Karsch, Anna Luise: Auserlesene Gedichte. Berlin, 1764.Oden. Doch, höre Freund, was donnert uns zur Seite, Das Ufer zittert von dem Knall, Gleich dem Getös aus fernem Kriegesstreite; Und Antwort giebt der Wall. Die Citadell, der Dom, die Fürsten-Häuser Die rufen diesem Donner nach -- -- So riefen Hügel jüngst, da Lorbeerreiser Der Held in Sachsen brach! Mein Blick verfolgt die steigende Raquete Die um den Rang der Sterne wirbt, Und da ihr Stolz von ewig glänzen redte, Verlöscht und niederstirbt. So hoch empor ist stolzer Muth gestiegen In Friedrichs starken Feinden oft, Wenn sie von Wuth entflammt, sein Niederliegen Gewünschet und gehofft. Oden. Doch, hoͤre Freund, was donnert uns zur Seite, Das Ufer zittert von dem Knall, Gleich dem Getoͤs aus fernem Kriegesſtreite; Und Antwort giebt der Wall. Die Citadell, der Dom, die Fuͤrſten-Haͤuſer Die rufen dieſem Donner nach — — So riefen Huͤgel juͤngſt, da Lorbeerreiſer Der Held in Sachſen brach! Mein Blick verfolgt die ſteigende Raquete Die um den Rang der Sterne wirbt, Und da ihr Stolz von ewig glaͤnzen redte, Verloͤſcht und niederſtirbt. So hoch empor iſt ſtolzer Muth geſtiegen In Friedrichs ſtarken Feinden oft, Wenn ſie von Wuth entflammt, ſein Niederliegen Gewuͤnſchet und gehofft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0218" n="174"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden.</hi> </fw><lb/> <lg type="poem" n="7"> <l>Doch, hoͤre Freund, was donnert uns zur Seite,<lb/> Das Ufer zittert von dem Knall,<lb/> Gleich dem Getoͤs aus fernem Kriegesſtreite;<lb/> Und Antwort giebt der Wall.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="1"> <l>Die Citadell, der Dom, die Fuͤrſten-Haͤuſer<lb/> Die rufen dieſem Donner nach — —<lb/> So riefen Huͤgel juͤngſt, da Lorbeerreiſer<lb/> Der Held in Sachſen brach!</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="2"> <l>Mein Blick verfolgt die ſteigende Raquete<lb/> Die um den Rang der Sterne wirbt,<lb/> Und da ihr Stolz von ewig glaͤnzen redte,<lb/> Verloͤſcht und niederſtirbt.</l> </lg><lb/> <lg type="poem" n="3"> <l>So hoch empor iſt ſtolzer Muth geſtiegen<lb/> In Friedrichs ſtarken Feinden oft,<lb/> Wenn ſie von Wuth entflammt, ſein Niederliegen<lb/> Gewuͤnſchet und gehofft.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0218]
Oden.
Doch, hoͤre Freund, was donnert uns zur Seite,
Das Ufer zittert von dem Knall,
Gleich dem Getoͤs aus fernem Kriegesſtreite;
Und Antwort giebt der Wall.
Die Citadell, der Dom, die Fuͤrſten-Haͤuſer
Die rufen dieſem Donner nach — —
So riefen Huͤgel juͤngſt, da Lorbeerreiſer
Der Held in Sachſen brach!
Mein Blick verfolgt die ſteigende Raquete
Die um den Rang der Sterne wirbt,
Und da ihr Stolz von ewig glaͤnzen redte,
Verloͤſcht und niederſtirbt.
So hoch empor iſt ſtolzer Muth geſtiegen
In Friedrichs ſtarken Feinden oft,
Wenn ſie von Wuth entflammt, ſein Niederliegen
Gewuͤnſchet und gehofft.
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