt hat mich verlaſſen
Und die Trauer woͤlkt ſich um mein Haupt,
Wenn ich Freuden luͤge,
Und die Welt betruͤge
In dem Munde, der zu lachen ſcheint,
Ach da fuͤhlt mein blutend Herze,
Daß es weint.
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Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1764/201>, abgerufen am 16.07.2024.
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